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NUR E!NE!

ich Abschied nahtt). ^
„^Clerdcn 81c mir auch flclsslg
schreiben?"
„„Heb, Ich bin so brieffaul!""
„nnd trotzdem bitte ich darum;
ich muss täglich die schriftliche Ver-
sicherung Ihrer Creue bekommen."
„„Dann will ich Ihnen einen Vorschlag machen: so lange ich Ihnen treu bleibe, schreibe Ich Ihnen nicht!""

Durchschaut's denn Keiner der Ba-
nausen,
Der schmeichelnd Dir die Finger küsst,
Dass unter diesen Spitzenkrausen
Dein Hildes Herz Verloren ist?

Und hat Verbrecherische Kunde
Von Deinem heissen, jungen Biut
Kein Alp erzähtt zur Qeisterstunde
Dem Qraukopf, der zur Seit' Dir ruht?

Nein; Keiner hat hinWeggezogen
Den Schleier, der uns eint und trennt.
Die ganze Weit ist so Verlogen,
Dass sie die Lüge nicht erkennt!

Nur einer Einz'gen musst' sich
zeigen
Des Tändelspieles gift'ger Sinn;
Und diese Einz'ge —sie Wird schWeigen
Als Mutter einer Sünderin!

Sie sass im Erker bei den Alten,
Die Hände schmal, die Haare Weiss;
Sie hat uns fest im Aug behalten,
Und ihre Lippen zuckten leis.

Sie hat den Blick nur aufgefangen,
Da Wir uns unbelauscht gemeint-
Da ist sie still hinausgegangen
Und hat geWeint — gevVeint —
ge Weint!
K. !'.

Sind sie denn blind, die neid schen
SchWestern,
Und ist's kein EreVel. Was Du Wagst?
Wird's keine ahnen, dass Du gestern
Noch bebend mir im Arme lagst?
 
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