Nothwendiges Handbuch für rechtschaffene Lehrmeister in den deutschen Schulen: nach der neuen verbesserten Lehrart zum Nutzen der zarten Jugend ordentlich, klar und gründlich bey den Innsbruckerischen deutschen Schulen zusammengetragen und verfaßt im Jahre 1770 (Innsbruck, 1770) [VD18 14367165]

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von durchdrungen sind. Der Schulmeister
muß deßhalben die Jugend anhalten, daß
sie in demürhiger Stellung auf den Knien,
mit aufgehobenen Händen gen Himmel , ge-
gen die Kirche, oder em Crucisix gerichteten
Augen ihr Gebeth verrichten, solches ja nicht
geschwind, wie man sonst etwan ein Lection
aufsaget, daher plaudern, sondern langsam,
wohl bedächtig, laut und vernehmlich alle
Worte des Geberhs auszusiwcchen, das Zei-
chen des Heiligen Kreuzes ja nicht mit unan-
ständigen Gebärden , sondern mit Ehrerbie-
tigkeit und auf gewöhnliche Art machen.
Eben die Sorgfalt , welche ein Schul-
meister wegen der Ehrerbietigkeit beym Ge-
bethe in der Schule anwendet, muß er auch
in der Kirche brauchen. Kann er, wie es
Dorfschulmeistern, die mit dem Singen und
Orgelspieler; beschäftiget sind , oft unmöglich
wird , selbst nicht Acht geben, so übertrage
er diese Sorgfalt seiner Ehegattin , oder be-
stelle einen, oder zween, der ältesten Knaben,
durch diese lasse er die vornehmsten Unehrer-
biethigkeiten sich Hinderbringen, um die Kin-
der darüber zu ermahnen, und bey nicht er-
folgter Besserung zu bestrafen»
4»
Wie Schulmeister die Kinder in der christlichen Lehre
unterweisen sollen.

Lieder Schulmeister soll seinen Seelsorger
bithend angehen, daß selber sowohl das-
, jentge