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https://doi.org/10.11588/diglit.23657#0848
Leo Feld, im Jahre 1887. — Meine unangenehmste: Meine schauspielerische
Was regt Sie beim Schaffen an? Ein Glas Thee, der Misserfolg eines Leistung als Pfarrer Hoppe in Halbe's „Jugend" bei einer Probe
Collegen, eine gute Cigarette, ein Vorschuss, die Idee eines des Münchener Akademisch-Dramatischen Vereins. l
anderen — manchmal auch eine eigene, das lässt sich wirklich 'st Ihnen während einerPremiere zu Mathe? Ich bin von tiefster
' nicht rubricieren. Sympathie für den Feuerwehrmann erfüllt.
Wie ist Ihnen bei einer Premiere zu Muthe? Vor dem ersten Applaus: Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Der erste Rang, denn
so—so —. "Nach dem ersten Applaus: la la 1 ! !! von diesem fallen meistens die Theaterzettel herunter.
Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
Julius Freund. Sie natürlich.
Felix Hollaender.
Was regt Sie beim Schaffen an? Der Gedanke an die hundertste Auf-
führung.
Wie denken Sie über Streichungen? Sehr günstig! Eine gestrichene Was re9* Sie beim Schaffen an? Ein liebes Mädel — oder eine
Scene kann niemals durchfallen. Cigarette!
Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Keine Ersparnisse. Wie denken Sie über Streichungen? Es wird viel zu wenig gestrichen!
Wie ist Ihnen während einer Premiere zu Muthe? Die Fragestellung Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Erst haben!
erscheint mir nicht ganz richtig, denn von Muth kann bei einem Ist der erste Ran9 oder das Parket gefährlicher? Das kommt auf den
derartigen Zustand überhaupt nicht die Rede sein. Kassirer an. Der weiss, wo die Rowdys sitzen!
Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Das kommt ganz darauf . Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
an, wohin die Direktion die meisten „Freiberger" gesetzt hat. Ich bin immer noch für den ollen Shakespeare, aber nicht
Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten? näcnst mir< vielmehr nächst den anderen!
Immer meinen jeweiligen Mitarbeiter.
Benno Jacobson.
August Fresenius. Wie denken Sie über Streichungen? Ich bin der Ansicht, dass nicht
Wie denken Sie über Streichungen? Ich denke, wie Scribe: „Streichen genu8 gestrichen werden kann — in den Stücken der anderen
und immer streichen! was wegbleibt wird niemals ausgepfiffen". Autoren!
Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Meine Tantiemen?! . . . „O der Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Wenn es die eines Trauerspiels
Einfall sind, bezahle ich meine Schulden damit!
War kindisch, aber göttlich schön! Vorbei angenehmste , , , .
SinH ri,Va<» TVi.imp« e v „ r. , t „ Welches tst Ihre----,—-r 1 heaterertnnerung? Meine ange-
aina diese l räume. Schiller, Don Carlos I. 2. unangenehmste °
Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten? nehmste Theatererinnerung ist die, dass ein Director, der mir
Den Autor, bei dessen Stücke, wie Hebbel einmal sagte, das einen grösseren Vorschuss verweigert hatte, Tags darauf —
Publikum durchfällt, wenn es diese durchfallen lässt. Commi ssionsrath wurde. — Meine unangenehmste ist,
dass ich während der Premiere eines Stückes, von dem ich mir
Ludwig Fulda. senr v-ye\ versprochen hatte, nur ein Mal gerufen wurde — und
Was regt Sie beim Schaffen an? Ein guter Einfall. zwar -an's Telephon!
Wie denken Sie über Streichungen? Schillers Jugendfreund hiess Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Das Parket, wenn
Streicher. Ein angehender Dramatiker kann sich keinen besseren dort ein Radau-Publikum ersten Ranges sitzt!
Freund wünschen. Was ■wünschen Sie der tadelnden Kritik? So viele Injurien-Prozesse
Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Etwas, was meine Feinde mir jiebt's ja jar nich!
nicht verzeihen können: ich lebe davon.
: , ,l t. angenehmste , . , M-. Gustav Kadelburg.
Welches ist Ihre------.-7— Theatererinnerung? Meine ange- _ , ■ _ , . .
unangenehmste Was machen Siz mit Ihren Tantiemen? Ich ärgere andere damit.
nehmste: Die erste Aufführung meines ersten Stückes. —» Meine
unangenehmste: Die letzte Aufführung meines letzten Stückes. Jean Kren.
Wie ist Ihnen während einer Premiere zu Muthe? Wie bei einer Was fegt Sle bdm Schaffen an? Ein guter alter Labiche.
Rundfrage. Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Scylla und Charybdis. Alfred Schönfeld
Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
Das müssen Sie Leute fragen, deren Meinung von sich selbst Paul R. Lehnhard.
keinem Temperaturwechsel unterworfen ist. Was regt Sie beim Schaffen an? Ehrgeiz? — Eh'r Geiz!
Was wünschen Sie der tadelnden Kritik? Einen anständigen Ton. W{e den^en Sie über Streichungen? Am liebsten ist mir die Heraus-
_ . „ . , Streichung meiner Person.
Dr. Julius V. Uans-Ludassy. Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
Was regt Sie beim Schaffen an? Der Gedanke an ein Freiexemplar Den Namen des „anderen" habe ich vergessen!
der „Lustigen Blätter". .
Wie denken Sie über Streichungen? Sie eignen sich vorzüglich für Paul Lindau.
das Werk des Nächsten. Was regt Sie beim Schaffen an? Das lässt sich gar nicht so sagen.
Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Das hängt davon ab, Wie denken Sie über Streichungen? § 223 a des Strafgesetzbuchs:
wo mehr Collegen sitzen. Ist die Körperverletzung mittelst einer Waffe, insbesondere eines
Was wünschen Sie der tadelnden Kritik? Die mag der Censor holen. Messers oder eines anderen gefährlichen Werkzeuges, oder
mittels eines hinterlistigen Ueberfalls, oder von Mehreren ge-
Qeorg Hirschfeld. meinschaftlich begangen . . ." etc. etc.
Was regt Sie beim Schaffen an? Ein Morgenspaziergang um die Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Ich lasse mir zunächst zehn
Kaiser Wilhelm-Gedächtnisskirche. Procent vom Agenten abziehen, der Rest verläppert sich auch.
Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Felix Bloch Erben das jngenehmste n t inneru > Meine angenehmste:
Geschäftliche. unangenehmste
C> angenehmste Die älteste. Meine unangenehmste: die jüngste.
Welches ist Ihre '—~ehmste Theatererinnerung? Meine ange- ^ ^ Jhnen ^rend einer Premiere zu Muthe? „O wären wir weiter,
nehmste: Die erträumte Premiere meinr ramas „Tiberius" 0 war' ich zu Haus!"
12
LUSTIGE BLÄTTER.
No. 52/53,
Was regt Sie beim Schaffen an? Ein Glas Thee, der Misserfolg eines Leistung als Pfarrer Hoppe in Halbe's „Jugend" bei einer Probe
Collegen, eine gute Cigarette, ein Vorschuss, die Idee eines des Münchener Akademisch-Dramatischen Vereins. l
anderen — manchmal auch eine eigene, das lässt sich wirklich 'st Ihnen während einerPremiere zu Mathe? Ich bin von tiefster
' nicht rubricieren. Sympathie für den Feuerwehrmann erfüllt.
Wie ist Ihnen bei einer Premiere zu Muthe? Vor dem ersten Applaus: Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Der erste Rang, denn
so—so —. "Nach dem ersten Applaus: la la 1 ! !! von diesem fallen meistens die Theaterzettel herunter.
Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
Julius Freund. Sie natürlich.
Felix Hollaender.
Was regt Sie beim Schaffen an? Der Gedanke an die hundertste Auf-
führung.
Wie denken Sie über Streichungen? Sehr günstig! Eine gestrichene Was re9* Sie beim Schaffen an? Ein liebes Mädel — oder eine
Scene kann niemals durchfallen. Cigarette!
Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Keine Ersparnisse. Wie denken Sie über Streichungen? Es wird viel zu wenig gestrichen!
Wie ist Ihnen während einer Premiere zu Muthe? Die Fragestellung Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Erst haben!
erscheint mir nicht ganz richtig, denn von Muth kann bei einem Ist der erste Ran9 oder das Parket gefährlicher? Das kommt auf den
derartigen Zustand überhaupt nicht die Rede sein. Kassirer an. Der weiss, wo die Rowdys sitzen!
Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Das kommt ganz darauf . Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
an, wohin die Direktion die meisten „Freiberger" gesetzt hat. Ich bin immer noch für den ollen Shakespeare, aber nicht
Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten? näcnst mir< vielmehr nächst den anderen!
Immer meinen jeweiligen Mitarbeiter.
Benno Jacobson.
August Fresenius. Wie denken Sie über Streichungen? Ich bin der Ansicht, dass nicht
Wie denken Sie über Streichungen? Ich denke, wie Scribe: „Streichen genu8 gestrichen werden kann — in den Stücken der anderen
und immer streichen! was wegbleibt wird niemals ausgepfiffen". Autoren!
Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Meine Tantiemen?! . . . „O der Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Wenn es die eines Trauerspiels
Einfall sind, bezahle ich meine Schulden damit!
War kindisch, aber göttlich schön! Vorbei angenehmste , , , .
SinH ri,Va<» TVi.imp« e v „ r. , t „ Welches tst Ihre----,—-r 1 heaterertnnerung? Meine ange-
aina diese l räume. Schiller, Don Carlos I. 2. unangenehmste °
Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten? nehmste Theatererinnerung ist die, dass ein Director, der mir
Den Autor, bei dessen Stücke, wie Hebbel einmal sagte, das einen grösseren Vorschuss verweigert hatte, Tags darauf —
Publikum durchfällt, wenn es diese durchfallen lässt. Commi ssionsrath wurde. — Meine unangenehmste ist,
dass ich während der Premiere eines Stückes, von dem ich mir
Ludwig Fulda. senr v-ye\ versprochen hatte, nur ein Mal gerufen wurde — und
Was regt Sie beim Schaffen an? Ein guter Einfall. zwar -an's Telephon!
Wie denken Sie über Streichungen? Schillers Jugendfreund hiess Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Das Parket, wenn
Streicher. Ein angehender Dramatiker kann sich keinen besseren dort ein Radau-Publikum ersten Ranges sitzt!
Freund wünschen. Was ■wünschen Sie der tadelnden Kritik? So viele Injurien-Prozesse
Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Etwas, was meine Feinde mir jiebt's ja jar nich!
nicht verzeihen können: ich lebe davon.
: , ,l t. angenehmste , . , M-. Gustav Kadelburg.
Welches ist Ihre------.-7— Theatererinnerung? Meine ange- _ , ■ _ , . .
unangenehmste Was machen Siz mit Ihren Tantiemen? Ich ärgere andere damit.
nehmste: Die erste Aufführung meines ersten Stückes. —» Meine
unangenehmste: Die letzte Aufführung meines letzten Stückes. Jean Kren.
Wie ist Ihnen während einer Premiere zu Muthe? Wie bei einer Was fegt Sle bdm Schaffen an? Ein guter alter Labiche.
Rundfrage. Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Scylla und Charybdis. Alfred Schönfeld
Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
Das müssen Sie Leute fragen, deren Meinung von sich selbst Paul R. Lehnhard.
keinem Temperaturwechsel unterworfen ist. Was regt Sie beim Schaffen an? Ehrgeiz? — Eh'r Geiz!
Was wünschen Sie der tadelnden Kritik? Einen anständigen Ton. W{e den^en Sie über Streichungen? Am liebsten ist mir die Heraus-
_ . „ . , Streichung meiner Person.
Dr. Julius V. Uans-Ludassy. Welchen Autor halten Sie — nächst Ihnen — für den bedeutendsten?
Was regt Sie beim Schaffen an? Der Gedanke an ein Freiexemplar Den Namen des „anderen" habe ich vergessen!
der „Lustigen Blätter". .
Wie denken Sie über Streichungen? Sie eignen sich vorzüglich für Paul Lindau.
das Werk des Nächsten. Was regt Sie beim Schaffen an? Das lässt sich gar nicht so sagen.
Ist der erste Rang oder das Parket gefährlicher? Das hängt davon ab, Wie denken Sie über Streichungen? § 223 a des Strafgesetzbuchs:
wo mehr Collegen sitzen. Ist die Körperverletzung mittelst einer Waffe, insbesondere eines
Was wünschen Sie der tadelnden Kritik? Die mag der Censor holen. Messers oder eines anderen gefährlichen Werkzeuges, oder
mittels eines hinterlistigen Ueberfalls, oder von Mehreren ge-
Qeorg Hirschfeld. meinschaftlich begangen . . ." etc. etc.
Was regt Sie beim Schaffen an? Ein Morgenspaziergang um die Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Ich lasse mir zunächst zehn
Kaiser Wilhelm-Gedächtnisskirche. Procent vom Agenten abziehen, der Rest verläppert sich auch.
Was machen Sie mit Ihren Tantiemen? Felix Bloch Erben das jngenehmste n t inneru > Meine angenehmste:
Geschäftliche. unangenehmste
C> angenehmste Die älteste. Meine unangenehmste: die jüngste.
Welches ist Ihre '—~ehmste Theatererinnerung? Meine ange- ^ ^ Jhnen ^rend einer Premiere zu Muthe? „O wären wir weiter,
nehmste: Die erträumte Premiere meinr ramas „Tiberius" 0 war' ich zu Haus!"
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LUSTIGE BLÄTTER.
No. 52/53,