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Verkanntes Genie.
„I hätt' längst an Namen, wann
i net Müller hiesse!"

Die unschuldigen
Namensvettern.
Man schreibt uns:
Ausdrücklich erkläre ich hiermit,
dass ich mit den Spielhagen-
Banken nichts zu thun habe. In
meinen berühmten Erzählungen
kommen nur Garten-Bänke vor.
Friedrich Spielhagen.
Aus der Elysiums-Zeitung erfahre
ich, dass auf Erden ein sogenannter
„Nuttenjäger" meines Namens
sein Wesen treibt. Ich bitte,
mich mit diesem nicht zu ver-
wechseln; ich heisse jetzt
thatsächlich höchst
Ungern-Sternberg,
weiland Romanschriftsteller.
Theilen Sie Ihren Lesern
mit, dass wir selbst zu unseren
Lebzeiten niemalsCompagnons
des Bankgeschäfts „Anhalt
und Wagner" gewesen sind.
Leopold von Anhalt-Dessau,
der alte Dessauer;
Richard Wagner, Komponist.

In einer Kollektivnote er*
klären wir hiermit, dass wir
mit dem harmlosen Spieler
Wolff nicht identisch sind.
Julius Wolff, Dichter,
Pius Alexander Wolff,
Wolff, der Philosoph,
Wolff, der Bildhauer,
Wolff, der Konzert-Direktor,
Wolff's Telegraphen-Bureau.
Konstatiren Sie in der
nächstet. Nummer Ihres
Blattes, dass die vielgenannte
Fisch er nicht meine Sch wester
ist, und dass ich selbst mit
Massage nicht das Geringste
zu thun habe.
Goethe's Fischer.

Boh€me=W irthschaf t.
Die Studiosen Bierhuhn
and Rübenkraut wohnen zu-
sammen auf einer „Bude".
Eines Tages hat Rübenkraut
seine Pfeife verlegt und ver-
muthet sie im Spinde: „Du,
Bierhuhn, hast Du nicht ein
Taschenmesser?"
„„Wozu brauchst Du denn
ein Messer?""
„Ich will das Spind auf-
machen."
„„Was das wieder für eine
polnischeWirthschaftist! Ge-
wöhne Dich doch endlich an
Ordnung: wenn man ein Spind
aufmachen will, so nimmt
man dazu nicht ein Taschen-
messer, sondern einen
Pfropfenzieher!

Selbstverständlich.
„Papa, gehst Du fort?"
„„Ja, mein Kind, ich
muss in die kaufmännische
Sitzung.""
„Was machst Du denn da?"
„„Wir haben Aeltesten-
Wahl.""
„Aber Papa, die braucht
man doch nicht zu wählen,
wer der Aelteste ist, das
weiss man doch so!"


Unter
Kohlenbaronen.

„Was wollen die Leute eigentlich nur mit ihrem ewigen
Klagegeheul über Wohnungselend und Kohlennoth?) Wenn die
guten Leute keine Wohnungen haben, was brauchen sie da
überhaupt noch Kohlen? Und so furchtbar viel zu kochen haben
sie meines Wissens doch auch nicht!"


Auf der Hochzeitsreise.

Sie:

Sie: Ach, ganz Venedig ist ein Gedicht. — Er:
Wieso? — Er: Es lautet: „Gesang und — Gestank."

Ja, und zwar das kürzeste von der Welt. —

No. 3

LUSTIGE BLATTER.

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