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SERBISCHE BRAUTSCHAU.

eorg, mein Sohn, nun iO es Zeit,
So wahr ich Peter heiße,
Nun wird für dich ein Weib gefreit,
Nun mach’ dich auf die Reife.
Du redert hier uns noch in Dreck,
Mein Sohn, nun lafP das Quaffeln —
Du machTt uns noch zum SpatzenTchreck,
Mit deinem Säbelrarfein.
Und wie daheim man fchilf dein Tun,
Das Ausland deine frechen
Planieren Tchilt, mein Berter — nun,
Wir woll’n davon nicht fprechen!

Ich hoffe, daß im Okzident
Sich folch’ Prinzeßchen findet,
Zu dem dein junges Herz entbrennt,
Das dich in Liebe bindet;
Die dich Kultur lehrt und Manier,
Denn folches gilt als Regel:
Die Liebe macht zum Kavalier
Sogar den rüdTten Flegel.
Die dir Rerpekt vor dem Papa
Beibringt und dir zerbrechen
Das TpanTche Röhrchen wird ... na ja,
Wir woll’n davon nicht fprechen!“ —

Und als betripft der Königsfohn
Heimkehrte zum Konake,
Da Ttand der fchwarze Peter fchon
Mit freuderhitzfer Backe.
„Wo ift mein Schwiegertöchterlein,
Wen tatft du wohl erwifchen?“
Und er: „Ich trank manch’ guten Wein
An wappenTchweren TiTchen.
Doch wenn zur Neige ging der Krug,
Beendet war das Zechen,
Und ich nach reiner Tochter frug-
Wir woll’n nicht davon fprechen!


Du haU gezecht und hart gepraßt
Zu lang als Dunggefelle;
Wenn du ein hübTches Weibchen haft,
Dann gibt fich’s auf der Stelle.
Prinzeffin, edel von Geblüt,
lm Gotha warm empfohlen,
Nicht fchier von Wuchs und mit Gemüt,
So folirt du fie dir holen.
Die Tänzerin in kleinen Schuh’n
Muß jetzt zur Seite treten,
Die du bis jetzt . i . und die dich . . . nun,
Wir woll’n nicht davon reden!

„Paff’ auf, nun wird die Schönfte mein,1
Sprach Georg, „wir wollen wetten!“
Und packte feine Orden ein
Und feine Zigaretten.
Fuhr an die Höfe rings herum
Und mimte Liebesfeuer,
Und machte reinen Buckel krumm
Und balzte ungeheuer.
Doch wo er Tprach als Freiersmann
Zu ’nem erlauchten Detter,
Da lachte der ihn fröhlich an:
„Ach, fprechen wir lieber vom Wetter!“

Es fieht fchon äußerft windig aus
Mit meinem Ehehoffen,
Zu fchwer ift für dies Königshaus
Die Tochterwahl getroffen.
Der hier „zu roh“ — der dort „zu grün1
Und der mißfall’n wir beide —
Ich werde fchließlich doch bemüh’n
’nen Schadchen für die Freite.
Der fucht ’nen Nabob, fchwarz und feiTt,
Der gut ift, um zu blechen —
Und wie fie ausTchauf, wie Tie heißt —
Wir woll’n davon nicht fprechen!“ M

Sp.

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No. 41
 
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