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„2Hei futeftes fie ettnu&cn woH fiibißft^ brtfg td? Stenten (Bttd;ett ttt tt;ren (Buffe fftübe, mei (Baffe iß fie
ticMtHdifdiottaitf...!"

A)Chb!üh!crC) oder: Der Segen des neuen Abstimmungsverfahrens.

Präsident: ich gebe das Resultat be-
kannt: Es haben für den Antrag gestimmt
220 Abgeordnete, dagegen 58, der Ab-
stimmung enthaiten haben sich 362.
Zurufe: So vieie Abgeordnete giebt's ja
garnicht!
Präsident: Ich bitte die Schriftführer
noch einmai durchzuzähien, aber recht rasch,
damit wir bei der neuen Zeitersparniss nicht
gar zu viei Zeit vertrödein. — (Kad? einer
falben Stnnbe.) Das Resuitat iiegt nunmehr
vor und tautet aüerdings ganz anders: dafür
178 Abgeordnete, dagegen Niemand, der
Antrag ist mithin angenommen.
Zahlreiche Zurufe: Falsch! Falsch!
ich habe ja dagegen gestimmt! wir auch!
wir auch!
Schriftführer: Der Abg. Stadthagen
halte einen Caro-Buben in die Urne gelegt.
Präsident: Dieser müsste freilich als
rothe K rte, welche Verneinung bedeutet,
mitgezählt werden. Ich bitte die Schrift-
führer, zum dritten Mal die Taille abzu-
ziehen! — (Kad? einer falben Stnnbe.) Nach

den neuesten Ermittelungen stellt sich die
Sache so: dafür 102, dagegen 117 Abge-
ordnete. Der Antrag ist also ab ge lehnt.
Zuruf: Erst angenommen und dann ab-
gelehnt! Was ist nun richtig?
Abg. Gothein: Ich beantrage durch
namentliche Abstimmung festzustellen, dass
die zweite Zählung gültig war.
Abg. Spahn: Und ich beantrage das-
selbe für die dritte Zählung.
Abg. Sattler: Ich beantrage beide An-
träge für unzulässig zu erklären, und ver-
lange namentliche Abstimmung hierüber.
Abg. Stockmann: Und ich beantrage,
durch namentliche Abstimmung Uebergang
zur Tagesordnung über den Unzulässig-
keits-Antrag Sattler.
Abg. Singer: Zur Geschäftsordnung!
Präsident: Halten Sie mich nicht auf!
Sie sehen doch, dass die Feststellung eines
Abstimmungsresultats nach dem abge-
kürzten System Aichbichler fünf bis sechs
Stunden beansprucht. Da kann ich Ihnen doch
nicht fünf Minuten extra spendiren! m.

Grosse Demonstrationen
oeranftalteten uier poltiifd?e Tlbgeorbneie tuälp
renb ber jtiugftenpatlnmentsffanbale, tttbetn
fie, abfeits ftehcnb, bas 3rieb „Jescze Polska
nie zginela" (Kod? ift pofeit nicht uerloren)
abfangett. Die Klänge biefes Siebes verhallten
aber, tnie ber ,,Km'Yer" ergäbt, ungef?3rt
inmitten bes (Eumultes.
Wir erfahren noch mehr: Die ftngeitben
Polen merften felbft nicht einmal, ba§ gttr näm-
lid?ett geit mehrere (Elfaffer utttcr Köllerfcbtiffcu
bieITtarfetllaifeintonirtenn)tbbiefrang5fi]d^e
(Lrtfotore Ipjjtcn. Der bnttifdye Nbgeorbttctc
^ol?attnfen proflamirte inbci) bicSosrei)jnag
Schlestuigs, tuährenb Nlpmarbt forttuährenb
eine^ubcnfltuteabfenertc. (Blcichgeitigmares
ben IDelfen gelttitgett, ein pijdon^Qnartctt ein-
gttfdpnnggeltt, meines unaufhörlich bic (Eumber-
laub^pytmte blies.
Tllles bies verhallte im allgctnciueu Särm,
fo bajg nitrat einntal bie Stenographen, bie fottft
jebes (Dho! auffd^retbett, bauen Kotig nehmen
Fouuteu.
Hl.

Verlockend.
Heirathsver-
mittler: »Warum
wollen Sie denn die
Mit der waren schon
zwei Männer recht
zufrieden!«
No. 52.


LUSTIGE BLÄTTER

Druckfehlerteufel.

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