DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.27244#0475
und des verfolgten Davids II. theil. 4ZH
kiebte caressen unter sich/ und suchten darauf vor
die ermüdeten glieder/ die benöthigte ruhe/ wel-
che die Königin hingegen auf das hefftigste
pohe.
Ihre brust war ein schauplah/ darinnen die
hefftigsten affecten sich spühren liessen. Ver-
achtung/zorn/ liebe und rache bestürmeten sie
dergestalt/daß sie sich mit der grösten ungedult
in dem bette hin und her weltzete. Sie fluchte
nicht sowohl auf den David/als aufsich selbst/
daßsiediesegelegenheit somuthwillig aus den
Händen fahren lassen. Ja/ als ihr endlich ein-
fiel/daß David ihre liebe gantzlich ausgeschla^
gen/wuste sie nicht/ was sie dencken solte.
Entweder ich bin damahls hintergangen
worden/ gedachte sie/ oder David ist numehr zu
hochmüthig/ weil ihn die Götter eine so vortreff-
liche Dame zur Gemahlin gegeben. Allein /
warum solte er sich doch deßwegen gegen mich
verstellen? erhatjakeinegefahr zu befürchten?
Gewiß/daß hierunter etwas stecket/welches mir
noch nicht bekannt ist. Sie wolte sich hierauf
zur ruhe bequemen/ allein weil unglückliche und
verachtete liebe und schlaffvon keiner sympathie
gegeneinander wissen / traffsie die sonne noch
mit geöffneten äugen an. Endlich wurde sie
von einem kleinen schlummer überfallen/ wel-
cher aber doch nicht lange währete/ sondern ih-
Ee4 ren
kiebte caressen unter sich/ und suchten darauf vor
die ermüdeten glieder/ die benöthigte ruhe/ wel-
che die Königin hingegen auf das hefftigste
pohe.
Ihre brust war ein schauplah/ darinnen die
hefftigsten affecten sich spühren liessen. Ver-
achtung/zorn/ liebe und rache bestürmeten sie
dergestalt/daß sie sich mit der grösten ungedult
in dem bette hin und her weltzete. Sie fluchte
nicht sowohl auf den David/als aufsich selbst/
daßsiediesegelegenheit somuthwillig aus den
Händen fahren lassen. Ja/ als ihr endlich ein-
fiel/daß David ihre liebe gantzlich ausgeschla^
gen/wuste sie nicht/ was sie dencken solte.
Entweder ich bin damahls hintergangen
worden/ gedachte sie/ oder David ist numehr zu
hochmüthig/ weil ihn die Götter eine so vortreff-
liche Dame zur Gemahlin gegeben. Allein /
warum solte er sich doch deßwegen gegen mich
verstellen? erhatjakeinegefahr zu befürchten?
Gewiß/daß hierunter etwas stecket/welches mir
noch nicht bekannt ist. Sie wolte sich hierauf
zur ruhe bequemen/ allein weil unglückliche und
verachtete liebe und schlaffvon keiner sympathie
gegeneinander wissen / traffsie die sonne noch
mit geöffneten äugen an. Endlich wurde sie
von einem kleinen schlummer überfallen/ wel-
cher aber doch nicht lange währete/ sondern ih-
Ee4 ren