Der passende Beruf.
„Hast Du Deinem aiten Herrn mitgetheiit. dass Du den Saxo-Nassoven mit dreizehn „Biutigen" und siebenundzwanzig Nadeln
abgestochen hast?" — „„Ja Er hat mir geantwortet, Geid zum Studium schicke er mir keines mehr Aber er sei bereit, mir eine
gute — Metzgerei zu kaufen.""
Die DueHanfen.
(6in Kavalier-Hymnus, frei nad) Motiven von Schiller.)
Wie schön, o Mensch, in deiner Standesehre,
Stehst du mit deinem Schiessgewehre
Hm Hntang dieses Säcufums;
frei durch Vernunft, stark durch Gesetze,
Die da sind, dass sie oft verletze
Die Btüthe deines Befdenthums!
Sst irgend wo Beieidigung gefaffen,
Beissf die Paroie: knaiien, immer knaiien,
Das Knaiien hoff und hifff noch stets, und wie!
Denn Wechsef ist für aiies, was iebendig,
Das Einzige auf Erden, das beständig;
Drum endet auch der Kugef = Wechsef nie!
3n roher Kraft kann dich ein Büffei meistern,
3m Muth ein Caguar dir über sein,
Hm „Point d'honneur" kannst du dich nur begeistern.
Das „Point d'honneur", o Mensch, hast du aiiein!
Dur durch das Morgenthor des Schönen
Drangst du zu der Erkenntniss Zieh
Zu dem sich Kaoaiiere sehnen,
Und du erfandst das Projektii.
Du schiesst auf jenen oder diesen,
Und dieser wieder schiesst auf Dich,
Du schiessf — und aiies wird bewiesen
Du schiesst — und aiies ordnet sich;
Du schiessf — und aiie Weitmisere
Wird fortgefegt und ausradirt,
Du schiessf — und deine Standesehre
Ersfrahif auf's fleue biankpoiirf!
Die Huswahi einer Biumenfur
Mit ernster Wah! in einen Kranz gewunden, —
3n diesem Biid der schaffenden Kuifur
Critt das Gesetz vor dich, in einen Band gebunden.
Da findest du gedruckt die Paragraphen
Von Mord und Codtschiag, die verboten sind,
Von schweren Baupt= und von den flebensfrafen, —
Darüber setzest du dich fort geschwind.
Wärst du ein Mann, wenn dich die Strafe schreckte,
Wärst du ein echter, rechter Kavaiier,
Wenn deinen Ehrenpunkt nichts andres deckte,
His des Gesetzes graues köschpapier?
Du bist ein Mann auf höchster Daseins=Kuppe,
Zu hohen, edien Ghafen ausersehn,
Und darum sind dir die Gesetze schnuppe,
Die nicht in deinem EhremCodex stehn;
3n jenem Codex, das von MenschemEhre
Zur höh'ren Standesehre aufwärts ffiegt,
3n jenem Codex, der vom Mifitäre
Die fetzte Weihe und Bedeutung kriegt.
Der frei'sfen Mutter freie Sprossen
Schwingt euch mit festem Hngesicht
Zum höchsten Ehrenpunkt enfschfossen,
Und nach dem Richter fraget nicht.
Sorgt nicht um irdische Bedrängniss,
Um Strafen und um Kerkergraus,
Steht im Gesetz; „2 3ahr Gefängniss", —
8 Gage fesfung werden draus!
Bauptsache bfeibt: ganz ruhig ziefen,
Dem Gegner überlegen sein,
Von phiiisfrösen Scheingefühien
Die Seefe ganz und gar befrei'n.
Dein Gegner ist nur eine Scheibe,
Die aufgerichfet verfikaf,
Das Centrum sitzt ihm auf dem keibe,
Und affes weif're ist egaf;
Egaf, ob dieser eine Braut hat,
Ob Weib, ob Kind, ob andern Kram,
Denn es genügt, dass er 'ne Haut hat,
Die er zu Markte fragen kam.
Griff ihn nur gut und fass sie weinen,
Wenn seinen keib die Erde deckt,
Du fährst afs Sieger zu den Deinen
Und trinkst afs Sieger deinen Sekt.
Und wie sich affen kichfes Queffe
3n siebenfachen Sfrahfen bricht,
Strahff nach dem siebenten Dueffe
Dein Ehrenschifd wie Sonnenficht.
LUSTIGE BLÄTTER
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No, 51.