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Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands — 30.1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.19920#0841

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„Seichen bei* 0c()lt)äd)c."

„©cm Starben" — flang’g im beutfcßen
9\cid)gfag — sientf,

„©aß er alg (Sr ft er r>on bem ^rieben (pro che."
©ie fyeiube fvitifteren: „Gcßtcdjt gemimt!
3eid)eit ber Sd)toäd)e!"

3m beuffd)en 9leid)gtag flang’g: „Qtßofil
jicmt ber Straft,

„©aß fie ber ©egiter £ct)teg nicht äerbrccßc."
©ie fyeinbe fritifieren: „Stümperhaft!

3eicßcn ber Schwäche!"

3a, freilich! £Infer beutfdjer Siegeöäug,

©ie jäh gef)alt’ne, weite £änöerfläd>e,

©eg ‘v’lblerg unb öeg ©oppetaölerg fftug
— 3eichen ber Sdpwäcße!

©ie bctgifche Srbe pflügt ber beuffeße °Pflug,
9lorbfranfreid)g ©ruhe trägt ung ©ifcnblccße-
©r?ad> ßonboit geht beg ©euffchen Slbenbflug
— 3eid)cn ber Sd>wäd>e!
llnb ihr? ®it liebeg Äimmeld)en — nicht
wahr? —

3h» feib grab jct)t «erfolgt uon eurem T5ed)c?
©aß wir bieg mißen, barin febt ilw Har
3eid)en ber Schwäche!

3a ja! 9luv hat für ung bic Srage Oreij:
9Bo blieben beim all’ eure Selbenwerfe?
Ißo fütben wir nun forfcf>enb eurerfeifg
3eici)en ber Starte?
9?orbfranfreid)g 9lof, ber Serben Qlngft»
gefeud;,

Sabornag wetferfunbige 93ermerfe —

3ft bag feßon alieg, Wag ihr n:nnt an eud)
3eid)en ber Stärte?

®a feßeint’g um eure „Stärfe" fcbwacbbefteUt,
fing ahnt, baß euer ©ünfcl arg fiel) räche.
9Bir paefen an, ba wo eg ung gefällt!
„3cid)en ber Sd>wäd)e!"

©er3ahltag fommt SDßir warfenfreuunb froh;
3e mehr eg währt, je größer wirb bie 3ed;e.
3hr salplf fie ung!! 3a ja, wir finb mal fo! —
. . . 3eicl)cn ber Schwäche!

•podiftctter.

Schäfchen.

„fjaben Sie gelefon, fcfjf ift jum erftenmal bie
felephonijdw ^öerbinbung jroijrfwn Sofia unb Berlin
geglückt.“ — ,,„3a ja, — biefe Selephonbameit!““

„cPefif öountal“ fcf>rcibf:

Sin hoher franjöjifd;er Offizier hatte ein epeters-
burger Sajarett befueßt. ©ie Oberin, eine ©ette-
ralin ©ufd>lin, münjd)te ihm ju geigen, wie gut
bie Stimmung ber 9tetom>alefjenten fei unb forbertc
jwei ber Seute auf, einen ruffifeßen Kationaltang
oorjufüßren. 2Us biefe fid) weigerten, tanjte fie
felbft. „Klein §err,“ fügte fie bann, naebbem ihr
ber Sltem ausgegangen war, „etfennen Sie jeßt
ben Killt, mit bem man in 9fußlnnb ^Prüfungen
erträgt? Klein Klann ift in öfterreidiifcßer ©efangen-
fchaft, meine brei Söhne finb in beuifeßer, ich
felbft bin fecßjig 3abre alt, leibe an Kjtßtna unb
Sehncnoerkirjung im rechten Sprunggelenf, —
unb bennecb tanje id)!“

„fjinbeft bu nicht,“ benierfte hier Klabamc
Subois, bic ihrem ©atten biefe Kotij oorlicft, „baß
bas ein ßeießen außerorbentlicßer Steroenftärfe ift?“
„3a natürlich,“ antwortet Ktonfieur ©ubois,
„wenn er oon Slnfang bis ju ©nbe jugeguett hat...!“

M—e

6etbffevfemitni3.

©g famen aus ^arig unb ISorbeanp
T'iel freunblidje Ciebesgaben;

Sie würben mit lautem Sburra unb Sbailoß
begrüßt im franäöfifd>en ©raben.

©ief hafte baheim mand)’ liebe fianb
©egriffen in ben Säctel;

„fyür unfere tapferen Krieger" ffanb
9luf jebem 3'iftenbecfel . . .

fyranfreid)g Solbaten paeffen froh
©ie ©aben aug ben Stiften:

©ag jjleifd) »on '©arig, ben 9ßein oon
‘Sorbeaup,

©en Studien, ben lange «ermißten.

9tur einer aitg ber ^riegerfeßar
Staub ftill unb ftutnm beifeife,

911g ob bie Sache offenbar
3hm wenig Spaß bereite.

©ie dienen feineg 2lngefid)tg
©rfd;ienen äußerft fläglid);

Sr nahm fiel) aus ben Stiften nid)fg
Slnb ftarrte unbeweglich.

®a trat fein Saupfmann auf il;n ju:
„©afton, fpiel nicht ben Triften!

9llg ©injiger gerabe bu
giimmft nichtg aug biefen Stiften?

©ie föeimat fanbfe bag Sltigebinb’,

©aß 3eber trinfe unb’effe!" -
Sanft fpracl) ©afton: ,,©ie Sad)en finb
©ureßaug nießt an meine Slbreffe;

Sin jeber Stifte floßt bcutlid) bran
,~yüe unfere tapferen Strieger!“

3d) bin nun mal-ein . . . eh vH d) er
SÜlann . . ." -

So fagte ©afton; bann feßwieg er.

-p.

englandsjHrzneinof.

©in außerorbent-
licß beliebter 2lrjt in
Bonbon erßält mit-
ten in ber Sprecß-
ftunbe eine unan-
genehme Kacbridd
oon bet Kpotßele,
mit ber er arbeitet.
SBorauf er bie Sür
jumKorpmmet öff-
nctunbbenbortSfar-
renbenjubrüllt:„3d)
fann bloß noch Pa-
tienten annehmen,
beren Strgntßeit mit
boppeltfohlenfaurcm
Katron ju furieren
ift!“ M—e.

Der kleine OpMker.

Scßncibcr-
m elfter: 3u»0ej
arbeete unb treibe
feen Stalcifa! ?Öat
haftebcnncgal burd;
ben Sdwrcngriff ju
luden?- Seßvling:
Klcefter, id muß bet
rausfriegen, wie fe
bet machen, bet aus
’ner Sdiere ’nFern-
rohr wirbt

öchmochtno's Unterfchrift.

„Sr kamt jdjteiben redjfs — er kann fd)reiben links-unb eins ift genau fo oiel werf wie bas anbere!“

0, äiefe Uorfpielei

„©ntfcßulbigen
Sie,“fd)tiemid)für5-
licß auf ber Straße ein
93efannter an, „fön-
nen Siemiroielleidit
einen Saß jagen, wo
brcimal bas 2Bort
,Seerecht' brin ror-
fommti“-„Sehüte!“
— „2la, Klenfd), —
wenn Sie ©nglanbs
Segeifterung für ein
©ntgegenfommen in
puncto Seerecbt
nicht für feßr eeßt
ßalten, bann ßam S e
recht!“ M—e.

Das gute Uorbild.

©icßterling: Sie
ftaunen über meine
gruditbarfeit, — ja,
bic große 3oit ßat
midiinfpiricrtjfolcbe
Scbicbte liefere ich
3ßnen, wenn Sie
wollen,fcbeffelweife.
93erleger: ©anj

recht, fcbeffelweife;
bie mcijten ron
3ßren Kerfen finb ja
aud; oon Scheffel.
 
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