Der musikalische
Bismarck.
Ana dem zweiten Bande des Werkes
von Keudell.
Schon im ersten Bande habe
ich meinen Lesern dargestelit,
dass ich es ais meine Lebens-
aufgabe betrachtete, den Altreichs-
kanzier musikaiisch zu erheitern.
Es wird noch in Aiier Erinnerung
sein, in wie hohem Grade mir
dies gelungen ist, und wie sym-
pathisch der Fürst auf aiie
Reizungen der göttiichenTonkunst
reagirte.
Eines Abends spielte ich ihm
ein „Lied ohneWorte" von Mendels-
sohn vor. „Das klingt," sagte
Bismarck, „ais wenn Lasker eine
Rede hält; Bücher soll mir sofort
das Stenogramm seiner heutigen
bringen. Ich werde dem Menschen
morgen im Abgeordnetenhaus ge-
hörig meine Meinung sagen."
War das nicht höchst treffend
bemerkt?
Kurze Zeit darauf waren wir
zum Thee versammelt. Bismarck
war sehr gut gelaunt, und ich
fragte deshalb: Soll ich Ihnen
etwas zur Erheiterung Vor-
spielen? — „Ach nein, lieber
nicht, lieber Keudell," sagte er;
„Sie wissen ja, die Musik —-
und namentlich heute, wo wir so
gemüthlich beisammen sind!"
Ich setzte mich ans Klavier und
intonirte die G-Moll-Fuge von
Sebastian Bach. Der Fürst
äusserte: „Diese Musik erinnert
mich an das Bundesparlament in
Frankfurt; sehr viele Stimmen,
die nicht zu einander passen.
Ich versichere Ihnen, Keudell, es
büuard beiel: ..O Gott, ich bete zu Dir, beende dieser) ün-
setigen Krieg, und rotte die paar Buren aus,
die meinen friedfertigen Absichten noch im Wege stehen!"
war in Frankfurt manchmal nicht
auszuhalten." Ueberhaupt hegte
er für Bach eine grosse Vorliebe.
Nicht minder für Beethoven.
Ich entsinne mich, dass ich an
einem herrlichen Frühlingstage
die „Pathetische Sonate" zu
spielen begann. Beim vierten
Takte wurde Tyras unruhig und
sprang quietschend im Salon
umher. „Kusch, Tyras!" rief
Bismarck; und zu mir gewendet:
„Spielen Sie nur weiter, ich führe
den Hund inzwischen im Garten
spazieren." Als ich die Sonate
beendet hatte, kehrte er zurück:
„Es war wunderbar schön, lieber
Keudell; diese Sonate müssen
Sie mir öfter Vorspielen, wenn
ich in Varzin bin und Sie in Rom.
Ja, der Beethoven!" m.
Beim Schopf gefasst
Onkel: Dreissig Mark soll
ich Dir leihen, — ich schenke
sie Dir.
Neffe: Herzlichen Dank,
Onkel .... aber dann leihe mir
auch noch dreissig.
He haftender Husdruch.
tPae H:r. her Srcit'patn. ie. er war
tPol)l länger wte'uctllaubet 3al)r
3'n -?tanb ber 3m^det*el!eu^ttnft
11 e 2? e t fp t eil) eed) ]i er I! u v e r t m u f t.
Utt 6ie, bc 23raut, bte fpraeb in
Heroen
Hie mel)r wie 2fa, VK'f "nt* Hu
ewen!
^cit' ie be^oduett von bt $wee;
„Vernunftel)'" nennt nier fo'ne
!Tl)e.
Yon CKyettttcn hie 3n?cechen.
— Das ist verständlich, Oer weisse Zar — Zeigt sich erhenntheb.
,,]Nobfcsse obHge"
Bismarck.
Ana dem zweiten Bande des Werkes
von Keudell.
Schon im ersten Bande habe
ich meinen Lesern dargestelit,
dass ich es ais meine Lebens-
aufgabe betrachtete, den Altreichs-
kanzier musikaiisch zu erheitern.
Es wird noch in Aiier Erinnerung
sein, in wie hohem Grade mir
dies gelungen ist, und wie sym-
pathisch der Fürst auf aiie
Reizungen der göttiichenTonkunst
reagirte.
Eines Abends spielte ich ihm
ein „Lied ohneWorte" von Mendels-
sohn vor. „Das klingt," sagte
Bismarck, „ais wenn Lasker eine
Rede hält; Bücher soll mir sofort
das Stenogramm seiner heutigen
bringen. Ich werde dem Menschen
morgen im Abgeordnetenhaus ge-
hörig meine Meinung sagen."
War das nicht höchst treffend
bemerkt?
Kurze Zeit darauf waren wir
zum Thee versammelt. Bismarck
war sehr gut gelaunt, und ich
fragte deshalb: Soll ich Ihnen
etwas zur Erheiterung Vor-
spielen? — „Ach nein, lieber
nicht, lieber Keudell," sagte er;
„Sie wissen ja, die Musik —-
und namentlich heute, wo wir so
gemüthlich beisammen sind!"
Ich setzte mich ans Klavier und
intonirte die G-Moll-Fuge von
Sebastian Bach. Der Fürst
äusserte: „Diese Musik erinnert
mich an das Bundesparlament in
Frankfurt; sehr viele Stimmen,
die nicht zu einander passen.
Ich versichere Ihnen, Keudell, es
büuard beiel: ..O Gott, ich bete zu Dir, beende dieser) ün-
setigen Krieg, und rotte die paar Buren aus,
die meinen friedfertigen Absichten noch im Wege stehen!"
war in Frankfurt manchmal nicht
auszuhalten." Ueberhaupt hegte
er für Bach eine grosse Vorliebe.
Nicht minder für Beethoven.
Ich entsinne mich, dass ich an
einem herrlichen Frühlingstage
die „Pathetische Sonate" zu
spielen begann. Beim vierten
Takte wurde Tyras unruhig und
sprang quietschend im Salon
umher. „Kusch, Tyras!" rief
Bismarck; und zu mir gewendet:
„Spielen Sie nur weiter, ich führe
den Hund inzwischen im Garten
spazieren." Als ich die Sonate
beendet hatte, kehrte er zurück:
„Es war wunderbar schön, lieber
Keudell; diese Sonate müssen
Sie mir öfter Vorspielen, wenn
ich in Varzin bin und Sie in Rom.
Ja, der Beethoven!" m.
Beim Schopf gefasst
Onkel: Dreissig Mark soll
ich Dir leihen, — ich schenke
sie Dir.
Neffe: Herzlichen Dank,
Onkel .... aber dann leihe mir
auch noch dreissig.
He haftender Husdruch.
tPae H:r. her Srcit'patn. ie. er war
tPol)l länger wte'uctllaubet 3al)r
3'n -?tanb ber 3m^det*el!eu^ttnft
11 e 2? e t fp t eil) eed) ]i er I! u v e r t m u f t.
Utt 6ie, bc 23raut, bte fpraeb in
Heroen
Hie mel)r wie 2fa, VK'f "nt* Hu
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^cit' ie be^oduett von bt $wee;
„Vernunftel)'" nennt nier fo'ne
!Tl)e.
Yon CKyettttcn hie 3n?cechen.
— Das ist verständlich, Oer weisse Zar — Zeigt sich erhenntheb.
,,]Nobfcsse obHge"