3urucf gur 4WWeit.
Sine @erid)fSt>erf)ant>lung in nerböfen Hagen.
3cp ftpe als Kriminalftubent im ©ericptS*
[ad.
Auf er mir ftnb anwefenb: ©er Amts-
richter, bie beiben Stoffen, ein ©Treiber,
ber Kläger,' bie ©pefrau beS Klägers, ber
3euge, ber Angeflagte. Alles gebilbefe
SAenfcpen.
©er Amtsrichter: Angeflagfer, ©ie
werben befchulbigt, am ©onntag in ber
©leftrifd)en bie ©rau beS Klägers burd) bie
Aßorte beleibigt su haben: „SAach Splap,
bummeS Cuber, ober bu friegft ein paar in
bie treffe 1" Q33ie »ermatt pcf) bie ©acpe?
©er Angeflagte: 3 cf) befreite, bie
Auferung in btefer ©orm getan su haben,
©ie ©leftrifcpe war feb>r ooll, unb bie ©ame
ftanb fo recht breit im ©ingang, ©a habe
ich Su ibr gefagt: „Stadien ©ie 3£dap,
bummer Cuber, ober ©ie Wegen ein paar
in bie ©cpnause!"
©er AmtSridhter: Vei 3fwcr erften
Vernehmung auf bem ^öolisetbureau hoben
©ie angegeben, gefagt §u hoben: „SAach
33lap, bummeS Cuber, ober bu friegft ein
paar in bie ©chnause!"
©er Angeflagte: 3ch höbe „©ie" ge*
fogt, Äerr Amtsrichter. 3d) bin ein ge*
bilbefer SAenfcf) unb weif, wie ich micf> ju
benehmen höbe.
©er Amtsrichter: Vitfe fd^ön, Äerr
Kläger, wollen ©ie ftch mal äußern!
©er Kläger: SAeine ©rau hot gar nicht
Kientopp.
©eheimrat X ift ein berühmter
Ar st. ©räulein 3$. ift eine be*
fannte ©ilmbioa.
©eheimrat 9E. unb Fräulein V.
ftpen auf jwei benachbarten Stüh-
len im Ceferaum beS ©pielflubS.
©S entfpinnt ftch folgenbe Unter-
haltung: „Aßürben ©ie mir wol;l
bie 3ettung erlauben, Äerr ©e*
heimrat?"
„Vitte fehrl"
Kleine^aufe. ©ann:„©iefcnnen
mich tt>ohl nicht, £err ©eheimrat?"
„Vebaure, neinl"
„SRa,^ fefm ©ie mid) hoch mal
aufmerffam an. ©icher fotnmen
©ie bann baraufl"
©er ©eheimrat muftert feine
SRad)bartn burch bie fcparfen
Vrillengläfer. „©S tut mir wirt-
lich leib, ©näbigffe, ich fonn mid)
nicht erinnern."
„©ann werbe id) mal 3l)r ©e*
bädptniS ein bifchen unterffüpen.
Raffen ©ie auf.. .1"
ilnb bie ©ioa beginnt eine ihrer
wir fungSo ollen, altbefannten 33o»
fen su mimen:
©rauer um ben ©eliebten!
foöllenqual wühlt in bem ©e*
ftd)t. Aßeid)t bann einem AuSbrucf
marmorner Versweiflung. ©er
Sucfenbe Körper wirb fteif. Cang»
fam finft er so Voben ...
Aßie gefagt, eine ihrer wirfungS»
oollften33ofen. 3ebeS Kinb fennt fie.
3m ©eftcht beS ©epeimratS
Sucft ein ©trahl ber ©rteud)fung.
„3cb weif jept," fogt er, „©tc
waren mal wegen ©enicfftarre bei
mir!" m.
breit bageftanben. SAeine ©tau pat ftch f°
bünn gemacht, wie fie nur fonnte. Spiö^lich
[d)rie jemanb: „SAach A^ap, bummeS
Cuber..."
©er Angeflagte: „SAad)en ©ie 33lap,
bummeS Cuber!"
©er Kläger: . . ober id) hau bir . . ."
©erAngeflagtc: „3hnen", Sperr Amts*
rid)ter, „3hnen" l
©er Kläger: „. . . ober id) hau bir ein
paar in bie treffe!"
©er Angeflagfe: „©chttause", mein
Sperr!
©er Amtsrichter: ©ie ©hefrau beS
Klägers, bitte!
©ie ©hefrau: Alfo baS fann ich niit
reinem ©ewiffen befcpwören, Sperr Amts*
richfer, er hot gefagt: „SAad) 3Map, bummeS
Cuber, ober id) hau bir ein paar in bie
©reffe!"
©rfter ©cpöffe: Kann er nicht vielleicht
gefagthaben: „SAad)en ©teAdap, bümmeS
Cuber, ober id) pau bir ein paar in bie
©reffe?"
3weiter ©d)öffe: fiberlegen ©ie bod)
noch mal, war von 3prer „©chnause" bie
SRebe ober von 3prer „treffe"?
©ie ©hefrau: ©a ift fein 3weifel
möglich, er hot gefagt: „SAad) ^Map, bum*
meS Cuber, ober id) l;ou bir ein paar in bie
©reffe."
©er Angeflagte: AuSgefdjloffen, baf
ich baS gefagt habe! 3eber, ber mich fennt.
weif, baf ich einer folcpen Auferung un-
fähig bin!
©er Amtsrichter: ©er £err 3euge,
bitte!
©er 3eitge: 3d) ftanb auf ber ©leffri-
fcpen bid)t neben bem Angeflagten unb habe
alles gehört, ©ie Aßorte lauteten: „SAach
3Map, bummeS Cuber, ober ich hau bir ein
paar in bie ©reffe!"
©er Angeflagte: „©chnause" 1
©er 3euge: „©reffe".
©er Kläger: Von wegen „©chnause"!
©ie ©hefrau: ©mpörenb! „©ummeS
Cuber"! „©reffe"!
©er Amtsrichter (nach furser Ve»
ratung mit ben ©cpoffen): ©er Angeflagte
ift für überführt so erachten, bie ©hefrau beS
Klägers burch bie Aßorte beleibigt su hoben
„SAach ^Mop, bummeS Cuber, ober id) hau
bir ein paar in bie ©reffe!" ©aS ©ericpt
hat infolgebeffen auf eine empfublicpe ©elb*
bufe, unb s^ar in SPöpe non fecpSpunbert
SAarf, erfannt. ©S ift nötig, ein ©rempel su
ftatuieren, wenn wir ersieperifcp wirfen unb
baS ^ublifum surüd sur Äöfticpbeit führen
wollen. —
©ie ©ipung ift aufgehoben.
3ch wanfe bem AuSgang su*
©in alter, feiner Sperr im ©ehpels unb
3plinber fpricpt mich im Korribor an:
„Ach bitte, wo forntn ich nad
3immer 317?"
3d): SO^ad) 33lop, bummeS Cuber, ober
ich hau bir ein paar in bie ©reffe! M_e.
5Das Kiffoppomum.
SAan fann auch fogcn: 3igorren*
fiffe* ©eige. ©iefe mit ©arm*
faiten befpannte Kifte ift neuer-
bingS wieber sur ©eltung gelangt
unb fpielt befonberS in ber Verliner
©trapenmufif eine erhebliche SRolle.
SAein Aßeg führt mich regelmäpig
an einer ©de vorüber, wo ein
Kiffopbongetger feine Kunft sum
beften gibt; unb ich bemerfte, bap
baS 3nftrument oom SAontag bis
Sum ©onnabenb immer beffer unb
woplflingenber würbe. 3cp liep
mich mit bem SAann in ein ©e*
fpräd) ein, gab ihm eine SAarf unb
äuperte meine Aßahrnehrmtng:
„SAit 3h*em 3nftrument ift eS wie
bei ben alten italienifcpen ©eigen,
bie auch immer fd)öner flingen, ie
länger man braitf fpielt."
„SRee, fo iS baS nicht!" oerfepte
ber ©trapenmufifuS; „aber wie icl)
anfing su fpielen, ba waren nod)
SWansig 3igarrett in ber Kiffe, unb
bie hob’ ich uu in ber Aßod)e all-
mählich) aufgerauchtl" m
(?{tt gutes Hierepen,
©in ©ompteur, ber im Variete
mit breffierfcn ©eefälbern auftraf,
erzählte mir: „Aßcnn man’S rid)tig
oerftel)t, täpf ftch überhaupt jebeS
©ier söhuten unb abricpten. 3d)
felbff beftpe sum Veifpiel ein
SohtneS ©tad)elfd)wetn;_ eS
fennt meine ©timrne, folgt mir auf
ber ©trape, apportiert unb tut
überhaupt, waS ich u>ill. SRur eins
friege id) mit bem ©tacpelfchwein
nid)t suftanbe: eS läpt ftd) nicht
gegen ben ©frtch ftreicpeln!" ,r
ein ©fanbpunft.
Soldat: Sic dürfen piev niept mit 3prer QDatc ftepeu bleiben.
Rändlet: Aanu? ©Do id fepon feit 3epn Japren meinen Stand
pier befitye ßu roae paben roa denn da «ifentlitp det Standrecpt?
S
No. 17
Sine @erid)fSt>erf)ant>lung in nerböfen Hagen.
3cp ftpe als Kriminalftubent im ©ericptS*
[ad.
Auf er mir ftnb anwefenb: ©er Amts-
richter, bie beiben Stoffen, ein ©Treiber,
ber Kläger,' bie ©pefrau beS Klägers, ber
3euge, ber Angeflagte. Alles gebilbefe
SAenfcpen.
©er Amtsrichter: Angeflagfer, ©ie
werben befchulbigt, am ©onntag in ber
©leftrifd)en bie ©rau beS Klägers burd) bie
Aßorte beleibigt su haben: „SAach Splap,
bummeS Cuber, ober bu friegft ein paar in
bie treffe 1" Q33ie »ermatt pcf) bie ©acpe?
©er Angeflagte: 3 cf) befreite, bie
Auferung in btefer ©orm getan su haben,
©ie ©leftrifcpe war feb>r ooll, unb bie ©ame
ftanb fo recht breit im ©ingang, ©a habe
ich Su ibr gefagt: „Stadien ©ie 3£dap,
bummer Cuber, ober ©ie Wegen ein paar
in bie ©cpnause!"
©er AmtSridhter: Vei 3fwcr erften
Vernehmung auf bem ^öolisetbureau hoben
©ie angegeben, gefagt §u hoben: „SAach
33lap, bummeS Cuber, ober bu friegft ein
paar in bie ©chnause!"
©er Angeflagte: 3ch höbe „©ie" ge*
fogt, Äerr Amtsrichter. 3d) bin ein ge*
bilbefer SAenfcf) unb weif, wie ich micf> ju
benehmen höbe.
©er Amtsrichter: Vitfe fd^ön, Äerr
Kläger, wollen ©ie ftch mal äußern!
©er Kläger: SAeine ©rau hot gar nicht
Kientopp.
©eheimrat X ift ein berühmter
Ar st. ©räulein 3$. ift eine be*
fannte ©ilmbioa.
©eheimrat 9E. unb Fräulein V.
ftpen auf jwei benachbarten Stüh-
len im Ceferaum beS ©pielflubS.
©S entfpinnt ftch folgenbe Unter-
haltung: „Aßürben ©ie mir wol;l
bie 3ettung erlauben, Äerr ©e*
heimrat?"
„Vitte fehrl"
Kleine^aufe. ©ann:„©iefcnnen
mich tt>ohl nicht, £err ©eheimrat?"
„Vebaure, neinl"
„SRa,^ fefm ©ie mid) hoch mal
aufmerffam an. ©icher fotnmen
©ie bann baraufl"
©er ©eheimrat muftert feine
SRad)bartn burch bie fcparfen
Vrillengläfer. „©S tut mir wirt-
lich leib, ©näbigffe, ich fonn mid)
nicht erinnern."
„©ann werbe id) mal 3l)r ©e*
bädptniS ein bifchen unterffüpen.
Raffen ©ie auf.. .1"
ilnb bie ©ioa beginnt eine ihrer
wir fungSo ollen, altbefannten 33o»
fen su mimen:
©rauer um ben ©eliebten!
foöllenqual wühlt in bem ©e*
ftd)t. Aßeid)t bann einem AuSbrucf
marmorner Versweiflung. ©er
Sucfenbe Körper wirb fteif. Cang»
fam finft er so Voben ...
Aßie gefagt, eine ihrer wirfungS»
oollften33ofen. 3ebeS Kinb fennt fie.
3m ©eftcht beS ©epeimratS
Sucft ein ©trahl ber ©rteud)fung.
„3cb weif jept," fogt er, „©tc
waren mal wegen ©enicfftarre bei
mir!" m.
breit bageftanben. SAeine ©tau pat ftch f°
bünn gemacht, wie fie nur fonnte. Spiö^lich
[d)rie jemanb: „SAach A^ap, bummeS
Cuber..."
©er Angeflagte: „SAad)en ©ie 33lap,
bummeS Cuber!"
©er Kläger: . . ober id) hau bir . . ."
©erAngeflagtc: „3hnen", Sperr Amts*
rid)ter, „3hnen" l
©er Kläger: „. . . ober id) hau bir ein
paar in bie treffe!"
©er Angeflagfe: „©chttause", mein
Sperr!
©er Amtsrichter: ©ie ©hefrau beS
Klägers, bitte!
©ie ©hefrau: Alfo baS fann ich niit
reinem ©ewiffen befcpwören, Sperr Amts*
richfer, er hot gefagt: „SAad) 3Map, bummeS
Cuber, ober id) hau bir ein paar in bie
©reffe!"
©rfter ©cpöffe: Kann er nicht vielleicht
gefagthaben: „SAad)en ©teAdap, bümmeS
Cuber, ober id) pau bir ein paar in bie
©reffe?"
3weiter ©d)öffe: fiberlegen ©ie bod)
noch mal, war von 3prer „©chnause" bie
SRebe ober von 3prer „treffe"?
©ie ©hefrau: ©a ift fein 3weifel
möglich, er hot gefagt: „SAad) ^Map, bum*
meS Cuber, ober id) l;ou bir ein paar in bie
©reffe."
©er Angeflagte: AuSgefdjloffen, baf
ich baS gefagt habe! 3eber, ber mich fennt.
weif, baf ich einer folcpen Auferung un-
fähig bin!
©er Amtsrichter: ©er £err 3euge,
bitte!
©er 3eitge: 3d) ftanb auf ber ©leffri-
fcpen bid)t neben bem Angeflagten unb habe
alles gehört, ©ie Aßorte lauteten: „SAach
3Map, bummeS Cuber, ober ich hau bir ein
paar in bie ©reffe!"
©er Angeflagte: „©chnause" 1
©er 3euge: „©reffe".
©er Kläger: Von wegen „©chnause"!
©ie ©hefrau: ©mpörenb! „©ummeS
Cuber"! „©reffe"!
©er Amtsrichter (nach furser Ve»
ratung mit ben ©cpoffen): ©er Angeflagte
ift für überführt so erachten, bie ©hefrau beS
Klägers burch bie Aßorte beleibigt su hoben
„SAach ^Mop, bummeS Cuber, ober id) hau
bir ein paar in bie ©reffe!" ©aS ©ericpt
hat infolgebeffen auf eine empfublicpe ©elb*
bufe, unb s^ar in SPöpe non fecpSpunbert
SAarf, erfannt. ©S ift nötig, ein ©rempel su
ftatuieren, wenn wir ersieperifcp wirfen unb
baS ^ublifum surüd sur Äöfticpbeit führen
wollen. —
©ie ©ipung ift aufgehoben.
3ch wanfe bem AuSgang su*
©in alter, feiner Sperr im ©ehpels unb
3plinber fpricpt mich im Korribor an:
„Ach bitte, wo forntn ich nad
3immer 317?"
3d): SO^ad) 33lop, bummeS Cuber, ober
ich hau bir ein paar in bie ©reffe! M_e.
5Das Kiffoppomum.
SAan fann auch fogcn: 3igorren*
fiffe* ©eige. ©iefe mit ©arm*
faiten befpannte Kifte ift neuer-
bingS wieber sur ©eltung gelangt
unb fpielt befonberS in ber Verliner
©trapenmufif eine erhebliche SRolle.
SAein Aßeg führt mich regelmäpig
an einer ©de vorüber, wo ein
Kiffopbongetger feine Kunft sum
beften gibt; unb ich bemerfte, bap
baS 3nftrument oom SAontag bis
Sum ©onnabenb immer beffer unb
woplflingenber würbe. 3cp liep
mich mit bem SAann in ein ©e*
fpräd) ein, gab ihm eine SAarf unb
äuperte meine Aßahrnehrmtng:
„SAit 3h*em 3nftrument ift eS wie
bei ben alten italienifcpen ©eigen,
bie auch immer fd)öner flingen, ie
länger man braitf fpielt."
„SRee, fo iS baS nicht!" oerfepte
ber ©trapenmufifuS; „aber wie icl)
anfing su fpielen, ba waren nod)
SWansig 3igarrett in ber Kiffe, unb
bie hob’ ich uu in ber Aßod)e all-
mählich) aufgerauchtl" m
(?{tt gutes Hierepen,
©in ©ompteur, ber im Variete
mit breffierfcn ©eefälbern auftraf,
erzählte mir: „Aßcnn man’S rid)tig
oerftel)t, täpf ftch überhaupt jebeS
©ier söhuten unb abricpten. 3d)
felbff beftpe sum Veifpiel ein
SohtneS ©tad)elfd)wetn;_ eS
fennt meine ©timrne, folgt mir auf
ber ©trape, apportiert unb tut
überhaupt, waS ich u>ill. SRur eins
friege id) mit bem ©tacpelfchwein
nid)t suftanbe: eS läpt ftd) nicht
gegen ben ©frtch ftreicpeln!" ,r
ein ©fanbpunft.
Soldat: Sic dürfen piev niept mit 3prer QDatc ftepeu bleiben.
Rändlet: Aanu? ©Do id fepon feit 3epn Japren meinen Stand
pier befitye ßu roae paben roa denn da «ifentlitp det Standrecpt?
S
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