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Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands — 25.1910

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No. 52
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https://doi.org/10.11588/diglit.47454#1135
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-nieder! O pardon —-! Schade, es find nur ein paar beFoffene KorpsFtudenten ♦ ♦ ♦ !“


Berliner Gerichts-Studien.
Les’ ich — mich zu zerstreuen —
In dem Gerichtsbericht:
Nichts gibt’s als Schlägereien;
Man schlägt und haut und sticht.
Die Arbeitswilligen hauen,
Es haut die streikende Schicht;
Dazwischen hauen die Blauen, —
So schreibt der Gerichts-Bericht.
Es schlagen die Mieltschiner
— Sie halten’s für ihre Pflicht —
Genau so wie die Berliner . . . .
So schreibt der Gerichts-Bericht.
Muß sich denn alles schlagen?
Lebt niemand friedlich und schlicht?
Kann sich kein Mensch vertragen
In einem Gerichts-Bericht?
Schon gab ich die Hoffnung verloren . .,
Da las ich sub „Ehren-Gericht":
Es gibt zwei Professoren,
Und die . . . die schlagen sich nicht!
G. H.
Zäblungsergebnis.
„Sch bat»’ auch ’erumgejäblt unb ganj
Wag anbereg gefunben: alle berliner aug
meiner 23efanntfchaft finb au£ 03 reg lau."
„„QBie fönnen Gic fo mag fagen! <£>a
ig bod) 511m O3cifpicl ber Slfchcr, ber ig
and) aug Sbrcr Q3etanntfchaft, unb ig bod)
aug ^ofen!""

CngliFcber <Uablbampf.
(Sefprädj an ber ßonboner SBörfe.)
„Qllfo mag?"
,„,®ie Uibcralcn haben ad)täcf)n Gi()e
an bie Unioniftcn verloren.""
„QBcr bat gemonnen?"
,,„®ie Unioniften baben ad)Bel)n Gitje
an bie Liberalen verloren.""
„Sd) mill bod) miffen, mer gemonnen
hat!"
„,,G>ie Slrbciter haben vier Gitjc an
bie SZationaliftcn verloren. Unb bie 9Za-
tionaliften micbcrum vier Gitje an bie
Qlrbeiter.""
„Sa, Goddam, mer bat benn nun
eigentlich gemonnen?"
„„QBcr gemonnen hat? G>ag miU id)
Shnen fagen: Sd)! Unb jmar fel)r viel.
Sd) habe nämlid) taufenb SXunb gemettet,
baf) bei bem ganzen OBahlfcbadjer gar nid)tg
heraugfommen mirb!""
Der kleine pianiFt.
„'Jcine Scoten haft bu aber 31t QBeih-
nachten befommen, Sungel Gpiel’ mal eine
Gonate vor."
„„Gonaten fpiel’ id) nicht gern, Onfcl.""
„G>ann fpiel’ bod) einmal eine 92ovcllctte
von Gchumann."
„„9?ovcllcttcn fpiel’ id) and) nicht
gern!""
„9?a, mag fpiclft bu beim gern?!"
„„^erb!""

Coob’s GeFtändnis.
„Sm hoben norbifdjen Bereiche,
QÖo felbft ber 2llfo()ol erftarrt ift,
Qöo alleg “Slüffige unb Qßeiche
Q3om groft gebänbigt mirb unb bart ift;
Qöo noch lein ^orfeber anbere ®inge
SUg völlig ftarre mahrgenommen, —
Sn biefem gcograpl)ifd)cn Sxinge
öbab’ id) ®cl)irn=Grmeid)ung befommen!"
MerhFprucb.
„Qßillft bu beg Cebeng Unvcrftanb
SJiit Qöchmut voll genießen,
Go ftcllc bid) an jene Qöanb
Unb ftrample mit ben hülfen;"
Unb millft bu meiten beinen Ginn
Sm fernen Unbcfannten,
Go ftcllc bid) in Snbien l)in
Unb fd)icf)e Glcfanten! m.

Mit der heutigen Nummer
schließt der 25. Jahrgang. Die
nächste No. 1 des neuen Jahr-
gangs erscheint in doppeltem
Umfang und in besonders reicher
Ausstattung. Wir bitten um
rechtzeitige Erneuerung des
Abonnements zum Preise Von
M. 2.50 pro Quartal und Vor-
bestellung der Nummer 1.
VERLAG DER
„LUSTIGEN ‘BLATTER",
Berlin SW. 68.

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