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. . . als aber baS ^aar junt
$cjtc ging, würbe baS alte iBet'b über einen glüf;enben 9io ft geprellt unb muffe fo lange fanden, büö eö untfiel,

Unter ©tmabalen.
„Gdpredliche Seifen, bas!"
„3a, eS ift furchtbar; ber Gfanbal mid
gar fein Gnbe nehmen. Gagen Gie, boerc
BlmfSbruber, Wußten Gie vorher maS non
all biefen Gnffetjlidpfeifen?"
„deinen Gie ©terverfioneit ober ,cper--
verfitäten?"
„3ch fann mich in bem ünterfcfneb
immer noch nicht gurechtfinben, obfehon ich
feit OBochen nichts anbereS ftubiere als
KraffGGbütg, GDcoll unb bie io eff e beS
miffenfchaffltdmhumantfären Komitees. GtnS
ift mir ermiefen: ©aS 03oll franft. Güte
00eff fchleichf umher unb forbert ihre Opfer."
„3um Glüd finb mir ja noch ba, mir
©ftoralärgfe. OBir merben baS 03olf heilen."
„OBie mir eS fchoit fo oft geheilt haben."
„3. 03. mit ber £er öoetnge. ©jßic gefttnb
ift bamalS ©euffchlanb gemorben!"
„Ooergeihen Gie, Kodega, ba fcheinf mir
ein BBtberfprud) gu fein. Geheilt unb franf?
mie ftimmt baS gufammen?"
,,©aS liegt in ber göttlichen OBelforbmtng
begrünbef. ©ie Ocafur forgt für SRegibive,
bamtf mir mit itnfcren bocilmcthobcn nicht
auf er .Übung geraten."
„ünb bamit mir nachholen fönnen, maS
mir früher oerfäumt haben. ©teSmal heifft
eS bähet-: orbentlicf) burchgreifen! baS Übel
mit ber ©Gurgel attSroffcn!"

„OBemt man nur mühte, mo bie OBttrgel
eigentlich fitjt."
„O, ich meift eS. ©ic OBurgel alles
Übels, ber boerb alles OSerberbniffeS, baS
pf-nun, maS meinen Gie mof)l?"
„©ie fchlechfe Grgiehung?" — „©erverfe
Neigung?" — „Geerbte ©epravafion?"
„Oalfcl) geraten! ©ie OBurgel aller
3mmoraltfäf, baS ift: bie Kellnerin!"
„Gie treffen hoch immer beit 9tagcl auf
ben Kopf. 9\ofte:t mir bie Kednertn aus,
bann haben mir GobomS Gnbe, unb
Gparfa mirb neu geboren."
„3a, iit ber ©af, mir müffen unS gttm
entfdpeibenben Kampf aufraffen! Gehen mir
ber Kednertn gu üeibe-!"
„Biber, aber, boerr BlmfSbruber! ich
fann mir mirfltcf) nicht vorfteden, bap an
ad’ ben Gfanbalen, bie mir erlebt haben,
jene harmlofen ©Getberdjen fchttlb fein
foden, bie ben burffigen OBanberer mit
einem Kcld) Gerftenbräu erqutefen."
„Grhalte 3fmen ber boimmel 3hee
Bcaivifät! OBiffeit Gie beim überhaupt, maS
ber gmeife Gingang oom ©Utr bebeufet?"
„03om ©Ittr?"
„Gie haben eben feine Olfmitng. Ollfo
laffen Gie fid) belehren, boter habe td)
gleich ben Gntmurf einer neuen Kednertnnen--
Orbmfng mitgebrachf, ber gang ©eutfchlanb
fittlid) oerjüngeu mirb. § 1: GS mirb beit

Kellnerinnen oerboten, Gpeifeit unb Getränfe
gu erbitten ober angunehmen."
„3a, maS fchabet benn baS, meint fie einen
©ropfeit mifntpp'f? 3ch beide, mir modten
ein Gef et) gegen bie OOeroerfion machen?"
„OOcifftippen ift pervers! ©er 93camt fod
fein 03ier allein anStrinfen. ©unftum.
Smeifer OOaragraph: 5\etnc Kellnerin barf
am ©enffer fipevt, ober an ber ©ür flehen.
OBirb biefeS ©offttlaf OBahrheif, fo mirb
eine neue Blcra ntoralifcher 9\cinl)eit über
Bldbeuffchlanb heretnbrechen."
„Geflattern Gie eine OSemerfung: 3n
Blmertfa mirb jet)t ber Kopf einer fchönen
Kellnerin auf bie neuen Golbmüngen ge--
prägt; bort benft man alfo attberS, ich möchte
fagen humaner über biefen 03eruf . . ."
„©arttm geht auch gang Olmerifa pleite.
9tcüt, folocif modert mtr’S nicht fommen
laffen: fort mit ber Kellnerin vom ©enffer!"
„Biber irgenbmo nutfj fie hoch fipett?"
„©arattf gibt mein briffer ©aragraph
Blntmort: ©ie Kellnerin hat fid) lebiglich in
ber 9cctl)e beS Gd)anfttfd)eS attfguhalfen!"
„OSravo! ©iefe OSeffimmung mirb bie
OoolfSfcclc gcrabegtt dpemifd) reinigen!"
„Blngenommen ttnbGchlitf). ©Gerte .Sperren
Bodegen, td) glaube, mir haben heut ein
gropeS OBcrf vodbrachf. OBir miffcit nun
mettigffenS, morauf eS anfommt: Gobalb mir
ein paar Gmnbert Kellnerinnen baS Geben
red)t fattcr machen, ift ©cuffd)Iaub gerettet!"

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