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Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands — 31.1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.19919#0326

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„üüTein lieber Sreunb, (Sie fagen es nid)t roeiter, Saß ob,ne 3roßifel fjunbert c3ab,te la^en

^Paris b,at bocj) für Stauen eig'nen SKeigj Dtorf) über bas, roas — einen S3erbft gefiel.

Xlnb bie ÜJtobelle meiner .Äbenbfleiber "33a(b fpenben SKiefen6>üte i£>ren (Statten,

'SSegieb/ idj no^ t>on borten, — t>ia (Sdjroeig. Q3alb engt ein Söpfd^en bas ©eb,irnd)en ein,

"SSas roollen (Sie! ^on nteinem blonben (Sdjeitel SSatb feb/n bie (3d)önften aus roie 33eutelratten,

QSis 3U ber (5ob,le bin iri) „beutfd)", geroig, 55a(b 3eigt bie ,$3xuramfte i£>t gefd)roeiftes 23ein ...

öebori) — bas ijt ber alte (Schlangenbiß — Xlnb fragt man fie: roarum fie finnlos frofmen

£5d) bin ein Qöeib, unb QSeiber finb mal eitel. Ser biöben Dtarrfjeit bes gehemmten ,S5uies,

(Sie lächeln? ©ut. (Sie finb oielleitjjt fein kennet, 2S.lt' bie geneppten, guten c2ßeibtb/en ftö^nen

Socj) biefes fag' idj ob,ne iPerfibie: iÄls eing'ge JÄntroott nur: „X*aris, ^Parisl"

Q5in irf> gern f)übfcf), fo bin itt>'s für bie ÜTtänner; ©ut benn, X^aris! c5cj> trüg' ber ÜJlobe ^Sürbe,

Süt beutftf)e DJtänner, lieber 5reunb, - für Sie! Ißlit ötmen feufgenb, unb ber £ötobe X^ein,

Srangofen —? Ä^, roer fiebjt in biefen Sagen <3S3enn's in X^atis aut^ eiumat „Sötobe" roürbe:

!3ticj)t alle Segler biefet üXepublif; c3m .SSublicf beutfd>er Ärt gerecht gu fein,

ön jeber Sugenb mögen roir fie fdjlagen ©ut be X^aris, ,2Susfcj)nitt, QSolants unb Sranfen

— c-Sefd)rooren roill id)'s — aber nid)t im „(S^ic". Srtrüg' iif), roenn auri) läd)elnb, auf mein cS5ort;

X>aris — (Sie finb fein Seinb unb Äntipobe, Socj) alt' bie efel£)aften (Suffifangen,

Sod) aus X^aris, fo leidjt unb tugenbbar Sie Überbauern jebe „£Globe" bort.

<§s roar unb ift, fam niemals eine UJtobe, X^atis mag flott mit Äffen~Säb,ncf)en f>anbeln,

Sie nid)t »oll ©eifl unb nidjt gefri)tnat£ooll roar!" Socj) biefes (Sine roerb' idj nie oergei£>'n:

Saß, bie ben beutfc^en Stauen-Ceib oetfc^anbem,

„„^ere^tte Srau, Sie abeln ifjte Kleiber; 3ur felben (Stunb' ben beutfdjen ©eift — befpei'n.

Xtnb roas Sie tragen, roirb mir lieb — butdj (Sie. Sie beutfd)e <2öütbe frfjreib' uns bie ©ebote

Xlnb eins guoor: icjj bin fein Samenfri)neiber! Xlnb beutfrf>en bergen fei fie eingeprägt:

öd) fenn' ben Se^t unb feine i^Itelobie: (Stolg fein — nid)t butnnt — bas fei bie beutfdje ÜJtobe;

„X>atis,\Paris" ... ,&em Stoßen, 3ürnen, (Spotten ^ein ^leib ift f)äß(id), bas ber Sieger trägt!

$ält unfer'n Samen foldje Dtartfjeit fern: Xlnb roenn fie roas oon „ero'gem Sottfabritt" Iaüen,

Dirxz roas beim „©ranb pri^e" fäufli^e ^ofotten 'X5on ftetem „c2öec£)fel" in ber ^leibergier —

„Sreirt", £>Gi^ elegant unb roirb mobern. UHobe ber 3ßil> ber ^erbun gefallen,

(Sie fagen fanft: „@s finb fo rfjice 0arf>en," Sie braucht ni^t rafcj) gu „roerf>fein", f^eint es mir!""
Xlnb überfein bei biefem £STtobefpiel, 5X. p.

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-No.- 20
 
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