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Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands — 32.1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.19918#0040

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iDßt Heine Q3oge(-

Cl\>cin Sters, fo lafi bag Jochen fern,
3cl) weif; nicht, wag bu l)aft —
©dtauft bu ben 93ogcl, bunt unb Hein,
9luf bem »erfchneiten 2l[f.

^ein ©proffer iff eg uub fein ©palt
Unb aucl) {ciu Kolibri;

Sr hat in deinem 9?effd;cn ‘Stafj
Hub eig’ne ©Qtelobie.

Sr fam »cm fernem £immclgftricf>
Geflogen, leiebt befchwingt,

•fr fdtüffelt aug beit 'Jebern ficb
Den ©litjerfchuee unb fingt

Die Heine, fitfje teilte fchmitlf,

Sin ßiebchen jubelt braug;

Sin £ieb, bag alle ©efmfuchf ffillt
6öfd)t alle ßetbett aug;

Sin £ieb, bag einen £ena gebracht,

-8on feiner ©cl)lad)f jerwühlt;

Sin £ieb »on einer ©fcrnennacht,

Die alle 9earbett fühlt;

Sin £ieb, bag j5a§ unb ictaber fegt
33om weiten Srbenruitb;

Sin £ieb, bag erfteg ßächeltt legt1
Um fdnnalen QBitmenmunb.

Unb »on ber sarfen Sötte Stauch
Seg l)ol>ctt 9Dcciftcrftücfg,

©priitgf in ber 93?ettfchen Sterjen auch

3n ber Kantine.

fjelb webet: llnfcr itnteroffijicr ©egt ift
1a foweit ein ganj braoer Kerl, blofs 'n bifsd;en
tonfufe. ©eulid; lomtn' icf> mit tltm auf'n
©alfan su reben, unb er fc|t fid> aufs potitifd;e
fpferb, unb icf> »erfleh’ juerft garnid;’, toas er
eigentlich meint, unb erft nad; 'ner ganjen
löeile merte idt, baf; er fortwältrcnb bie grofee
©obranje mit ber (leinen ©obrubfdta oer-
wedtfelt. al.

Sine feine Stellung.

State goneScu ift oora nratämfdicn
König sunt ÜBtmifier olme tßortefeuille
ernannt Würben.

®a fi^t er nun befriebigt im gautßld;,
©eflcdcrt mit bcs dürften ©unfteffens,
2lls ©taatsminifter oftne ^orteföld;

3n einem Sanbe ohne ©riftenjl —i.

Die ft’ttofpe neuen ©lüefg.

Sg locft bag £tcb, wie 9Baitberruf,

9luf froper Jahrt 311 fcbau’it,

Sßie fterrlid) ©ott bie Srbe fd;uf,

QBie wottniglid; bie Jrau’tt;

Qfßic hoch int 93lau, bie ©onnc fdteitff

^öilberrätfel.

©in leutfeliger §ert (ommt in bas Slteiier
eines Sanbfdtafters. ©in ©ilb erregt feine 2luf-
merffamteit.

„©ehr fchön, bas ©eeftüd!“ meint er.
„28eld;cs ©eeftüd, mein §crr?“

,,©as ba lints in ber ©de!“

,,©as ift bod; (ein ©eeftüd, bas ift eine
^Partie an ber ©ahme!“

„Slha, alfo ein 2t« 1“

„Stein, mein §err, audt fein 2tft. ©ine
Sanbfdtaft am Ufer ber ©ahme, ©eften ©ie
betm nid;t ben SBafferlauf ba im §intergrunbe?“
„3a natürlich, bcsftalb fjiclt id/s ja für ein
©eeftiid!“

„2tbcr r»ie ift benn bas möglich, hier im
©orbergrunb sieben fid; bod; weite ©etreibe-
felbcr hin.“

93cfrud)fenb ihren ©trat;!;

QBic frieblid) fielt ber 9lbeitb fenft
9lnt 90iül)lcitbad; ing 'Dal.

933ag halb bic gattje Srbe fpielf,

Der Heine Q3ogel pfeift:

Saft manche ftanb, bie Sifcit hielt,

Scttt nach ber £autc greift;

Safj all’ ber Drautn, ben tüdifd; traf
Seg QTntrgcrg rohe Äanb,

Jrol;, lote bic Stiglein ttad) bem ©chfaf.
Die Jlügel reeft unb fpannt;

Saft ein befonnen 9üfer heilt
Die 9fßuttbett, fanft unb ftill,

Unb 3ttgcnb ttad) ber £iitbc eilt
Unb loicbcr tanseti Will . . .

O Heiner 93ogel, fing’ unb fing’,

Qißag ich bir glauben foll —

93eciit Ser,; ift gar ein töricht Ding
Unb füllet' ßlftmtitg »oll.

Sg hofft baf} ttttg ein £ctt3 cntäüeft,

Unb bltth’nb bic 9Bclt »erföhitt,

Ser faufettb frifche ©räber fehmiteft
Unb neueg £ebett frönt;

Ser 91 Iler £icbc, eh’ er ging,

3um Jricbengwerf gewann . . .

©, Heiner 93ogel, fing’ utib fing’,

Saft id) bir glauben fann. sh. e-

„93as foll bas feilt?“

„©etreibefclber!“

„©etrcibefclbcr? ©a, mein ©efter, ba
möd;tc ich 3hnen bod; ben ©at geben, eine
etwas ftärferc Slusntalung bcs ©etreibes
oor3tmcl;men!“ ' M-—e.

cPoüfik ter Sage.

9Benn alles »orbei ift, bann wirb es fid; jeigen,
?8er in ©uropa ocrlor unb gewann,

3wci ©nippen werben bem ©cbidfal ent-
fteigen,

©ic ©tittclmäd;te ooran, obenan;

Sluf bohent ©ipfel, auf oberfter Kuppe
©er STladttbcrcidte wirb mau fie fefen,

©ie cd;te, bic rcd'tc ©lädttcgruppe;

©ie ,,©lod;tc“-©nippe wirb unten ffclten!

m.


~F. jutiner l6


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©ie Offenfine ber 3Qovff;cfiff--<:PrejJe.

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No 3
 
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