Worte, Worte, Worte .
j^or Reichstag war ein nettes Spie)
$ür beute, die das Wirtshaus
ödet.
Gefördert wurde ja nicht oie),
Doch wurde immerzu geredet.
Geredet so durch Dünn und Dich
Van hünft'gen Werten, einst'gen
Taten,
Geredet oon der Poiitih
Und oon gepufften Biersoidaten;
Geerdet oon der behrer beid,
Von Chancen hünft'ger Vötker-
Siegc
Und oon der Zukunft, die zur Zeit
]Tta! wieder auf dem Wasser hege.
Cs war ein grosser Rede-JTtus,
Huch mit Rosinen sittiich-ldndiich.
Dicht aiies hatte Hand und Swss,
Und oietes bheb ganz unoer-
standtich.
Und kam es nirgendwo zur Tat,
Die Rcdcbdchiein freuten jeden;
Dian hatte eben ein „Dlandat"
Und iicss da oorn die beute
reden.
Zu warnen sei da Bürgcrpfticht,
Das oicte Reden schaff' Be-
schwerden.
Die Redner—christiich oder nicht —
Die müssten ma) beschnitten
werden.
man )ege ab, was ungesund,
Und tasse die Crkenntnis weiten:
Das deutsche Voik hat seinen illund
Bioss, um submissest ihn zu
hatten.
Dann biüht dem Votke rechtes Giück,
Dann wird auf der geiiebten Crdcn
HochschuiekiügsterPoiitik
Der neue deutsche Reichstag
werden.
Die Korridore, hoch und breit,
Durchhuschen die „Vertreter" ieisc,
3n mystischer Verschwiegenheit,
Wie maeteriincksche Dunkeigreise.
Hgrarier, Poie und „Genoss'",
5ie tragen aii' zur Sitgungsstundc
Cin eisern Papagcno-Schioss
Vor dem des Schwabens müden
munde.
ISfctd.
„jgofob, Tu bift bodf mein greuub, id) möd]tc Tir eine Eröffnung
machen."
— „Stu wa§?"
„Stber Tu wirft fehrböfe Werben."
— „SBarnm fott ich böje Werben? fjdj bin e ruhiger Stieufch, ith iuerb'
nicböjc!"
„@g hoobett fidf uni Teine grau."
— „9?u, wenn fd)on."
„Tie ift eine fehr nette ^erfon, eine ijitbjdbe ^ßerfou, eine angenehme
ipcrfoti..."
— „Ta§ Weifg ich boef) atteine, Wogu ergähffte mir ba§?"
„Tu wirft gfeich hören; idgmnfg Tir fageti, teibertjatfie feinen
guten Stuf. SHon ergäbt fid) (Sefdjidjtcn. SdgmufgTirftarcn SBcin
cinfcheufen: Teine grau hot oierSerhäftuiffc."
— „SBenn Tu'§ fagft, wirb'§ wahr fein."
„ytu?]'unb ba bift Tu gar nicht ungtücHich bnriiber?"
-- „SBarnm ungtiieftid)? gd) bin hoch tieber beteitigt mit gWangig
^rogeut bei 'ner guten Tache afg mit honbert bei 'uer fchfechtent"
€ine neue ^citfd;rift.
üb: SBarnm hoben Tie benn nid)t bie „Snftigeu Statt er" mit=.
gebracht?
S.: Tcr^änbfcr hotte feine mehr, baffobe ich oiir ba§ „Vcbcu"
genommen.
MusberSnifoit.
„SBa§ ber Sonn für eine Stenge Son§ für fein Serliner Theater
nn$gibt!"
— „Tein Theater müfgte ftatt ,Sonn§ Scrtiner Theater' ,Scrtincr
Soug^Theater' heifgeu."
Und nun? . . Graf Posadowsky
greint:
illan schwatge nufgios in die Breite;
Das sei der ^ehter, wie er meint,
So iinks wie auf der rechten
Seite.
Cs hat die Wett sich baid gewöhnt
Hn diesen Stumpfsinn der Ge-
statten —
Die Reden aber, hier oerpönt,
muss draussen wo ein H n -
drer hatten...
M. Sp.
ift eg beim oorbei, bag 3af)r ber Teu'rung,
Thfbcfter tft jetgt ba, ber groffe ^cfgraug —
Unb fdgfeunigfte *3fbonnemcntgcrneu'ruug,
Verehrter Cefor, bitten wir ung fehr äug!
TotforaHd?. ----
@efängui§nnffeher (gum neueingclicfertcn tpäftfing): 2Bo3 hoben ö'ie „bustigen Btdtter" kosten
Tie beuu ba mitgebracht? nach uor 2,25 !T!arh
„Steh, bag ift mein Ruftfiffcn gum Trouffifgcut" pro Quarta) bei aUcn Buchhandtungen und Postanstatten.
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LUSTIGE BLÄTTER.
No. 52