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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Hrsg.]; Kunsthaus Lempertz [Hrsg.]; M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein) [Mitarb.]
Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung: Waffensammlung - Konsul a. D. Hans C. Leiden, Köln: mit 45 Lichtdrucktafeln ; [19. bis 21. Juni 1934] — Köln, Nr. 364.1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.8550#0025
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Schwerter

229 Italienische Schiavona. Reichgegliederter dichter Eisenkorb; bandartig aus dem Korb heraus-
ragende Parierstange; belederter gerillter Griff; tartschenförmig geschnittener Knauf mit Relief-
rosette auf jeder Seite. Di© schmale flache Klinge mit durchgehender dreifacher Blutrinne.
L. der Klinge 98, des Korbes 18 cm.

Venedig, um 1580.

230 Schwert mit eisernem vergoldetem Eselshuf-Gefäß. Gerade gekantete in Flachknäufen endende
Parierstange; ähnliche Knäufe als Zwischenstücke in den Bügeln. Der seitlich gedrückte Birn-
knauf vielfach abgeflacht. Zweischneidige in der Mitte gegratete Klinge. An ihrer Wurzel ein-
geschlagene Meistermarke: Engel und der volle Meistername: CLEMENS VON ENGEL; auf der
anderen Seite: CLEMENS KEVLLER (Solingen). L. der Klinge 98, des Gefäßes 21 cm.
Solingen, Ende 16. Jahrhundert. — Klinge von Clemens Keuller, Solingen um 1690.

Abbildung Tafel 23.

231 Langes Rapier mit Eselshuf-Korb aus vergoldeter Bronze, der mit sieben römischen Silber-
denaren verziert ist. Der schön gegliederte Korb schiebt sich bis über die Klingenwurzel vor und
ist an seinen Hauptpunkten durch runde Flachknäufe betont; in diese Flachknäufe sind römische
Silberdenare, zumeist der Kaiserzeit angehörend, kassettiert eingelassen; zwei gleiche Silber-
denare auf den Seiten des länglich-balligen Knaufes. Diese Münzen werden flankiert von plastisch
aufgelegten Kinderfigürchen aus Silber. Im Eselshuf-Bügel als Füllstück ein geflügelter Engels-1
köpf aus Bronze. Der Griff mit Kupferdraht umflochten. Lange, zweischneidige, schmale Stoß-
klinge; in ihrer oberen Blutrinne Meisterbezeichnung. L. der Klinge 112. des. Korbes 20 cm.
Spanisch, um 1600. — Slg. Ulimann II, 234. Abbildung Tafel 22.

232 Korbdegen in Eisenschnitt und Silbertausia. Der aus dünnem Rundeisen geschmiedete, elegant
gegliederte Korb ist in der Mitte und an den Enden seiner Bügel und seiner Parierstange durch
kleine ovale Scheibenknäufe verziert, deren Flächen mit Rosetten in Reliefschnitt dekoriert sind.
Am runden Knauf werden diese geschnittenen Rosetten durch Blumenmotive in Silbertausia
bereichert. An der Klingenwurzel Meistermarke V. — Die schmale zweischneidige Stoßklinge
hat in ihrer oberen Blutrinne den Namen: JOHANNES ZVCHINI. L. der Klinge 103, des Korbes
17 cm.

Deutsch (wahrscheinlich München), Anfang 17. Jahrhundert. Nachgeahmte italienische Signatur.

Abbildung Tafel 24.

233 Schweres Korbschwert. Der Korb mit dünnen gekanteten Bügeln und Stangen; er schiebt sich
mit den beiden siebartig durchbrochenen Stichblättern über die Klingenwurzel vor. Der birn-
förmige Knauf ist in sechs Kehlungen geschnitten. Der gedrehte Griff beledert und mit 6 Ro-
setten beschlagen. Die einschneidige Klinge mit durchgehender mittlerer Blutrinne. Mit der
Zunftmarke von Brescia. L. der Klinge 100, des Korbes 22 cm.

Oberitalienisch, 17. Jahrhundert. — Slg. Merkens.

234 Schweizer Säbel mit einschneidiger, zum Ort leicht gekrümmter Klinge. Die gekanteten Bügel
des Eisen-Korbes, der sich über die Klingemvurzel vorschiebt, sind reich gegliedert und in Pro-
filen geschnitten. Die drei kleinen Knäufe der Bügel und der große des belederten Griffes sind
geschnitten in Form von sich öffnenden Blüten. Mit Meistermarke: Kreuz. L. der Klinge 97,
des Gefäßes 23 cm.

Schweiz, Mitte 16. Jahrhundert. Abbildung Tafel 21.

235 Eselshuf-Korbdegen. Die zweischneidige Klinge trägt an der Wurzel eine vierfach wiederholte
aus Sichelmonden und Kreuzen zusammengesetzte Meistermarke sowie in der doppelten Blut-
rinne die (schlecht leserlichen) Buchstaben GADINIAN (?). Der aus Bandeisen geschmiedete,
reiche Korb hat die Form des sog. „Eselshufes" und ist an den Enden ornamental geätzt; der
Griff ist mit Messingdraht umsponnen: der eiförmige Knauf diagonal gerillt. L. der Klinge 99,
des Korbes 22 cm.

München, Anfang 17. Jahrhundert. — Wolfgang Stantler.

236 Schwert mit kreuzförmigem, in Eisen geschnittenem Gefäß; die Enden der leicht geschwun-
genen, in der Mitte gekehlten Parierstange sowie der große Knauf bilden stilisiert geschnittene
Lilien. Der Parierring ist auf seiner Wölbung spangenartig erbreitert und zeigt hier eine von
vier runden Lochungen umstellte durchbrochene Raute. Griff mit Kordel umflochten. Schmale,
zweischneidige, spitz zulaufende in der Mitte gegratete Klinge mit vierfach wiederholter Meister-
marke. L. der Klinge 106, des Gefäßes 26 cm.

Slg. Ulimann II, 219.

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