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im Befinden des Vaters und der Schwester. Die [durchstrichene] Vorderseite des Blattes enthält
die von seiner Braut Constanze Weber stammende Abschrift des Textes zur Arie Nr. 6
aus der »Entführung«: „Ach ich liebte, war so glücklich . . ." Die obere Hälfte des Blattes ist
abgeschnitten; Wolfgangs Schreiben liegt jedoch vollständig vor. Es steht in Zusammenhang
mit seinem langen Briefe v. 26. September 1781 (..Verzeihen sie mir daß ich ihnen lezthin mehr
Brief-Porto bezahlen gemacht! . . ."), dessen Urschrift zu der Sammlung Louis Kochs gehört.—
Am Fusse des Blattes eine von G. N. v. Nissen geschriebene Echtheitsbestätigung (Salzburg,
4. Febr. 1826) mit eigh. U. von Constance Nissen (,.vormals W. A. Mozarts Gattinn"). Gedruckt
ist der vorlieg. Brief auf S. 305 in L. Nohls wenig zuverlässiger Ausgabe (1865) und danach bei
Schiedermair (II, 124) mit dem Hinweis, dass die Vorlage nicht aufzutreiben war.
469 Musikforscher. Über 20 eigh. Briefe namhafter deutscher Musikforscher und -Schrift-
steller des 19. Jahrhunderts:
Eduard Hanslick, 1825—1904 (3) — Otto Jahn, 1813—1869 — Adolph Bernhard Marx, 1795 bis
1866 — Hans Müller, 1854—1897 (8) — Ludwig Nohl, 1831—1885 — Ludwig Rellstab, 1799—1860
— Wilhelm Heinrich Riehl, 1823—1897 (3) — Friedrich Rochlitz, 1769—1842. — Beiliegend:
ein eigh. Blättchen von Joh. Nicolaus Forkel, 1749—1818, und ein eigh. Brief m. U. von Fr. J.
Fetis, 1784—1871 (an das Comite des niederrhein. Musikfests; Brüssel 1858).
Nestroy, Joh. Nep., Schauspieler; 1802—1862: siehe Nr. 261/62.
470 Nicolai, Otto, der Komponist der Oper »Die lustigen Weiber von Windsor«; 1810—1849.
Eigh. Brief m. U. Rom, 4. Januar 1839. 22/3 voll beschriebene Seiten 4° nebst Adresse.
Auf bläulichem Papier.
Ein ausführlicher Brief an seinen Vater, den Musikdirektor Carl N. (1785—1857) in
Berlin, dessen Strenge Ottos Jugendzeit verbittert hatte. Er schreibt ihm über sein Ergehen
und seine weiteren Pläne: ,,. . . Im Herbst 1839 geht in Triest meine Oper Rosmonda in Scene,
die ich für die . . . dort engagirte Gesellschaft umschreibe. Ich werde die besten Sänger haben,
nämlich die Ungher und den Tenor Moriani. Für den Carnaval 1839—40 muß ich eine neue große
opera seria für . . . Turin fertig haben ..." [Es war die dreiaktige Oper »II Templario«, die
dort am n. Februar 1840 auf die Bühne kam.] Da er über die Stoffwahl noch unschlüssig sei,
bitte er ihn ,,als einen Mann, der Erfahrung u. Theaterkenntniß mit Fantasie verbindet" um
Rat und Unterstützung. Er erkundigt sich nach anderen Familienangehörigen, berichtet von der
bitteren Geldverlegenheit in den ersten Tagen seines diesmaligen römischen Aufenthalts und
von seinen Zukunftsaussichten: ,,. . . daß ich nun in 2 Jahren eine musicalische Notabilität
sein werde, ist nun doch endlich gewiß! Meine Opern müssen nun heraus und ich entweder
fiasco oder successo machen ..." usw. — Der Brief fehlt in W. Altmanns Ausgabe von N.s Briefen
an seinen Vater (Regensburg 1924) und galt bisher nach Altmanns Hinweis (S. 2361) als verschollen.
471 — Eigh. Brief m. U. Wien, 17. März 1845. 1% Seiten 8° nebst Adresse.
An seinen Freund, den bekannten Wiener Schriftsteller und Herausgeber der .Sonntagsblätter',
Ludwig August v. F r a n k 1 (1810—1S94). Schreibt ihm wegen des Abdrucks eines von ihm [N.]
verfassten älteren Artikels und teilt ihm zur Vermeidung von Missdeutungen mit, dass er ,,in
Rücksicht auf die außerordentlichen Anstrengungen. .. und auf seine leider noch nicht ganz her-
gestellte Gesundheit" die Leitung des Philharmonischen Konzerts am 30. „selb st abgelehnt" habe.
472 Niemann, Albert, Opernsänger, 1866—1887 der Heldentenor des Kgl. Opernhauses zu
Berlin; 1831—1917. 2 eigh. Briefe m. U. Hannover, 6. Nov. 1861 u. o. J. [c. 1865].
1% Seiten gr. 4° nebst Adresse u. 1 Seite 8°.
i) Absagebrief auf die Einladung zur Mitwirkung in einem Kölner Gürzenichkonzert, da ihm
die Intendanz keinen Urlaub bewilligen könne. 2) An Ferd. H i 11 e r in Köln: ,,. . . Die Kata-
komben [s. Nr. 191 des Katalogs] werden zu Königs Geburtstag sicher gegeben ..." — Bei-
liegend ein eigh. Schriftstück seiner ersten Gattin, der Schauspielerin Marie N.-Seebach
(Telegrammtext, Coblenz 1867, y2 Seite 8°), und 2 eigh. Briefe seiner zweiten Gattin, der Schau-
spielerin Hedwig N.-Raabe (Friedrichsroda 1882 u. Berlin 1884, je 2 Seiten 8°).
473 Nourrit, Adolphe, Opernsänger (Tenor), 1825—1837 Mitglied der Grossen Oper zu
Paris; 1802—1839. Eigh. Briefm. U. Neapel,30. November 1839. 3 Seiten 4° nebst Adresse.
Ausführliches Antwortschreiben an den Musiker Joh. Peter Pixis (1788—1874) in Florenz
über ein ihm angetragenes Gastspiel in Meyerbeers »Robert der Teufel«.
474 Offenbach, Jacques, der Komponist der Oper »Les contes d'Hoffmann«; 1819—1880.
Eigh. Brief (frz.) m. U. O. O. u. J. 1 Seite 16°.
Freundschaftliches Briefchen an Ferdinand Hiller: ,,Voici mon eher Hiller la chose en
question — ma fille se contente son bonheur des billets de la gallerie . . ."
M. Lengfeld'sche Buchhandlung Köln a. Rh.
im Befinden des Vaters und der Schwester. Die [durchstrichene] Vorderseite des Blattes enthält
die von seiner Braut Constanze Weber stammende Abschrift des Textes zur Arie Nr. 6
aus der »Entführung«: „Ach ich liebte, war so glücklich . . ." Die obere Hälfte des Blattes ist
abgeschnitten; Wolfgangs Schreiben liegt jedoch vollständig vor. Es steht in Zusammenhang
mit seinem langen Briefe v. 26. September 1781 (..Verzeihen sie mir daß ich ihnen lezthin mehr
Brief-Porto bezahlen gemacht! . . ."), dessen Urschrift zu der Sammlung Louis Kochs gehört.—
Am Fusse des Blattes eine von G. N. v. Nissen geschriebene Echtheitsbestätigung (Salzburg,
4. Febr. 1826) mit eigh. U. von Constance Nissen (,.vormals W. A. Mozarts Gattinn"). Gedruckt
ist der vorlieg. Brief auf S. 305 in L. Nohls wenig zuverlässiger Ausgabe (1865) und danach bei
Schiedermair (II, 124) mit dem Hinweis, dass die Vorlage nicht aufzutreiben war.
469 Musikforscher. Über 20 eigh. Briefe namhafter deutscher Musikforscher und -Schrift-
steller des 19. Jahrhunderts:
Eduard Hanslick, 1825—1904 (3) — Otto Jahn, 1813—1869 — Adolph Bernhard Marx, 1795 bis
1866 — Hans Müller, 1854—1897 (8) — Ludwig Nohl, 1831—1885 — Ludwig Rellstab, 1799—1860
— Wilhelm Heinrich Riehl, 1823—1897 (3) — Friedrich Rochlitz, 1769—1842. — Beiliegend:
ein eigh. Blättchen von Joh. Nicolaus Forkel, 1749—1818, und ein eigh. Brief m. U. von Fr. J.
Fetis, 1784—1871 (an das Comite des niederrhein. Musikfests; Brüssel 1858).
Nestroy, Joh. Nep., Schauspieler; 1802—1862: siehe Nr. 261/62.
470 Nicolai, Otto, der Komponist der Oper »Die lustigen Weiber von Windsor«; 1810—1849.
Eigh. Brief m. U. Rom, 4. Januar 1839. 22/3 voll beschriebene Seiten 4° nebst Adresse.
Auf bläulichem Papier.
Ein ausführlicher Brief an seinen Vater, den Musikdirektor Carl N. (1785—1857) in
Berlin, dessen Strenge Ottos Jugendzeit verbittert hatte. Er schreibt ihm über sein Ergehen
und seine weiteren Pläne: ,,. . . Im Herbst 1839 geht in Triest meine Oper Rosmonda in Scene,
die ich für die . . . dort engagirte Gesellschaft umschreibe. Ich werde die besten Sänger haben,
nämlich die Ungher und den Tenor Moriani. Für den Carnaval 1839—40 muß ich eine neue große
opera seria für . . . Turin fertig haben ..." [Es war die dreiaktige Oper »II Templario«, die
dort am n. Februar 1840 auf die Bühne kam.] Da er über die Stoffwahl noch unschlüssig sei,
bitte er ihn ,,als einen Mann, der Erfahrung u. Theaterkenntniß mit Fantasie verbindet" um
Rat und Unterstützung. Er erkundigt sich nach anderen Familienangehörigen, berichtet von der
bitteren Geldverlegenheit in den ersten Tagen seines diesmaligen römischen Aufenthalts und
von seinen Zukunftsaussichten: ,,. . . daß ich nun in 2 Jahren eine musicalische Notabilität
sein werde, ist nun doch endlich gewiß! Meine Opern müssen nun heraus und ich entweder
fiasco oder successo machen ..." usw. — Der Brief fehlt in W. Altmanns Ausgabe von N.s Briefen
an seinen Vater (Regensburg 1924) und galt bisher nach Altmanns Hinweis (S. 2361) als verschollen.
471 — Eigh. Brief m. U. Wien, 17. März 1845. 1% Seiten 8° nebst Adresse.
An seinen Freund, den bekannten Wiener Schriftsteller und Herausgeber der .Sonntagsblätter',
Ludwig August v. F r a n k 1 (1810—1S94). Schreibt ihm wegen des Abdrucks eines von ihm [N.]
verfassten älteren Artikels und teilt ihm zur Vermeidung von Missdeutungen mit, dass er ,,in
Rücksicht auf die außerordentlichen Anstrengungen. .. und auf seine leider noch nicht ganz her-
gestellte Gesundheit" die Leitung des Philharmonischen Konzerts am 30. „selb st abgelehnt" habe.
472 Niemann, Albert, Opernsänger, 1866—1887 der Heldentenor des Kgl. Opernhauses zu
Berlin; 1831—1917. 2 eigh. Briefe m. U. Hannover, 6. Nov. 1861 u. o. J. [c. 1865].
1% Seiten gr. 4° nebst Adresse u. 1 Seite 8°.
i) Absagebrief auf die Einladung zur Mitwirkung in einem Kölner Gürzenichkonzert, da ihm
die Intendanz keinen Urlaub bewilligen könne. 2) An Ferd. H i 11 e r in Köln: ,,. . . Die Kata-
komben [s. Nr. 191 des Katalogs] werden zu Königs Geburtstag sicher gegeben ..." — Bei-
liegend ein eigh. Schriftstück seiner ersten Gattin, der Schauspielerin Marie N.-Seebach
(Telegrammtext, Coblenz 1867, y2 Seite 8°), und 2 eigh. Briefe seiner zweiten Gattin, der Schau-
spielerin Hedwig N.-Raabe (Friedrichsroda 1882 u. Berlin 1884, je 2 Seiten 8°).
473 Nourrit, Adolphe, Opernsänger (Tenor), 1825—1837 Mitglied der Grossen Oper zu
Paris; 1802—1839. Eigh. Briefm. U. Neapel,30. November 1839. 3 Seiten 4° nebst Adresse.
Ausführliches Antwortschreiben an den Musiker Joh. Peter Pixis (1788—1874) in Florenz
über ein ihm angetragenes Gastspiel in Meyerbeers »Robert der Teufel«.
474 Offenbach, Jacques, der Komponist der Oper »Les contes d'Hoffmann«; 1819—1880.
Eigh. Brief (frz.) m. U. O. O. u. J. 1 Seite 16°.
Freundschaftliches Briefchen an Ferdinand Hiller: ,,Voici mon eher Hiller la chose en
question — ma fille se contente son bonheur des billets de la gallerie . . ."
M. Lengfeld'sche Buchhandlung Köln a. Rh.