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^ind tausend und tausend 3ahre vergangen —
Es hat die hiebe mit Mühenden Wangen,
Es hat der Bass, mit Watten bewehrt,
nichts nach mir gefragt, nicht nach mir begehrt.
Kein Stern hat getehrt, dass ich kommen müsste,
Kein Seher mein Schicksal voraus gesagt;
Und was ich einst sündigte, iachte und küsste,
Bat Keiner berechnet und Keiner ertragt.
Wenn tausend und tausend 3ahre durch-
messen —
Dann bin ich verschoben, dann bin ich
vergessen!
mein Harne im Stein iängst verwischt
und verweht,
Klein Grab wiidbtühend ein ßiumenbeet;
mein ietztes Bäuschen vermorscht und
vertaiien
Und huschende Häuschen drüber
her —
Und was im Busch mir die Hachtigaben
Erzähien weiten, ich hör's nicht mehr...
Komm, Liebchen, dass wir bei Küssen
und Schwören
Die bösen Uhren nicht ticken
hören;
Dass uns der Wind nicht die Wangen
bieicht,
Der über die tobenden Garben streicht.
Komm, fass uns das Pest unsrer 3ugend
durchtoben,
Den kurzen Cag zwischen nacht und
nacht —
Piebeichf ist schon aus grauen Schoben
3n aber Stibe das Bettchen gemacht.
Die hippen verwest, — zerbrochen mein
Piötchen,
Die Hammen veriodert — das Berz ver-
kühit.
Sch habe mein ärmiiehes Episödchen
3m Weitendrama iängst aus*
gespieit,
Der Stern nur dort oben ist nicht ver-
giommen,
Zu dem ich mit fachenden Bugen drang,
Der, wenn ich mich gar zu wichtig ge-
nommen,
iUir zugebiinzeit: Du treibst's nicht
iang !
Und iass uns den scheitenden Canten
und Sippen
Hit ieuchtenden Bugen undiachenden
hippen
Entgegenruten die tröhiiehe hehr':
Wir waren noch nie, und wir kommen
nicht mehr!
Wir tragen kein Busskteid, zerknirscht
und erschrocken,
Wir rauben die henziust ais heiiiges Recht
Und bringen, den üppigen Kranz in den
hocken,
Den Becher des Lebens dem nächsten
Geschtecht!
H. r.
No. 52.
LUSTIGE BLÄTTER
7
^ind tausend und tausend 3ahre vergangen —
Es hat die hiebe mit Mühenden Wangen,
Es hat der Bass, mit Watten bewehrt,
nichts nach mir gefragt, nicht nach mir begehrt.
Kein Stern hat getehrt, dass ich kommen müsste,
Kein Seher mein Schicksal voraus gesagt;
Und was ich einst sündigte, iachte und küsste,
Bat Keiner berechnet und Keiner ertragt.
Wenn tausend und tausend 3ahre durch-
messen —
Dann bin ich verschoben, dann bin ich
vergessen!
mein Harne im Stein iängst verwischt
und verweht,
Klein Grab wiidbtühend ein ßiumenbeet;
mein ietztes Bäuschen vermorscht und
vertaiien
Und huschende Häuschen drüber
her —
Und was im Busch mir die Hachtigaben
Erzähien weiten, ich hör's nicht mehr...
Komm, Liebchen, dass wir bei Küssen
und Schwören
Die bösen Uhren nicht ticken
hören;
Dass uns der Wind nicht die Wangen
bieicht,
Der über die tobenden Garben streicht.
Komm, fass uns das Pest unsrer 3ugend
durchtoben,
Den kurzen Cag zwischen nacht und
nacht —
Piebeichf ist schon aus grauen Schoben
3n aber Stibe das Bettchen gemacht.
Die hippen verwest, — zerbrochen mein
Piötchen,
Die Hammen veriodert — das Berz ver-
kühit.
Sch habe mein ärmiiehes Episödchen
3m Weitendrama iängst aus*
gespieit,
Der Stern nur dort oben ist nicht ver-
giommen,
Zu dem ich mit fachenden Bugen drang,
Der, wenn ich mich gar zu wichtig ge-
nommen,
iUir zugebiinzeit: Du treibst's nicht
iang !
Und iass uns den scheitenden Canten
und Sippen
Hit ieuchtenden Bugen undiachenden
hippen
Entgegenruten die tröhiiehe hehr':
Wir waren noch nie, und wir kommen
nicht mehr!
Wir tragen kein Busskteid, zerknirscht
und erschrocken,
Wir rauben die henziust ais heiiiges Recht
Und bringen, den üppigen Kranz in den
hocken,
Den Becher des Lebens dem nächsten
Geschtecht!
H. r.
No. 52.
LUSTIGE BLÄTTER
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