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Nothwendiges Handbuch für rechtschaffene Lehrmeister in den deutschen Schulen: nach der neuen verbesserten Lehrart zum Nutzen der zarten Jugend ordentlich, klar und gründlich bey den Innsbruckerischen deutschen Schulen zusammengetragen und verfaßt im Jahre 1770 — Innsbruck, 1770 [VD18 14367165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38846#0155
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d) Was beym Zusammenlesen zu beobachten»
Beym Zusammenlesen müssen
r) Lje Kinder in einem niedrigen Tone reden;
dieß verhindert, daß sie nicht schreyen
2s) Der Lehrer muß ihnen den Ton angeben;
Z) sie müßen zwar alle Sylben deutlich von
einander abgesondert aussprechen, doch nicht
4) allzusehr; am wenigsten die letzten Sylben
Zerren, oder
s) babey die Stimme erheben, woraus das
S'ngen entsteht; sie müssen
6) durch längeres Znnehalten , als wohl sonst
gewöhnlich ist, die Unterscheidungszeichen,
das ist, das Comma, Colon, Semieolon,
und dre Punkte ausdrücken.
c) Wie der Ton beym Lesen zu verändern.
Um ihnen das Abwechsseln der Stimme
anzugewöhnen, mag auch wohl der Schul-
mann manchmal einen etwas hohem, oder
niedrigem Ton, als der gewöhnliche ist, an-
geben. Alle müssen in einem Tone zu lesen,
und zu buchstabiren angeführet werden; lesen
Zwey oder drey zusammen, so müssen sie ei-
nen höhern Ton nehmen, und sich stärker hö-
ren lassen , als wenn sie nut allen übrigen le-
sen; doch müssen sie ebenfalls nicht schreyen-
dielweniger bey jedem Comma tiefer anfan-
gen , und die andern Worte deßelben in einem
hohem Ton vorbringen, oder aber alle Wör-
ter des Comma zwar in einem Tone, die
Endsylbe aber mit einem unschicklichen Nach-
i 4 drucke
 
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