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Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands — 30.1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.19920#0038

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S)ie (£mben lebt!

ae benn?—EParb |1e ntcht umjtcllt,
2lugefpie’n von 23lei unb 5un^cn?
3fh jerfd^offen unb jerfpellt,
0d>oniflein nicfet unb tTJafl: gefuttfen?
^at bernt uid)t bte See gefpielt
mit her jornig tlcbetfchwemmten ?
War her letzte Schuß gejielt
2luf ben Keffel nicht her „üfmben"?

^ifchereleure von Kangün
brachten’? hdm auf fchlanfettSooten;
0ben, wo bic (Dogen ruh’«,
EPifpert e? in ben Pagobent
f£ine neue „ürmben" fchwimmt,
Kcder noch ttnb wunberbarer,

211? (Befpenfierfchtff/ unb nimmt
Unb verfenft bie Kuflenfabcer,

Jtautloe jiept fle feuchte Spur
Um ba? beil’ge £anb be? 23ubbhn;
^eute afft fte Singapur,
tllorgen fünft fte nach Kalkutta,
♦oore hinter beinern XPabu
2111 bas fpottifche (Beficher —
2ld>, 3ohn 2?utl,„ b e i tt “ 0jean
3ft mal wieber wenig ftcher!

tXHlfft bu langer, wttrbefletf,

Prahler, an ber 0bünfe hocfenl
Komm au? beinern üod> «nb pfeif
2lllen beinen meere?'/ iDoggen 1
<£>et$’ fte, folgfam beinern Pfiff,
beutegierig, wutbefeuert,

2luf ba? fleine fred)e Sduff,

2Da? beti Kefl ber „fSmben^ fleuerr!

0te Äanbgranate.

grt einem f^elbpoftbrief ift ju lefen:

„Sei>r geehrter Sjerr! 3<f) benutze eine ^euerpaufe, um
gtmen eine SÜeinigfeit aus unferm Sdm^engrabenfrieg ju er-
zählen: 28ir lagen auf wenige Bieter ©iftanj ben Jranjofen gegen-
über. ©rüben ging es recht ausgelaffen zu, unb id; ärgerte mich
fd;redlid) über bas fortgefei$te golden unb £ad>en. 2ils bie Slot-
hofen aber noch auf einer gräfelid; oerftimmten Qiehhacmonita bie
Marfeillaife ju fpielen begannen, war es ju ©nbe mit meiner ©e-
bulb. 9tafd; entfcploffen greife id) in eine Stifte, ein 28urf, unb ber
©raben ber fjranjofen beherbergt eines ber furcf>tbarften Morb-
wertjeuge. Minutenlang ift brüben alles füll, ©ann fteigt giftiger
Qualm auf. ©in entfehlichec fjlud;. §er^erreißenbes Stöhnen
unb fldgen bringt an mein Ohr, unb in bumpfem 9vöd>eln erftirbt
ber fred;e Übermut bes jjeinbes. — 23itte fepiefen Sie mir um-
gehenb nod; mehr o o n biefen § i 9 a r t e n 1“ «_e.

ilebrt her blauen 3un3cn <ßeifl,

Unbeftegt von Sddacht unb XPinben,
iDtch nicht enbltch: was es bdßt,
mit ben tDeutfchen anjubinben?

Sittre vor bem Kache * lEag

ÜDeinee fchnoben Krieg? auf’? meffer —

EPa? fein fleine? Sditff vermag,

Kann ba? große iDeutfcblanb befferl K p

‘JluSgenuhfe ^äßigfeit.

©er Führer einer Sanbwehrtompagnie, ein befannter unb
beliebter Unioerfitätsprofeffor, muftert in ^Begleitung feines fjelb-
weßels ben frifd; aus ber peintat eingetroffenen ©rfatj. Mit
tritifd)em 93lid mad;t er balb oor biefem, halb oor jenem
Qteuantprnmling für einige Selunben halt. Snblid) bleibt
er mit allen 8dd>en freubigfter Überrafdnmg oor einem ber
Solbaten ftel;en. ©r flopft bem jungen Mann auf bie Schulter
unb ruft:

„©er ©iebemann, wahrhaftig ber ©iebemann!“

Unb jum fj^^webel gewanbt, fügt er biu^u:

„Mas jagen Sie benn blofe, Müller, ber Siebemann ift
ba, — einer meiner eifrigften §örerl“

Morauf ber jjelbwebel fd;munjetnb ertlärt:

„©et pafet ja jrofjartig! ©a tann er ja jleich heute nach-
mittag bie § o r d; patrouille führen 1“ M-e.

Der Dreibundertpfünder. Vor dem Gefangenenlager. „tUas, Herr jvieyer, Sie luid zurüch-

„8o, die ■fabne wäre angebunden, nu „Riech mal, Tater, die Bierter hönnen ooeb gertellt?“ — ich jloobe, det feld-
lege ich mir aber zwee Stunden binl" uff zwee Beene loofen!" graue Cucb bat nicb gereicht!“"

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No. 3
 
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