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uerhart Hauptmann.
Jch grulle ni! nu host’s amol gehört.
Du biss ja, mecht mer sprecha, gor ni roertl
Asu eene is mer zu schlecht dahie,
nu jemersch ok, nu ne, ich grulle nie!
Jch häng mich ni dertuegens uf; nu dal
's is nu ni anderschl itje roeess mer’sch ja.
Hör uf mit dam Geroerge, harschte Du?
Jch grulle nil roas prillste denn asu?
Hugo oon Hafmannsthal.
Jch toeiss nicht, roas soll es bedeuten:
Der Adler, das Damm und der Pfau,
Der Grbe und das Salböl
Der toten alten frau.
Der Crbe oerschvuendet das Salböl
mit Adler, Pfau und Damm,
Und der Ceser uerschroendet Gehirnschmalz:
Wie reimt sich das zusamm’?
Otto Julius Bierbaum.
Das meer erglänzte roeit hinaus — Caridahl
Wir tanzten um das fischerhaus — Caridahl
Der nebel stieg, das Wasser schmoll — Caridahl
Sie sprach zu mir bedeutungsooll: Caridah.
Jch musste, mas dies Wort uerriet: Caridahl
Und machte draus ein Brettl-Cied — Caridahl

Buch der Cieder, □ □
nachgedichtet oon unseren modernen.
Das singt sie nun im Kabarett — Caridahl
Und eine mark kost’t das Billett — Caridahl
Detleo oon Ciliencron.
Du bist mie eine Blume,
Trutj, blanke Hans!
Stürmt König Ragnar Codbrok
Cinst Deines Herzens Schanz?
Ach nein! ein Herre Hauptmann,
Und dann die Ceutenants,
Und dann die Grenadiere.
Trufy blanke Hans!
Peter Altenberg.
Ceise zieht durch mein Gemüt
Duft oon Tamarinden;
Sennesblätter soll mein Cied
Un) Rhabarber minden.
Ciebchen, lass zum Hochzeitsschmaus
Uns Püree geniessen;
Wannst’ Hunyady Janosch schaust,
Sag, ich lass ihn grüfjenJ
ITIarie madeleine — Dolorosa.
Bin mädchen liebt einen Jüngling.
„mädchen“ mit Anführungsstrich,
Denn die Jungfrau schreit nach dem Kinde
Jn Versen allabendlich.

Sie geniert sich in ihrer Gkstase
Auch gar nicht, das dreiste Ding,
Und mälzt sich nackt im Grase —
Ceider ohne den Jüngeling!

Hrno Holz.
Du hast Demanden und Perlen /
doch auss Stein ist Deyn Gemüht /
Ach / hör Deynes trarorigen Schäffers
sälbstoerfärtigtes Venus-Iied.
Jch künt Dich für Ciebe oertilgen /
beziehrtes / stolzes Thier /
Ach / süsses Huhn Dorillgen /
roass hastu gegen mir?

frank Wedehind.
Bin Sichtenbaum steht einsam
Und hat absolut nichts zu tun,
Und das Ceben ist eine Rutschbahn,
Und Kerr ein erroürgtes Huhn.
Cr träumt oon einer Palme
(Der Sichtenbaum, missen Sie!) —
Und das Ganze ist ein Gequalme,
Und Harden sagt: Genie!
Kory Toroska.

r::, . .. cd e: —■ ..
Was kann ich dafür? Gespenster seh
Jch zuroeilen am helllichten Tage.
So gestern an der Siegesallee
Heinrich Heine —- er roar’s ohne Srage.

.. j fllleegespenst. i
„ „Sacre-bleul““ so faucht’ er den Sranzen an,
Den er am höchsten goutierte,
„„Sacre rouge! Der rote Koller fängt an,
Die Stimmung scheint eine chargierte.““

' ~ " l CU I . . —:
„ITlein meiser Grossonkel im Geiste nahm
llur rasch eine duftige Pris’“: „„Hm!
Ca masse est engrossee, la madame,
Par le materialisme.““

Br schlendert' mit müde gesenktem
Kopf
Vorbei an den oiel roeissen
Deuten
Und summt' und schüttelt’ elegisch
den Schopf
„Jch roeiss nicht, roas soll es be-
deuten.“
„mir ist, ich hörte Alarmsignal“
Und scharfes Trompetenge-
schmettcr . . .
-Jch folgte spürohrig roie’n
Kriminal
Dem melancholischen Spötter.
. mir ist, ich hörte die Artillerie
Dumpf runterkollern die finden.
Wo steht denn der feind? Jm
„Vormärts“, hihi!
Da roird sich schon alles finden.“
6s spukt in Berlin roohl beim
Schlosse, hahal-
Darum auch der friedrich Rexe,
Den ich im Cuftschiff mit Voltaire
sah,
flucht' roie ’ne kassandrische
Hexe.“


Die Hachfreter. Die blaue Blume, oft erträumt,
Hat Heinrich gründlich abgeräumt;
Das Schaf mit lyrischer Jdee
fäuft hinterher im grünen Klee
Und dichtet munter „Bäh, bäh, bähl“

Und fridericus, der Satan, lacht’:
„„Drum lässt man beten im Dom ja,
Gott mit uns, roo die Kanone
kracht!
Das ist unser Axiom ja . . . .““
Dergleichen Unsinn murmelt saus
gene
Der Henri, der Grzphantaste.
Gin Schulmann zeigte ihm knur-
rend die Zähn’,
Dem die ganze Richtung nicht
passte.
Der Dichter, der immer ein Un-
art mar,
Ciess sich im Spinnen nicht stören:
„Am Brandenburger Tore, der Aar,
Gr bauscht sich, ich roollte drauf
schmoren.“
„Gr spreizt sich, er flattert, er
stösst doch nicht
Beim Baal zu Bebel! —“ Des
Teufels
Sind Sie, Herr Doktor! rief ich.
Sein Gesicht
Schmand im Schleier des Clebel-
geträufels . . .
Karl Henckell.

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