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Das "Cbcatcr-JVIonopol.
wad) lüiufiißrung be« €ßeater=l1tonopols barf natürlich in fämtlicßcu 23erfitter Xßeatcrn an einem Ubeitb gleid>3eittg nur nod) ein
ltnö basfelbe Stiicf gegeben werben, ©er prinj oon Hamburg würbe fid) 3-23. auf ben verfcßiebeneit Sitßneu fo attsneßmen:


Scbaufpicl

Oper

Operette

Variete

(£iite $efüf)lt>o(le ©eridjfSttertyanblung. (ein sutunfwwib au« stoabit.)

©er Sorfißenbe: ©er Serr Staats-
anwalt (>at bag “Jßort. 3d) barf mid) aber
Portier wobt im Planten beg hoben ©erid>fg-
ßofeg erfunbigen, wie eg ibtn gebt? e:r batte
geftern rbeumatifct)e Sdpnersen im Äiefer . .
©er Sfaafganwalt: 3cß banfe bem
hoben ©erid)tgßof für feine Teilnahme. Sg
war ein boblot 3abn. 3d) bub’ ihn sieben
taffen. 3d) bin atfo burtßaug oerßanblungg-
fäbig. 3ur Sacße bewerte id): ©er Serr
“Singettagfe ift infolge beg unmäßigen ©e»
nitffeg oon 3wetfd)enftwbeln su meinem leb-
haften “Schauern erfranff . . .
@in Seifißer Weint.
©er Sfaafganwalt: ©ott fei ©ant fott
ber 3uftanb nad) einer efwag unruhigen 9Jad)t
unbebenflicb fein. 3d) habe eg aber bod) für
bie Pflid)t ber Sfaafganwattfd)aft gehalten,
»on ber Unioerfttät Safel ben betannfen
©armfpesialiften profeffor ©ünnmeier tele-
grapßifd) hierher su berufen, um bie 9Xefon»
oalegjenj beg “Patienten su überwad)en.
©er Sorfißenbe: ©ag ©erid)f befeßließt,
bem 2lngeflagfen feine ßerslid)e ©eilnabtne
burd) einen ©ericbfgbiener übermitteln $u laffen.
©er weinenbe Seifiger: 3—id) be—a—
a—antrage, — baß . . .
©er Sorfißenbe: Raffen Sie fid), ÄoHege
— Saalbietrer, ein ©lag Sßaffer für ben
Serrtt 9iat! — faffen Sic fid)! Plan ftivbt
nicht an 3'oeffd)enfnobeln . . . Sdttb 3br 2ln-
frag? Ober finb Sie nod) nießt fähig, il>n su
formulieren?
©er Seifißer (bat fiel) gelabt unb be-
ruhigt): ©ocl) - bod). 3d) beantrage, baß
ber ©erichtgbiener, ber unfere Teilnahme über-
mittelt, eine Sebag-©rofd)fe benußf.
©er Sorfißenbe: ©ag ©erießf befeßließt
bemgemäß. ßaben Sie notiert, töerr 9le»
ferenbar: — befd)ließf eine Sebag-®rofcßfe.
©er Staatganwalt: Stoßer ©cricßtcßof.

Qffiir werben feßwer geprüft. ®g wirb mir
foeben mifgeteitt, baß ber ßaupfbelaftungg--
Seuge ßubermann, ber oon bem 2lngeflagten
in ber Sbloefternad)f fo feßwer mißßanbelt
würbe, geftern abenb einen neuen “Slnfall
feineg Eeibeng ßatte.
©er Seifißer (in neue ©ränenftröme
augbreeßenb): ©er a—a—arme “Plann! SBa—
Wa—wag feßtt ißtn benti?
©er 03 o r f i e n b e: ©er 3ouge iftQuartal-
fäufer. Sr liegt, wie mir feine Srau oben
initteilen läßt, befinnungglog in ber eßelicßen
Sßoßnung.
©er Seifißer (untröftlid)): 3« ber e—
eße--ehelichen SSoßnuttg. Sterr Sorfißenber,
follfen wir ntd)t einen ©e—ge—gerteßfg-
biener . . .
©er Sorfißenbe: Profofotlieren Sie,
Sterr 9teferenbar: ber ©erid)fgßof befd)ließt,
einen ©ericßtgbiener in einer Sebag-®rofcßfe
SU ber ©affin beg 3eugen Stubermantt su ent-
fenben unb ißr fein Seileib über ben beflagens-
Werfen 3uftanb ißreg gefcßäßfen ©affen —
ßaben Sie? — augfpreeßen su laffen.
©er Ser fei big er: 3cß bemerfe, baß aueß
bem oon ung gelabenen 3eugen Sienenfloß,
ber befeßwören fotl, baß er in ber betreffenben
9tad)t nid)fg waßrgenommen ßaf, ein Unglücf
Sugeftoßen ift. ©er Äeilgeßülfe Scßneusericß
ßaf ißn bei einer fieießbornoperation am
Siitfelseß beg linten “Jußeg oerleßt . . .
©er Sorfißenbe: ©eftatten Sie, baß id)
unferbred)e. Sine berarftge Serleßung gießt
leid)t Stufoergiftung nad) fid). 3ft toin
©erießfgarst ba? Sein? “21 cß, Peru 9le»
ferenbar, ßaben Sie nid)t — ober irr’ id)
tnid)? — einmal Slebisüt ftubierf, eße 3ßr
3ntereffe für bie 3urisprubens erwaeßte?
©er 9leferenbar: 2lllerbingg, Sterr
Präfibenf. 3d) bin stoeimal bureßg Pbpfifmrt
geraffelt.

©er Sorfißenbe: Sorfrefflid), öortreff-
ließ! Siten Sie foforf s« bem 3eugen Sienen-
floß unb bieten Sie ißm 3ßre ©ienfte an,
baß tein Srattb ßinsutritf.
©er w einen be Seif iß er: Sra—Sranb
— ben bat jeßt fi—i—i—icßerlicß ber 3euge
Supermann.
©er Sorfißenbe: Unb nod) eing, Sterr
9leferenbar — — Parbon, Sperr Serteibiger,
ift ber 3eugc Sienenfloß oerßeiratet?
©er Serteibiger: ßni. 9licßt fo reeßt
eigentlid). 2lber eg Wirb . . . wirb woßl . . .
©er Sorfißenbe: So, fo, id) oerfteße.
2llfo, Serr Seferenbar, fpreeßen Sie ber
jungen ©ante, bie Sie am Scßmersenglager
beg Patienten treffen werben, bag aufrichtige
Seileib beg ©ericßfgßofeg aug.
©er W e i n e n b e S e i f i ß e r: 2lcß ja.
U—u—unb . . .
©er Sorfißenbe: 3d) Weiß feßon: eine
Sebag-©rofcßte. Sehnten Sie eine Sebag-
©rofd)fe!
©er Sfaafganwalt: Seoor wir weiter
oerßanbeltt . . .
©er Sorfißenbe: SMr werben tticßf
weiter oerßanbeln tönnett. “2ßir ßabett feinen
2lngetlagten, feinen 3eugen, feinen Sad)-
oerffänbigeit, feinen Schriftführer .... Unb
eben teilt mir ber Seifißer College Stüffel-
tnicßel mit, baß er su ergriffen unb s« feelifd)
erfeßüffert ift, um bem ©ang ber Serßattblung
folgen su fönnen.
©er Seifißer fcßlud>gt faffungslog.
©er Sorfißenbe: 21ber fo beruhigen
Sie fid) bod), lieber College. Sg fteßt ja
tticßf fo feßtimm mit unferm teuren Patienten-
Unb wir oertagen ja bie Serßanblung. 2llfo
— warum weinen Sie bettn jeßt noeß?
©er Seifißer (aufgelöft in Tratten):
<2ßei- weil bag bent Staa—a—a—aaf fo
fuvd)t -furchtbar oiel ©etb f o—f o f o —ff et.
M Sp.

C

No. 1
 
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