3i)re Sorgen!
uiirb bcttn im Stieben oocf) bie jröne Uniform
bleiben?“
„,,3dt roeeß tticf)! ^Barura benn!““
„‘Du, bie fällt in bie $iid;e jaruicf) uff!“
yaiUi §tab4-'d/i^U U.U44* ~*"Pö£c;h/.
An der Rawka, 4. 11. 15.
Tauwetter, naßkalt die Luff. Polens Wege weichen auf. Dichter
Nebel, jede Aussicht nehmend. Schwere Geschosse rauschen durch die
Luft, vom Walde widerhallend. Klackendes Infanteriefeuer. Melancholisch
Polens Antlitz, ln einer Panje armseligen Bude sitzen zwei Stabs-
ärzte, melancholisch, gedrückt ihre Stimmung. Vorüberziehende Trupps
russischer Gefangener und Ueberläufer werden kaum noch beachtet.
Mein Gegenüber, unser Regimenfsarzf, schaut mißmutig in die
Zukunft. Seine Laune unter Null. Lesen, nein, lesen mag er nicht. Die
Zeitungen sind alt. Sie erheitern nicht. Wie viele Pfennige täglich an
den Speisen gespart Werden können, ist keine rechte geistige Kost für ihn.
Er greift nach mifgeführten Büchern, um sie im nächsten Moment auf
die Strohschütte zu schleudern. Da faßt er ein Buch, das seine Auf-
merksamkeit fesselt. Er blättert, er liest und liest und siehe da, sein
Gesicht hellt sich auf, er lacht, lacht Wieder, ja lacht aus ganzem Halse.
„Nein, das muß_ich Ihnen vorlesen!“ „Zu Befehl“. Ich höre, höre gern
und lache mit. Die Stimmung ist gerettet und das hat mit_seinem
„So siehst du aus* Paul Schüler getan. Dafür sei ihm Dank, heißer
Dank. Die Dämmerung steigt hernieder. Kümmerlich spendet die
Kriegskerze ihr Licht, in uns aber brennt es lichterloh, die Flamme des
Humors, die Paul Sdiüler entfacht. Unsere letzte Flasche Rotwein,
sorgsam aufgehoben, heute abend Wird sie geleert auf das Wohl des
Dichters Paul Schüler, der neben uns noch recht viele für lange, lange
Zeit mit seinem sprudelnden Humor erheitern möchte. Zwei dankbare
Stabsärzte.
Dr. CI.. Res. Inf. Regt. 64 und
Dr. Fl.. Regfs.-Stabsarzt, R. 1. R. 64.
'
OsKar Blumenthal
Lebensschwänke.
Hans von Kahlenberg
Verliebte Geschichten.
Paul Schüler
So siehst du aus!
Hans Brennert
Jungfern und
Junggesellen.
Paul Günther
Die siebente Nacht.
Almanach der Lustigen
Blätter 1915
Vorzugs Angebot
für die Leser der „Lustigen Blätter“
Die nebenstehenden 6 Bücher,
darunter das in obigem Briefe
so warm empfohlene
„Schüler, So siehst du aus
offerieren wir (so lange der
Vorrat reicht) unseren Lesern
zum Versand als „Liebesgabe“
zu dem ermäßigten Vorzugs»
preis von zusammen
Hit ca. 100 Bildern und Köstlichen
Textbeiträgen. f
(Einzelne Bände Kosten HK. 1.50)
Zu beziehen durch alle Buchhandtg. u. Lieferanten der,,Lustigen Blätter
Verlag der „Lustigen Blätter“ (Drc.EÄ hEo° Berlin SW. 68.
„luftige Blätter* No. 12,
uiirb bcttn im Stieben oocf) bie jröne Uniform
bleiben?“
„,,3dt roeeß tticf)! ^Barura benn!““
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Tauwetter, naßkalt die Luff. Polens Wege weichen auf. Dichter
Nebel, jede Aussicht nehmend. Schwere Geschosse rauschen durch die
Luft, vom Walde widerhallend. Klackendes Infanteriefeuer. Melancholisch
Polens Antlitz, ln einer Panje armseligen Bude sitzen zwei Stabs-
ärzte, melancholisch, gedrückt ihre Stimmung. Vorüberziehende Trupps
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Mein Gegenüber, unser Regimenfsarzf, schaut mißmutig in die
Zukunft. Seine Laune unter Null. Lesen, nein, lesen mag er nicht. Die
Zeitungen sind alt. Sie erheitern nicht. Wie viele Pfennige täglich an
den Speisen gespart Werden können, ist keine rechte geistige Kost für ihn.
Er greift nach mifgeführten Büchern, um sie im nächsten Moment auf
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merksamkeit fesselt. Er blättert, er liest und liest und siehe da, sein
Gesicht hellt sich auf, er lacht, lacht Wieder, ja lacht aus ganzem Halse.
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und lache mit. Die Stimmung ist gerettet und das hat mit_seinem
„So siehst du aus* Paul Schüler getan. Dafür sei ihm Dank, heißer
Dank. Die Dämmerung steigt hernieder. Kümmerlich spendet die
Kriegskerze ihr Licht, in uns aber brennt es lichterloh, die Flamme des
Humors, die Paul Sdiüler entfacht. Unsere letzte Flasche Rotwein,
sorgsam aufgehoben, heute abend Wird sie geleert auf das Wohl des
Dichters Paul Schüler, der neben uns noch recht viele für lange, lange
Zeit mit seinem sprudelnden Humor erheitern möchte. Zwei dankbare
Stabsärzte.
Dr. CI.. Res. Inf. Regt. 64 und
Dr. Fl.. Regfs.-Stabsarzt, R. 1. R. 64.
'
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Paul Schüler
So siehst du aus!
Hans Brennert
Jungfern und
Junggesellen.
Paul Günther
Die siebente Nacht.
Almanach der Lustigen
Blätter 1915
Vorzugs Angebot
für die Leser der „Lustigen Blätter“
Die nebenstehenden 6 Bücher,
darunter das in obigem Briefe
so warm empfohlene
„Schüler, So siehst du aus
offerieren wir (so lange der
Vorrat reicht) unseren Lesern
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Textbeiträgen. f
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Verlag der „Lustigen Blätter“ (Drc.EÄ hEo° Berlin SW. 68.
„luftige Blätter* No. 12,