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Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands — 25.1910

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No. 52
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https://doi.org/10.11588/diglit.47454#1131
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xlm

gegen bas Kidjt.

fpäijten, ob es nicht jieljt.

bon ber Tarantel

ifjn lange getragen,
Blinbbarm heraus.

©er
Bnb
ein
Rein

Wir
Bnb
Bnb
Bnb

Wir
Suf
Wir
Bnb

finb burch blaue aeonen
©offnungsflügeln gereift;
griinbeten Religionen
falbten Hütter bom <©eift.

— nein, alles Was Wahr iS —
mir ein Wiertel bom Hüjein,

hieben bie -feinbe in Pfannen
prebigten Kauterung,
(türmten blut'ge C^rannen, —
Waren fo jung, fo jung!

Bub fprarfj: „©er Rehmer? in ber ©üfte
3ft eine iibele ©lag’;
Wich Warnte ber Ar?t, icfj lüfte
©aS Zimmer ?u biel am Cag,

es ftanb um ben Wonb frfjon ber frechem
Bnb kleineren JBernlein ^tljar,
©a ftieg uns aus buftenben Bechern
Wiel Weisheit lonberbar.

fprach ber runbliche ©raffer
Bnb blieb hinfüro ftumm
Bnb ftiert’ in fein -fachinger Walter
Wie in ein aquarium.

Bub bieten dBeruch in ber ©afe.
Zeigt mir ein trauen geWif?
©ie RaraWanenftrafje
Bon -fe? nach Tripolis.

bem Bualer mich frei Weih,
mir konferbiert;

Bnb ich — unter Rebengeranken —
©acht’ fröhlicher Wanberjeit;
©ie Weine unb Wabcfjen ber -franken
©ries ich in ©anbbarbeit.

Wüller ftrich über bie ©latte
grollt’ aftfjmatilch: „-Schab’,
<Ukellommer! 3ch hatte
<©lück in Wartenbab.

<l£r irrte fleh tchon in biberfer
Bejiehung. Bnb — meinet ^Secl' —
<JJs riecht bor bem ^chreibtifch ber ©erfer
Zu ftarknoch nach bem Ramel.

©er -Schulde fcljob bas <Z5ebi^ fich
©iskret im Riefer jureefjt:
„Wan überanftrengt geWifj firfj
Bnb ift fo häufig bezecht.

3ch hab’ biel ©ügel erklommen,
Bebacfjt auf’s Rabinett,
Bnb techs ©funb ?ugenommen
Bnb tchon am ©er?en -fett!“

©orgettern, beamtet unb bieber,
am WirtStifch fauberlich,
-fanben Wir larfjelnb uns Wieber,
©er Wüller, ber ^cfjulje unb ich-

©er Wüller Warf über ben ^rfjäbel
Blonb Wadenber Kothen -flut:
„©ie Wabel,“ lacht er, „bie Wäbel,
©ie Waren in Welfchlanb mir gut!
©aS War eine fröhliche -führe.
Zwei Wackere .Schimmel born,
©urch’S Kanb ber ^roubaboure
‘Uing’s über ^Stein unb ©orn . . .

‘Öefpenfter bon Retten unb Reifen
•JBrfchretken bann mein Bemüt,
©on ©atteln unb öligen ^peilen
Bnb ©arems <> Redner, es ?ieht!'

as finb nun ?Wan?ig 3aljre, —
©ie Kuft ging fommerlich, —
©a fafjen im lockigen ©aare
©er Wüller, ber ^chulje unb ich.
Wir tranken ju Ahmannshaufen,
Rubinrot lachte ber Wein,
Wir taufchten bon Weit ba braunen
©iel frohe «fBrinnerung ein.


Wir faljen in ernfter Betrachtung
Buj ftreiften polit’fcfjes Gebiet;
©ie Redner Waren bod Achtung
Bnb

.Seit ich bon
<Crtchein’ ich
©och hat man ein faifschen <BiWeilj
3n Wilbttngen konftatiert.“

3ch meine, in jungen ‘‘Sagen.
Wir nahm man im Ka?arus=©aus,
©achbem ich
Rürjlich ben

«iZrntt, Wie ein Rapujiner
3n früher Einbachtspflicht,
Sprach et’s, unb hielt fein Biliner
©rüfenb

©a tranken. Wie
<I3e(torfjcn, bie beiben aus
Bnb Wüder nahm feinen Wantel,
Bnb j$chul?e ging nach ©aus

Bnb ich
Beftedf
Bnb goE$ in mein Apollinaris
Behutfam bie Stopfen hinein.

©er <^chul?e rühmte: „^aprifti,
Wie fpie ber alte ©efub!
Ach, -freunbe, bie Kacrpmae dtfjrifti —
©a fpürt man ben ^ängerberuf!
Bnb jWifchen ^änjern unb Bläfern,
Wenn glutrot bie ^onne frfjieb,
Bnb jWifchen Blumen unb <©lafern
<JJrltanb mir manch taugliches Kieb.‘

3cfj mochte fie nicht begleuten;
©ab’ mich bom Reben berlchnauft
Bnb rafch mir beim ©fjarmajeuten
«©och ©pobelbok gekauft R. P


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