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Der Hbne des Demi Yon Lucanue.
(9tad) aufpenftfcßen 9ta<^otct)ten.)


Jm Gewölbe.
rossuater blind, auf müden Beinen,
Der Vater rueit, Du weisst nicht wo.
Was ruht doch ah' auf meiner Kieinen,
Und immer ist sie heb und froh!
Gin trauriges Geschäft. Verbergen
Woht'st Du's mir !ang — mie ttlädchen
sind —
Grossuater handc!t halt mit Särgen,
Wie andere mit Wiegen, Kind.
Die Hlutter mit den tueiken Wangen,
Die Greisin müd' und tränenlas,
Du musst die Wankenden empfangen:
„Zinkeinsatz oder Tanne bloss?"

31ug ßotfonb fom ein frember 9Rann
Unb legt fiep einen iocus nn.


3ubem trieb er nod) feifd) unb frei
S)ie ^tunft ber ebien Söpferei.

tim biefen pffan^t er obenbretn
5)ann einen lucus ober Rain.


3)onn überlegt er forgenboü,
Tüte er fid) ,,preni)ifd)" nennen fott.
5tug iocus, iucus unb aug anus
6ei)on beftitiiert er fid) Cucnnus.


Sein (Snfel brn($t'g oon ungefähr
In signo hoc gu großer epr'
Unb gebt im SRinifteriutn
5)eg 9?ad)fg alg „tveifie 5)ame" um.
3m tobegfdbmeren (Seifterfcbritt, —
5)en 5opf beg 3tfmert führt er mit!! -

ülorschwarze Wifmen, munf're Grben,
Gin Bräufchcn, blass, im dunklen Taft —
„Wir müssen alle schliesslich sterben,
Und Gichenholz ist dauerhaft."
Du führst und trägst Dein mächsern
fichtchen
Durch das Ceruölbe, schtuach erhellt;
Und auf Dein jugendlich Gesichtchon
Gin Slackcrfchein des Hebens fällt.
Horch 1 Sieben schlägt's uon St. lllarien —
Dein liebes Seelchen hüpft und schwingt,
Du summst Dir leichte fllclodien,
Bis an der Tür die Schelle klingt.
Rings alles schwarz. Gs fällt das fahle,
Vcrschwomm'ne Dicht des Rbcnds drauf —
Und aus dem Todcsarsenale
Blüht mir Dein süsses fachen auf.
So lacht im ITlärchenquell die llixe,
Das Waldkind uoller fust und Bist —
Und still uom Silberkruzifixe
Crüsst, der für uns gestorben ist.
Rings stehen Särge, grosse, kleine,
Und zwischen allen küss' ich Dich —
Und irgendwo steht schon der meine,
]ch weiss, und lauert bloss auf mich . . .
Rudolf Presbcr.

3>cr ^(tnrfrnm.
91.: (Seßcn @ie mal, icß befomme
and) fdfon eine (Blasse.
3k: 3)a§ ift gar nießtg. deine ridfiige
(ßtafic ßat man erjt bann, lucnn man beitn
^aatfeßneiben ben ^nt anfbeßätt.

iDa§ iRcicßggeticßt ßat eineif (ßßcmonu init
feinet Mage abgeiuiefen, beffett grau bei einet
(ßifenbaßnfaßtt töbtieß betungtiieft iuat unb bet
nun gegen ben (ßifenbaßnftgfug 91nfptiicße ge-
fteftt ßattc.
IDct Scßtugfaiß bc§ Uticitß tautet: „(üiucu
6 cß oben t)at abet bie grau, ba fie getötet
iuotbcu, nidft ettitten . .
5)ie 9tugefegent)eit !uitb noeß ein fHatßfpiet

ßaben. iDutcß eingeßenbe (ßrmittctungetf iuutbe
fcftgeftcttt, bag bie grau eine feßt gute, btoue
^tau tuat. @ie ift giucifettog fofott in ben
Stimmet gofommen. iDort ift ißt ein etuigeß
ßeben befeßett tuotbcu, bag, bergtießenmit ißteut
(ßtbenbafein, einen bebcufctib erßößtcn (ßtiicfg^
guftanb reptäjcntictf. T)ic grau ßat affo buteß
ben Unfall nießt mtt feinen (Etßaben geßabt,
fonbern ben benfbot gtöbteuiUotieif. @§
ift abet bnteßaug uießt Gacße beg deifenbaßw

figfug, itgcnb fetmmben iSotteite gu betfdßaffcu,
oßne bajf bafiit eine entfßrccßcnbe Gicgcnteiftung
eutrießtet Ibitb. 9tnf(ßrnnbbeg eßetidßoiGKitet^
teeßfg unb geftiißt auf ben Sparagropßcn bau
bet untecßfmäfjigen 33etcicßetitng initb feßt bet
(Sifcnbnßufigfug gegen ben ^ßcmanu eine
(Srfaßftagc anfttengeu. tßg fteßt nujget jebem
gmeifet, bajg bet g-i§fug mit feinet Mage in
alten gnftangcu ein obfiegcubeg Uttcit erringe)!
wirb. o. H.

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HJ ST! GH BLATT LR.

No. 33
 
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