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^Poltttfcßeb Q$efenntntb.
(Sin Sfterreicher unb etn
liberaler Verltner fotumen
gWifcpen Vobenbad) unb
©reiben miteinanber ind
©efpräd).
„91a — unb inen haben
Sie jewählt bei ihren
9leid)drafdmahlen?"
„3 bitf fcpön, i hob’
überhaupt nöt g’wähtt"
„©ad ift eine Sünbe —
ein Verbrechen! QBarum
haben Sie nid) jewählt?"
„3 bitt’ fd)öit — inen
follt’ t nad)a wäl)l’n?"
,,©en ^reifinnigen na-
tätlich!"
„San Sie freifinnig, ioerr
Machbar?"
„9DUf &erg unb Seele!"
„9ltdbann, wad ift bad
eigentlid) — freifinnig? 3
bitt’ fd)ön?"
„3reifinnig — hm, ja . . .
atfo . . . bad ift, nerftehen
Sie . . . Wenn einem bie
Regierung nid)t bireff paßt
. . . unb wenn einem bie
3uftig nidjf bireff paßt . . .
unb wenn einem bie ©efepe,
wie fie twutgufage finb, nid)t
bireft paffen . . . unb wenn
einem bie fonfeffionellen
Verhälfniffe, fo Wie fie jeßt
liegen, nid)t bireff paffen....
fürs, wenn einem ber gange
Staat nid)t bireft paßt —
bann ift man freifinnig,
fepen Sie!"
„3 bitt’ fd)ön — id) benf,
bann ift man Sogial-
bemofrat?"
„Äm, ja . . . jawohl,
©igenflid) fd)on. 9lber Wenn


©onbolicre: O bene Signor, o bene!
gtnfelfU’tn: 0;S5ecnc? — na ja, etn bt'ßcpen!

(ipotttifcfjeä SBefenrttnig.)
einem bann . . . wenn einem
bann bie Sogialbemofrafie
aud) nid)t bireft paßt —
fepen Sie! — bann ift man
eben freifinnig!" g. h.
Die eirenbabntarifform
ift aud) nicptg neued, bad
geigt und Schiller in ben
^ranicpen bed 3bpfud:
„Hnb batb, . . .
©rfennt ber ©aftfreunb non
^orinfp
®ie 3üöe, bie ipm teuer
finb."
DiedreiHeidenegefäbrten.
©rei ioerren oerfd)iebener
i^onfeffion, aber gteid)er
93rand)e, fahren gemeinfant
im 9lufomobit gum Vapnpof.
Sie fpornen ben ^aprer gut
(Site an unb faramboliercn
infofgebeffen mit einem
Straßenbahnwagen, wobei
fie gientlid) utifanff auf
bad cPftafter gefd)leubcrt
werben.
©er ^rofeffanf ftept
Witfenb auf: „So eine
oerrücffe ^aprerei, 3hre
9cummer, ßpauffeur, id)
werbe mid) befcpweren!"
©er i^atpolif pebt feinen
&ut auf unb fattet bie
ioänbe; „©off paf ed nod)
gncibig mit und gemeint!"
©er 3ube befriplt feine
©afd)en, ob er nid)td oer-
foren paf: „Sludger ed>net
mir muß foetwadpaffieren!"

S)ofel=Dppen,
£>tner*Jfpdttptltng,
S5ct Söffet, ©abcl, SDccffer,
dpat er’b ^räftbtum.
50tan nennt tpn „Sperr sprofeffer",
Docp feiner weiß, warum.
Sr rebet laut unb enblob . . .
Sr palt’b für feine ^fltcpt . . .
Sr fpriept niept gan^ talentlob
Unb lacpt ftetb, wenn er fpriept.
90?an fragt im $rctb ber Sffcr
9M letfer fronte:
„SBo ift ber OOtann sprofeffer?"
Slcp — baoott fpriept er nie! . . .
Unb fprecpenb, (aepettb fcpteb er,
Monsieur le professeur —
Driffft btt $u bpaub tpn rnteber,
Dann war eb — ein gnfeu r.

DHe ^oepftubentitt.
©te würbe alb japlenbe, lernenbe tÜiatb
Spier tnb Spotei gegeben,
spapa ißt weit unb OOtama ift wett . ♦ .
3ft bab etn pcrrlicpeb geben!
©te füpit fiep fo wopi in btefem betrieb,
SOtai enbitep fern oon ben 3pten!
Dapetnt waren alle reept gut unb lieb —
Deep pter bann man Dieucb ftubteren!
Dagübcr, bie Slrrnel pocpgefcpürjt,
jpantiert fte gewanbt in ber dt'üepe,
Umbrobclt,um{drmt, umwallt unb umwürjt
Dur cp Dampfe unb Vratengcrücpe.
Unb abettbb . . . im ©arten .. . bie Olaept;
luft ift warm . . .
^wei glüefltcpe dp eigen poepen . . .
21 cp! fo, umfeplungen oon ftarf’em 2lrnt,
© t u b t e rt e b f i ep p i m m l i f cp, b a 6 Sv o cp e n!

£)er Jjpattbbietter.
Sr fcpletept beb naeptb im Spaub perum
©cfepdftt'g unb auf leifen ©opten,
Sr muß oont ganzen ^ubltfum
Die ’raubgeffelltcn ©ticfcl polen.
Db fepwatg, ob weiß — ipm einerlei,
Sr wirft fte alle in ein .fiorbepen —
Die fepwarjen fepmetßt er fietb habet
2luf jene mit ben jarten garbepett.
Unb wenn auep über glecf unb Drecf
Die ©affe wütenb fiep beflagen —
Dab Klagen pat nur wenig
Sr ntaept eb wie an allen Dagen.
Sr füllt ben Storb mit feiner Saft
Unb benf’t: „Dab ©cpwarj wirb fepoit
niept gelber!
Unb überhaupt, wenn’b euep niept paßt.
Dann mt cp ft fte felbcr!7' g. h.

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No. 26
 
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