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Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Katalog / Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin: Sammlung Frau Anna Goldschmidt, Wien: Antiquitäten, Möbel des 16. bis 19. Jahrhunderts, Brüsseler und französische Gobelins, Gold- und Silberarbeiten, Porzellan: Gruppen, Figuren, Geschirre, Sammlung von Porzellantassen, Miniaturen: Wien, Frankreich, England, Stickerein, Gewebe, Spitzen, Gemälde und Aquarelle alter und neuer Meister, besonders der Wiener Schule des 19. Jahrhunderts ; Versteigerung: Dienstag, den 1. November 1927, Mittwoch, den 2. November 1927 — Berlin, Nr. 1986.1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.19320#0011
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78. BAROCK-BACKENSESSEL, Eiche. Die geschweiften Schalenbeine mit Blattwerk,

ohne Querverbindung, die starken breiten Armlehnen in Voluten endigend, der Ab-
schluß der Rücklehne gebogt. Gestickter Bezug: Geschlängelte Ranken mit Blättern
und Blumen großen Maßstabs in Chenille, bunt auf vollgesticktem, grünem Grund.
Mitte 18. Jahrh. Abbildung Tafel 20

79. HOLZFIGUR: die Immaculata, bunt bemalt und vergoldet, auf flachem, profiliertem
Sockel. Sie steht auf dem Sternenglobus, das Köpfchen leicht geneigt, mit braunen
Locken, die Hände mit gespreizten Fingern, an den nackten Füßen Sandalen; das
Rokokokleid weiß mit Rosenmuster, Devant und Borten vergoldet und flach geschnitzt, der
blaue Mantel mit Goldborte. Österreichisch, Mitte 18. Jahrh. H. 170 cm.

Abbildung Tafel 24

80-81. EIN PAAR SCHEMEL (Sgabelli), Eiche, reich geschnitzt. Das vordere Fußbrett
und die Rückenlehne ähnlich gestaltet: Schild bzw. Maske zwischen weiblichen

Hermen; das schwere Sitzbrett von gebogtem Umriß mit flacher Schnitzerei. Ober-
italien oder Tirol, erste Hälfte 17. Jahrh. Abbildung Tafel 24

82-83. EIN PAAR POSTAMENTE in Hermenform, braun gebeizt. Reich bewegter
Aufbau aus Sockel, Blattwerk und Voluten, aus dem zwei Frauenfiguren (Oberkörper)
mit Voluten statt der Arme herauswachsen und das Kapitell tragen. Österreichisch,
Anfang 18. Jahrh. H. 172 cm. Abbildung Tafel 23

84-85. EIN PAAR GOLDBRONZE-KANDELABER, EMPIRE. Antikisierende weibliche
Gewandstatuetten auf hohem Säulensockel tragen eine Lampe von antiker Form; die
Öffnung der Lampe (der Deckel in Form eines Flammenbündels) bildet die mittlere
Tülle, die zwei seitlichen Tüllen an blattbelegten Armen. H. 58 cm.

86. ROKOKO-GARNITUR, Sofa und vier Sessel; geschweifte, geschnitzte Gestelle, ver-

silbert. Spätere Aubussonbezüge: Rosenbuketts in hellen Feldern, die Umrahmung
aus blühenden Zweigen auf taubenblauem Grund. Abbildung Tafel 19

87. TISCH, in reichem Barockstil, verschiedene Hölzer mit bunten Intarsien, Einzelheiten

aus Bein eingelegt: Blumen, Ranken, große Blumenvase auf Postament u. a.

Plattengr. 138X90 cm.

88. GARNITUR, großes Sofa und sechs Sessel. Aubussonbezüge: Auf den Rücken-

lehnen spielende Kinder, auf den Sitzen Tierfabeln nach Lafontaine, auf hellem Grund,
Umrahmung olivgrün, mit Girlanden und roten Draperien. Französisch, 18. Jahrh.
— Reichgeschnitzte und vergoldete Gestelle. Abbildung Tafel 17

89. DIELENUHR, weiß lackiert, mit Goldbronzebeschlag. Ein sich nach unten verjüngen-
der Pfeiler auf einfachem Sockel trägt das runde Werkgehäuse, das ebenfalls auf einem
Sockel steht. Auf der Tür querovale Maleremailplatte: Schlafender Amor im Garten,
in Goldbronzerahmen an einer Bandschleife; darüber, ähnlich gerahmt, eine zweite
kleine Emailplatte mit einer Vase in Schwarz. Der reiche Beschlag besteht aus ver-
schiedenen Leisten, am Werkgehäuse Lorbeerzweige, Rosen und Blumenkorb über
Maske, als Bekrönung die Figur des Chronos an einer girlandengeschmückten Vase.
Zifferblatt bezeichnet: Heinrich Kauffmann in Wien. Um 1780. Abbildung iafel 23

90. GROSSER AUFSATZ-SCHRANK, aus alten und neuen Teilen, Nußbaum. Außer-
ordentlich reicher architektonischer Aufbau: doppelter Sockel mit Schubkästen, Unterteil
mit zwei Säulennischen zwischen Hermen und Obelisken und verkröpftem Gesims, der
Aufsatz dreiteilig, ebenfalls mit Nischen, die freien Eckpfeiler mit Hermen, als Bekrönung
reich gegliederte Galerie. In den Nischen vollrunde weibliche Heiligenfiguren, das
übrige Schnitzwerk in sehr hohem Relief. Italien, um 1600. H. 265, Br. 160, T. 68 cm.

Abbildung Tafel 16

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