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\) in!tnicht!

Verhindert mich mein schlecht Gebiss,
]VHch sattzucsscn — güt's die tUette?

Vielleicht — noch weiss man cs ja nicht,
DASS sich dereinst mein Ruhm verbreitet
Und dass man von den ehren spricht,
Die mir mein Vaterland bereitet.
Vielleicht — noch steht es ja dahin,
Dass ich auch noch berühmter werde,
Und wenn ich siebzigjährig bin,
Kennt mich vielleicht die ganze 6rdc.
Ich sage, wohlgcmcrht, vielleicht
Blüht mir das 6tück der Dichtergreisc,
Und hab' ich es einmal erreicht,
Vielleicht, dass ich mich glüchlich preise.
Utas ist dagegen ganz gewiss?
Beim ^ubiläumsfcstbanhette


Der Lorbeerkranz hat heinen f)alt,
Und rutscht mir von dem hahlen Schädel,
Zum Ganzen bin ich viel zu alt,
5Uas hab' ich von dem jüngsten M&dcl?
Utas hab' ich von dem ganzen Schmaus,
31s podagra und Magendrücken?
Drum lasst mich mit den ehren aus,
Die wir am Rand des Grabes pflücken.
Gewiss ist nur was wir erreicht,
Solang wir jung sind lasst uns leben,
Und für ein künftiges Vielleicht
j^icht unsrer fugend freuden geben. K. j.

Zeitgemässe
Weihnachtsgeschenke.
Frau Habermann: Na,
Frau Lindenschmidt, was
hat Ihnen Ihr Mann zu Weih-
nachten geschenkt?
Frau Lindenschmidt:
Vorträgiiche Indemnität für
ein schwarzes Seidenkleid.
Frau Habermann: Na,
da war meiner viel nobler
in diesem Jahr.
Frau Lindenschmidt:
Was hat er Ihnen denn ge-
schenkt?
Frau Habermann: Ein
Körbchen — — Kohlen,
schön garnirt.

Zum letzten Burensieg
Auf einen Rausch ge-
wöhniglich
Folgt das Delirium tremens;
Den ärgsten Grad des
Tatterich
Nennt man: Delirium
Clements!


Die Damen-Boa —


Ernüchterung'.
— Ich werde mich noch aus unglücklicher Liebe zu Ihnen tödten.
Studentin der Medizin: O bitte, dann vermachen Sie mir aber
vorher Ihren Leichnam zu Studienzwecken!

Neuestes Heilmittei.
Doktor Helferle, der vielbeschäftigte Arzt, vermisst seit einigen Tagen
seinen Fieberthermometer. Er erinnert sich, solchen vor zwei Tagen noch bei
den Krankenbesuchen gebraucht zu haben. Seine Nachforschungen sind indessen
vergeblich, und er muss das Instrument als verloren ansehen. Da, als er wieder
einmal den rheumatismuskranken Schneider Bimber besucht, steht neben dem
Bett die Frau, aufgelöst in Dankbarkeit und frohe Rührung; im Bett liegt der
Patient schmunzelnd, den linken Arm fest wider die Brust gedrückt und in der
Achselhöhle — den Fieberthermometer, den vor zwei Tagen der Arzt vergessen
hatte wegzunehmen. „Viel besser geht's, Herr Doktor, viel besser, seitdem Sie
mir das Gläschen gegeben haben. Ich glaub', wenn Sie's noch einen Tag liegen
lassen, so bin ich ganz gesund!"

Die Wirren.
Li-Hung-Tschang ist
an der Influenza er-
krankt.
Das ist bei dem gegen-
wärtigen Stand der Ver-
handlungen aufrichtig zu
beklagen, namentlich weil
der chinesische Bevoll-
mächtigte zu viel und der
deutsche zu wenig In-
fluenz besitzt.
Aus der Sportswelt.
Lieber Baron!
Kann ich, wenn Ihre herr-
liche Collie-Hündin wirft,
wohl diesmal darauf zählen,
ein Junges zu bekommen?
Ihr ergebenster
M. Graf Doggenburg.
Antwort.
Habe Sie sofort notiren
lassen, bester Graf; waren
No. 258 auf der Bewerber-
liste. Wirft meine Diana so
viele, bekommen Sie sicher
eins. Immer Ihr
A. v. d. Strecke.


und die Boa-Dame.

2

LUSTIGE B L A T T E R.

No. 2
 
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