warum die Suffragette die Venus zerstörte.
Tempora mutantur.
Früher war das so: die häßlichen Frauen,
So keinem Mann zur Lust gedieh’n,
Die rümpften die Nasen, die zogen die
Brauen,
Wenn eine reizende Frau erschien.
Sie wußten’s und haben es oft erfahren:
Nun werden die Herren der Schöpfung
gleich,
Vasallen in der Schönheit Reich,
Sich um die neue Göttin scharen . . .
Doch seit in geweihter Museumsstätte
Die beilbewaffnete Suffragette,
Geifernd vor Haß, hysterisch betört,
Das herrliche Bild des Velasquez zer-
stört;
Seit die Frau Venus in Stücke gehau’n,
Der einst sich Götter in Liebe geeint,
Da zittern alle reizenden Frau’n,
Sobald ein scheußliches Weibsbild
erscheint. M.Sp.
3m 9^ennftebev.
Sbufe pflügen ben 9uifen.
©ad Jelb biegt in bie ©erabe ein.
9iod) ftrecft ber Jaoorit bie 9?afe weit
aud beut 9\ubel.
©a rücft bie Gfufe hinter it;m auf unb
taftef fid) an feine ©uvfe. -
©ad btonbe Jräutein auf ber ©ribüne
(egt ihre 9lpfetfine auf bie 93rüftung unb
fährt in bie iööbe.
„Spclon mad)td! Ghcton muß ed
tnad)en!" fd)reit fie in 9lngft.
„ Jabetlal Jabetla!" brüUt ber bicfe
Äerr neben ihr, „Jabettamachfd wie fie will!"
©ie Gtute ift in Ginie mit bent Jaooriten.
©ie 9icifer ftchen in ben 93iigetn. ibaget-
bid)t faufen bie cPeitfd)enhiebe. —
©ad btonbe Jräuletn arbeitet neroöd mit
ben 5bänben. Gie paeff eftoad 9\unbed,
©ßeieped unb fraßt hinein . .
„Gpcton fefte! 3eigd ihm, Gpclon!"
(3m SReunficöer.)
„Jabelta, brauf! 3ot)t hott fie’d! Sbttrra, yjabetta!"
©er Jaoorit gibt fein Getjted. Geine Lüftern fliegen,
©ad 'Jod ift weif; geftoeft. ©er 5>ald toirb tätig, ©ie
93eine freffen ©iftanj. (Sine ibanbbreif oor ben 3iot-
pfoften ift bie Gtute niebergefätnpff. -
©er Gfurm auf ber ©ribüne oerebbt.
©9ced)anifcl) töft fid) biejauft bed btonben Jräuteind.
„93?ein ©ott!" fagt fie, gtücflid) tädjelnb, unb toifd)t
mit einem 93atifttüd)tcin bie <banb, „id> glaube gar, in
meiner Aufregung habe id) bie ganje ©Ipfetfine jer-
quetfd)tl" — ,©Infinit, ©Ippetfine!" fnurrt ber £>err
neben ihr ioütenb, „meine 9?afe toar’d!" M-e.
0enfmal3fvet>el--9M(ame.
©Ufo, ba t;at ein bummer &erl, utn ber GojiaL
bemofratie ju fd)aben, am SVaifer Jriebrid)--©enfmat
bie „9\ote ©ßoepe" annonciert.
©Iber biefer butnme Sfert toar eigenttid) ein ganj
gefd>eiter 90?eitfd). 9?ämtid) im ^rinjip. ©a hot
er red)t: ©enfmäter fönnen fepr gut ju 9vef(ame-
jWecfen audgenütjt werben! ©Iber ed bürften feine
fo uttpaffenben 9?eflauten fein, toie bie 9\ote
&aifer Jriebvid)--9ßod)e. 9\ef(ame unb ©enfutat müßten
fojufagen eine ftitootte Ginpeit bitben.
©a ift sunt 93eifpiet „©ltbred)f ber ©3är".
©Bäre er nid)t toie gefd)affen für bie ©Inseigen einer
befamtten Serrenfteiberfabrif?
3u enoägett wäre aud), ob man nid)t bie ganje
Giegedattee für „©Beiße ©ßocl>eta"- 9?eflatne oer-
pad)tet.
©ludgenommen: „Otto mit bcttt ©9feit©eu
oerpad)tet man für Gattolitt. (9JÖt betn ©ifeilrütg,
natürtid).)
3ebe 93abt)Wäfd)ehanbtuitg wirb mit ©Vergnügen
Die t)öd)ffen 3eilenpreife bejahten, um „5be inri cl>
bad Stittb" audttül3en ju bitrfett.
„Gubwig ber 9lömer" würbe für ein ©tad-
warengefd)äft paffen, bad außer ^Römern natürtid)
aud) Geftgtäfer ufw. offerieren fönnte.
Gluf bad Gd)ilb bed „9?otanb" fanti eine
©3runnenbaufirma abonnieren.
©er 93ud)t)anbet fatin auf ben Gocfetn oon
©oetpe unb Gd)itter bie jeweiligen neueffeti
cPrad)taudgaben anjeigett; neue ©9cufifatien fönnen
bei betn ©rio „93Zojart-<23eetbooen-ibapbn" an-
gefiinbigt werben; ber Gocfel 9?id)arb ©ßagnerd
wäre für cParfifal=cProgramme ber richtige ©bta^.
Jür 93eteud)tungdartifel fänte 9vöntgen in
Jrage; er fit3t auf ber ©>otdbamer ©3rücfe unb fcf>eint
bort geeigneten ©Ingeboten enfgegenjufehen.
©er iberfutedbrunnen wäre ber ibeate cptat3
für ©Ittpreifungen oon Ganato--, 5bämato- unb attbertt
-gettett.
©ie fämttid)cn übrigen ©enfmäter ©3erlittd hat
ber ©krtag ber „Cuftigen ©3lätter" bereifd gepachtet.
Sr annoncierte foebett barauf:
[Hl
Mit der nächsten Nummer
schließt der
Lustigen Blätter
I. Quartal 1914.
Erneuern Sie frdl. sofort bei der
nächsten Buchhandlung oder Post-
anstalt Ihr Abonnement zum
Preis von Mk. 3.— pro Quartal.
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No. 12
Tempora mutantur.
Früher war das so: die häßlichen Frauen,
So keinem Mann zur Lust gedieh’n,
Die rümpften die Nasen, die zogen die
Brauen,
Wenn eine reizende Frau erschien.
Sie wußten’s und haben es oft erfahren:
Nun werden die Herren der Schöpfung
gleich,
Vasallen in der Schönheit Reich,
Sich um die neue Göttin scharen . . .
Doch seit in geweihter Museumsstätte
Die beilbewaffnete Suffragette,
Geifernd vor Haß, hysterisch betört,
Das herrliche Bild des Velasquez zer-
stört;
Seit die Frau Venus in Stücke gehau’n,
Der einst sich Götter in Liebe geeint,
Da zittern alle reizenden Frau’n,
Sobald ein scheußliches Weibsbild
erscheint. M.Sp.
3m 9^ennftebev.
Sbufe pflügen ben 9uifen.
©ad Jelb biegt in bie ©erabe ein.
9iod) ftrecft ber Jaoorit bie 9?afe weit
aud beut 9\ubel.
©a rücft bie Gfufe hinter it;m auf unb
taftef fid) an feine ©uvfe. -
©ad btonbe Jräutein auf ber ©ribüne
(egt ihre 9lpfetfine auf bie 93rüftung unb
fährt in bie iööbe.
„Spclon mad)td! Ghcton muß ed
tnad)en!" fd)reit fie in 9lngft.
„ Jabetlal Jabetla!" brüUt ber bicfe
Äerr neben ihr, „Jabettamachfd wie fie will!"
©ie Gtute ift in Ginie mit bent Jaooriten.
©ie 9icifer ftchen in ben 93iigetn. ibaget-
bid)t faufen bie cPeitfd)enhiebe. —
©ad btonbe Jräuletn arbeitet neroöd mit
ben 5bänben. Gie paeff eftoad 9\unbed,
©ßeieped unb fraßt hinein . .
„Gpcton fefte! 3eigd ihm, Gpclon!"
(3m SReunficöer.)
„Jabelta, brauf! 3ot)t hott fie’d! Sbttrra, yjabetta!"
©er Jaoorit gibt fein Getjted. Geine Lüftern fliegen,
©ad 'Jod ift weif; geftoeft. ©er 5>ald toirb tätig, ©ie
93eine freffen ©iftanj. (Sine ibanbbreif oor ben 3iot-
pfoften ift bie Gtute niebergefätnpff. -
©er Gfurm auf ber ©ribüne oerebbt.
©9ced)anifcl) töft fid) biejauft bed btonben Jräuteind.
„93?ein ©ott!" fagt fie, gtücflid) tädjelnb, unb toifd)t
mit einem 93atifttüd)tcin bie <banb, „id> glaube gar, in
meiner Aufregung habe id) bie ganje ©Ipfetfine jer-
quetfd)tl" — ,©Infinit, ©Ippetfine!" fnurrt ber £>err
neben ihr ioütenb, „meine 9?afe toar’d!" M-e.
0enfmal3fvet>el--9M(ame.
©Ufo, ba t;at ein bummer &erl, utn ber GojiaL
bemofratie ju fd)aben, am SVaifer Jriebrid)--©enfmat
bie „9\ote ©ßoepe" annonciert.
©Iber biefer butnme Sfert toar eigenttid) ein ganj
gefd>eiter 90?eitfd). 9?ämtid) im ^rinjip. ©a hot
er red)t: ©enfmäter fönnen fepr gut ju 9vef(ame-
jWecfen audgenütjt werben! ©Iber ed bürften feine
fo uttpaffenben 9?eflauten fein, toie bie 9\ote
&aifer Jriebvid)--9ßod)e. 9\ef(ame unb ©enfutat müßten
fojufagen eine ftitootte Ginpeit bitben.
©a ift sunt 93eifpiet „©ltbred)f ber ©3är".
©Bäre er nid)t toie gefd)affen für bie ©Inseigen einer
befamtten Serrenfteiberfabrif?
3u enoägett wäre aud), ob man nid)t bie ganje
Giegedattee für „©Beiße ©ßocl>eta"- 9?eflatne oer-
pad)tet.
©ludgenommen: „Otto mit bcttt ©9feit©eu
oerpad)tet man für Gattolitt. (9JÖt betn ©ifeilrütg,
natürtid).)
3ebe 93abt)Wäfd)ehanbtuitg wirb mit ©Vergnügen
Die t)öd)ffen 3eilenpreife bejahten, um „5be inri cl>
bad Stittb" audttül3en ju bitrfett.
„Gubwig ber 9lömer" würbe für ein ©tad-
warengefd)äft paffen, bad außer ^Römern natürtid)
aud) Geftgtäfer ufw. offerieren fönnte.
Gluf bad Gd)ilb bed „9?otanb" fanti eine
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©er 93ud)t)anbet fatin auf ben Gocfetn oon
©oetpe unb Gd)itter bie jeweiligen neueffeti
cPrad)taudgaben anjeigett; neue ©9cufifatien fönnen
bei betn ©rio „93Zojart-<23eetbooen-ibapbn" an-
gefiinbigt werben; ber Gocfel 9?id)arb ©ßagnerd
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Jür 93eteud)tungdartifel fänte 9vöntgen in
Jrage; er fit3t auf ber ©>otdbamer ©3rücfe unb fcf>eint
bort geeigneten ©Ingeboten enfgegenjufehen.
©er iberfutedbrunnen wäre ber ibeate cptat3
für ©Ittpreifungen oon Ganato--, 5bämato- unb attbertt
-gettett.
©ie fämttid)cn übrigen ©enfmäter ©3erlittd hat
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