§cwd)t>ootf>rief.
‘Dabrüben in Amerika
Sitjt i>u, mein öerjenslieber;
öobn 23u(l, 2a Srance etcetera,
‘Die (affen bicb nicht ’riiber.
5o oft irb fcbrieb, es ging uns fcbief:
*Die “poft roarb abgefangen,
<Docb2iebffer, bier benEaucbbootbrief,
Kann ficb ber 5einb nicbt langen!
‘Der ,,‘Deutfcblanb“ fcblanker LU'Söoot^
§at feft gebaute SJSänbe, [2iaum
Sr trägt burcb öturm unb ‘ÖSellenfrbaum
‘Den ‘Srief in beine §änbe.
Säbrt beimroärts bann burcbsGaffer tief
‘Der Kapitän §>err König
ilni> bringt mir beinen 2tntroortbrief,
*00 freu’ icb micb nicbt toenig.
5o riefelt bin roie ber ein 5iuf?
‘Der zärtlichen <£rgüffe,
“Du, Schab, kriegft meinen U=23oot»Kuf?,
öcb beine }üften Kliffe l
Erob peinlicher <23lockabe?eit
<235irb’s nun nicht länger bapern:
<23on unf’rer Eaucbboot=5iibigkeit
KannEnglanb uns nichts kapern! g. h.
<2Ule3 rtac^>
Seulicb beobachtete id) tn einem Kaffee-
haus ber griebrichftabt bie 93ert)anblung jwifeben
jwei Kinoleuten. ©er eine mar offenbar ber
©irettor, ber anbere fein ftilmregiffbr. Sin
jiemlid) umfangreiches Stanuffript mit judeifet-
los fpannenber unb ebenfo unwahrfd>einlid)er
Kinobrantatif bilbete ben Heitfaben ber Unter-
haltung. ©er Segiffor hatte weifje ^papier-
blätter por fid>, auf benen er nach bem ©ut-
ad)ten bcs ©hefs Stotzen machte, llnb beffen
Slnweifungctt lauteten, fococit id) es pom Sad;-
bartifch pernehmen tonnte, folgenbermaffen:
— Sehnten toir für bie Serabrebung jur
Sat }ed;s Steter. 93ermummung ber ©pief;-
gefellen: neun Steter, Schwerer ©inbrud), mit
bem ©ob eines Hausbewohners: fiebjelm Steter.
•— 8n wenig, Herr ©irettor. ©er Sinbrucb
allein mu| fd>on jwanjig Steter bauern; wann
alfo ftirbt ber ©rmorbete? ©em ©diaufpieler
muffen wir hoch eine Zulage geben, fonft ftreitt
er unb geht jur Konturrenj.
— Stlfo meinetwegen, ©oll ber Kerl pier
Steter lang unter ©old>ftof;en ächten, fid> fieben
Steter in ©obcsjuduugen winben unb nachher
noch elf Steter fterben. SBertn er bamit nicht
jufrieben ift, foü er ftd> jurn ©eier fcheren.
Sotieren ©ie weiter: ©er ©ertfationsprojef)
por bem Kriminalgericht neunzig Steter, baoon
foü ber Staatsanwalt füttfunbpierjig Steter
pläbieren. Slsbann ber Sufenthalt im 8ud;t-
haus: fcd;s Steter.
— ©er SDerfaffer fprid;t ausbrücüich oon
lebenslänglich!
•— Sebenslänglid) ift nicht1 länger als fed)s
Steter. Sid;t einen 8eü barüber, unb wenn et
fiel; auf ben Kopp ftellt. Slsbann Susbrucb
aus bem ©efängnis jmölf Steter, fjludtt oier-
jehn Steter unb Sad)efd;wur jwei Steter
Komma fünfzig.
— Heer ©irettor, wir haben aber bajroifd;en
noch bie ©jenen mit ber Scelettmalcrei, mir
fogenannter ^Pfpcbe.
— ©afiir gelten ein für allemal unferc
anertannten Sonnen. Siebesfjene oierjebn
Steter, ©eelenfuf; eptra in maximo: jweiunb-
jwanjig Steter. Seite acht Steter, i)änbebruct
jwei Steter, ©iferfudit elf Sieter, Serjmeiflung
fünf, ©reuefdupur brei Steter. 28as barüber
ift, wirb weggefebnitteu.
•— 34> fürd;te, id) fürdüe, wie gefagt, bas
wirb bem Slutor nicht genügen, ©er ift fr
eigen unb beruft fid) immer barauf, baß er
eine Stellung in ber Siteratur einnimmt, ©r
ift mit feiner ©eelenmalerei fogar fd)on einmal
am Seffingt(;eater burdtgefallen.
•— 2Ufo wenn’s ihm nid)t pafjt, was id)
anorbne, will ich ihm noch ein Steter jugeben.
©ann foll er mir fünf Kilometer lang ben Sudel
(ang rutfd>en! m.
‘Die fcblaue ‘Dichterin.
fjrau ©lifc bichtete.
©ie fing bie Sad;e •— permeintlid) — febr
fchlau an unb fefwieb an ben Sebatteur: ,,©ei>t
geehrter Herr ©oftor! 2td>! 3h re ©ebidtte ge-
fallen mir immer fo gut! Snbei ein paar pott
ben mcinigen
©er böfe Sebatteur jebod) fdtrieb ihr jurüd:
„Stein gnäbiges fjräulein! fjreut mich, baf;
meine ©adten glmen gefallen; ich nt bebte
3hnen biefes Kompliment gern jurtidgeben •—
aber was ich 3f>nen jurüdgeben tann, finb
leiber nur ... 3hl'e ©ebidüe!“
Hm Dur in Ncwyorh “Safer ‘öernftorjf: 21lJo glückliche Überfahrt, Sriebelchen; fürchte bich nicht cot
^ y bem rauhen ^35effer. ^öenn’s ba auch ein bischen länger bauert — ankommen wirft bni
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No. 3
‘Dabrüben in Amerika
Sitjt i>u, mein öerjenslieber;
öobn 23u(l, 2a Srance etcetera,
‘Die (affen bicb nicht ’riiber.
5o oft irb fcbrieb, es ging uns fcbief:
*Die “poft roarb abgefangen,
<Docb2iebffer, bier benEaucbbootbrief,
Kann ficb ber 5einb nicbt langen!
‘Der ,,‘Deutfcblanb“ fcblanker LU'Söoot^
§at feft gebaute SJSänbe, [2iaum
Sr trägt burcb öturm unb ‘ÖSellenfrbaum
‘Den ‘Srief in beine §änbe.
Säbrt beimroärts bann burcbsGaffer tief
‘Der Kapitän §>err König
ilni> bringt mir beinen 2tntroortbrief,
*00 freu’ icb micb nicbt toenig.
5o riefelt bin roie ber ein 5iuf?
‘Der zärtlichen <£rgüffe,
“Du, Schab, kriegft meinen U=23oot»Kuf?,
öcb beine }üften Kliffe l
Erob peinlicher <23lockabe?eit
<235irb’s nun nicht länger bapern:
<23on unf’rer Eaucbboot=5iibigkeit
KannEnglanb uns nichts kapern! g. h.
<2Ule3 rtac^>
Seulicb beobachtete id) tn einem Kaffee-
haus ber griebrichftabt bie 93ert)anblung jwifeben
jwei Kinoleuten. ©er eine mar offenbar ber
©irettor, ber anbere fein ftilmregiffbr. Sin
jiemlid) umfangreiches Stanuffript mit judeifet-
los fpannenber unb ebenfo unwahrfd>einlid)er
Kinobrantatif bilbete ben Heitfaben ber Unter-
haltung. ©er Segiffor hatte weifje ^papier-
blätter por fid>, auf benen er nach bem ©ut-
ad)ten bcs ©hefs Stotzen machte, llnb beffen
Slnweifungctt lauteten, fococit id) es pom Sad;-
bartifch pernehmen tonnte, folgenbermaffen:
— Sehnten toir für bie Serabrebung jur
Sat }ed;s Steter. 93ermummung ber ©pief;-
gefellen: neun Steter, Schwerer ©inbrud), mit
bem ©ob eines Hausbewohners: fiebjelm Steter.
•— 8n wenig, Herr ©irettor. ©er Sinbrucb
allein mu| fd>on jwanjig Steter bauern; wann
alfo ftirbt ber ©rmorbete? ©em ©diaufpieler
muffen wir hoch eine Zulage geben, fonft ftreitt
er unb geht jur Konturrenj.
— Stlfo meinetwegen, ©oll ber Kerl pier
Steter lang unter ©old>ftof;en ächten, fid> fieben
Steter in ©obcsjuduugen winben unb nachher
noch elf Steter fterben. SBertn er bamit nicht
jufrieben ift, foü er ftd> jurn ©eier fcheren.
Sotieren ©ie weiter: ©er ©ertfationsprojef)
por bem Kriminalgericht neunzig Steter, baoon
foü ber Staatsanwalt füttfunbpierjig Steter
pläbieren. Slsbann ber Sufenthalt im 8ud;t-
haus: fcd;s Steter.
— ©er SDerfaffer fprid;t ausbrücüich oon
lebenslänglich!
•— Sebenslänglid) ift nicht1 länger als fed)s
Steter. Sid;t einen 8eü barüber, unb wenn et
fiel; auf ben Kopp ftellt. Slsbann Susbrucb
aus bem ©efängnis jmölf Steter, fjludtt oier-
jehn Steter unb Sad)efd;wur jwei Steter
Komma fünfzig.
— Heer ©irettor, wir haben aber bajroifd;en
noch bie ©jenen mit ber Scelettmalcrei, mir
fogenannter ^Pfpcbe.
— ©afiir gelten ein für allemal unferc
anertannten Sonnen. Siebesfjene oierjebn
Steter, ©eelenfuf; eptra in maximo: jweiunb-
jwanjig Steter. Seite acht Steter, i)änbebruct
jwei Steter, ©iferfudit elf Sieter, Serjmeiflung
fünf, ©reuefdupur brei Steter. 28as barüber
ift, wirb weggefebnitteu.
•— 34> fürd;te, id) fürdüe, wie gefagt, bas
wirb bem Slutor nicht genügen, ©er ift fr
eigen unb beruft fid) immer barauf, baß er
eine Stellung in ber Siteratur einnimmt, ©r
ift mit feiner ©eelenmalerei fogar fd)on einmal
am Seffingt(;eater burdtgefallen.
•— 2Ufo wenn’s ihm nid)t pafjt, was id)
anorbne, will ich ihm noch ein Steter jugeben.
©ann foll er mir fünf Kilometer lang ben Sudel
(ang rutfd>en! m.
‘Die fcblaue ‘Dichterin.
fjrau ©lifc bichtete.
©ie fing bie Sad;e •— permeintlid) — febr
fchlau an unb fefwieb an ben Sebatteur: ,,©ei>t
geehrter Herr ©oftor! 2td>! 3h re ©ebidtte ge-
fallen mir immer fo gut! Snbei ein paar pott
ben mcinigen
©er böfe Sebatteur jebod) fdtrieb ihr jurüd:
„Stein gnäbiges fjräulein! fjreut mich, baf;
meine ©adten glmen gefallen; ich nt bebte
3hnen biefes Kompliment gern jurtidgeben •—
aber was ich 3f>nen jurüdgeben tann, finb
leiber nur ... 3hl'e ©ebidüe!“
Hm Dur in Ncwyorh “Safer ‘öernftorjf: 21lJo glückliche Überfahrt, Sriebelchen; fürchte bich nicht cot
^ y bem rauhen ^35effer. ^öenn’s ba auch ein bischen länger bauert — ankommen wirft bni
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