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TUnsterbticbheit.
PrriartrhrüntfDidjtmig; (Rntnrr3tunin)spirtft9t[5.)

r ist nicht tot! — DJir, seine späte)) Erben,
Diewirtms sti)! in Ehrfurcht vor ihm beußO),
MJir, die wir klein und sterblich, wir bezeugen:
DJcr gross wie Schiller ist, der kantt nicht sterben!
Der llacbrubui nimmt ihn jauchzend auf die Scbwmge))'
UJas uns beengt, ihni ist es keine Schranke,
(Das DJunsch uns bleibt, ihm wurde es Gelingen!
Sein (Dort war Damme, Cat war seit) Gedanke,
Dnd durch sich ringend bis zur höchsten Klarheit,
Im Dienst des Schönen huldigt er der (Dabrbeit!
(Dabr, schön und gut! ln dieser hehren Dreiheit
?aud er die Richtschnur seines Cuns und Strebens
Gat er gelehrt die Garmonie des Cebens
Dnd uns gelehrt den wahren DJeg zur Freiheit.
DJentr Creue er und IHäunermut besungen,
Der Yrauen DJert, des Gcrdfeu'rs heil'ge Gluten:
Die Millionen hat er da umschlungen
Dnd sie vereint im frohen Dienst des Guten!
So steht er da, ein Priester jeder Cugend,
Unsterblich, gotterfüllt, in ew'ger Jugend!
Er, der ans Gerz des Dolkes sich gebettet,
Der seine Garfe wie ein Orpheus rührte,
Er hat, indem er uns durch Gellas führte,
Jdus Uaterland, aus teure, uns gekettet.
DJo Dölker für Gesetz und Freiheit stritten,
Der grosse 8cbiUer
foeute iß ^rtebtid) oon Ocßitter ge-
ßorben. $)ag ßeißt, beute vor 1003aßren.
9Bir Waten atte feßr aufgeregt, benn
einige beftamierten oon ibnt mehrere
(Sebicßte, barunter icß. 3d) btieb feiti-
mat ßecten, unb fab mein Weihet ^teib
nod) beinab faft wie gang neu aug, big
auf ben einen *gded oon bem (Sreme
augberOeßittertocfe, bieid)ntirge-
tauft batte, um ben großen *5toten gu
obren. Etußerbem fangen mir „5)ag
Eieb oon ber Otocfe", mogu Ocßitter
aber nurbieQBortegebidßetßat. Etnfer
Söerr Otreftor fprad) fo f<ßön, bah man
big auf bie tränen gerübrt mürbe.
TtCeit ber große Gd)itter immer nur fo febr
t'napp bei ^affe gemefen mar unb ficb nod)
nietet mat bie Gcßweig befeben tonnte, bie
er bocß fo feßön aug bem (Sebädßnig
bcfd)rieben bat unb mo bocß fo oiete Eeute
bingeben, bie tein bißchen bicbten tötinen.
Hnfet SSetr Oireftor fprad) oon
Ocßitter unb oon @oetße unb fagte oon
beibennut Outeg. Etnbmie fiefid)
inuner oertragen haben, troßbem fie
3reunbe waren unb febr oft gufamnten,
mag ßcß OUß Ocßutge werten tbnnte,

(Do n)it don Schicksal rang ei)r Grosser einsam -
DJas ntan erhofft, erstrebte und erlitten,
Er schuf es so, dass alle wir gemeinsam
lllit seinem Gcldeu für das Recht entbranntet),
Dass wir das DU im Einzelnen erkannten.
Dn seiner Gand sind wir bergan gestiegen,
Es war sein Dicht, das unsern DJeg erhellte,
lDit seiner Kraft, die unsrer sich gesellte,
IDit seinen klügeln lernten wir das fliegen!
Es war sein Geist, der Deutschland einig machte!
Dom späten Enkel wird er drum bewundert;
Doch ernten wir, was er zur Dussaat brachte.
Dns war der Cag, doch ihm war das Jahrhundert!
DJest, Ost und Süd verband er mit dem Horden,
Dlldeutschland ist zum Geros er geworden!
So lebt er denn, als sei er nie gestorben!
Dns bleibt der Ruhm, dass wir ihn stets verstanden;
(Das wir als reiche Erbschaft bei ihm fanden,
DJir habens nicht ererbt bloss, nein, erworben!
Eins aber sei als heiligste Derpflichtung
Don Dhu zu Enkel weiter stets gegeben:
Dass wir, geführt vom Glanze seiner Dichtung,
Dns über alles niedrige erheben,
Duf dass vollbracht sei seine hohe Sendung
Dnd er den DJegjtns weise zur Dollendung!
Hans Escheibach.
(Hus Suschens Ibehmatins Uagebuch.)
Gcßaf. 3d)ßabeOd)itterfcßon faß gang
bureß, btoß fann icß 93Rnua oou 33arn-
beim gar nid)t in ibm ßnben. Ob fie oiet-
teießt bod) oon Ooetße iß? 9)?an fann gmei
fo große 90iänner teießt oermed)fetn, wenn
man ben einen nid)t fo genau fennt.
Etucß möd)te icb gern mißen, ob bag
rid)tig iß, mag Onfet &eing oon ben
Oarbebragonern mir neuticb fagte. 3cß
fragte ißn nätnticß, mag ein „beweg-
tießeg 3ett" märe, mag bod) im „Oteu-
fifeßen *g^ß" oorfommt, mo eg ßeißt:
„Dnb in friebtieße feße ßütten manbette
bag bemegtieße 3etO unb id) mir biefeg
nießt gut oorßeUeu tann, Weit ein 3ett
bocß meißeug auf einem JStaß ßiU fteßt.
(Sr fagte, eg märe fo eing, wie fie im
9)?onöoer ßätten unb mag aueß mand)-
mat feßr tebenbig märe. Etber Onfet
toeing maeßt oft fo oiet Opaß.
9iun mitt icß aber mit Ocßitter auß
ßören, benn gteieß fomtnt (Süß Gcßutge.
Ob bag moßt mirftieß maßr iß, bag
mit ben fauten9tepfetn,mo er immer
fo gut nad) bießten tonnte? Sebenfaüg
werbe icß eg oerfud)en, wenn eg erß
Wieber Weteße gißt. Josefa Metz.


weit fie bod) immer mit 3anfen anfängt.
TBenn icß aber Ocßitter unb Ooetße
ntiteinanber oergteieße, fo ßnbe id)
Od)itter beßer, weit inan fieß immer fo
mag Gd)öneg bei ißm benfen fanu, mag
man oon Ooetßeg 3^auß — ben icß in ber
9Recßenßunbe unter'm 3tifcß gefefert ßabe
- nid)t immer fann, ba man mand)mat
fogar nießt mat weiß, mag er bamit meint.
Etber wie ßerrtieß iß nießt feßon
attein bie Jungfrau oon Orteang, bie
mir gmor in ber Ocßute noeß nießt ge-
ßabt ßaben, ba mir fie erß auf ber
überndcßßen ^taße friegen. Dtib bann
„QBattenßein", ber ein bißeßen tänger,
aber aud) feßrßübfd) iß. ^aßjebegQBorß
mag TtÖattenßein fprießt, iß ein 3itat.
Etm attermeißen intereffiere icß mid)
aber für Qon (Sartog mit S)ettmut
Od)mug)nann, ben id) einmat im ^ßeater
gefeßen ßabe, atg 9)^ama fieß ben 3mß
oerßaueßt ßatte, er iß aber aueß gu füßlü
Ottp fagt, id) fd))oärmte btoß für
&errn Od)mugmann unb nießt für
Od)ittcr, bag iß aber eine infame Süge,
ba id) aueß für Ocßitter fdß)oärnte. Oie
ßat immer mag gu metbeu, bag atberne
 
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