Griech. und röm. Tongefäße
Diese ist mit sichtlicher Freude gezeichnet. Oberhalb des linken Armes
des Herakles in roter Deckfarbe die Inschrift: KaX<5?.
B. Ein Jüngling, im Chiton derselben Form, mit ausgespartem Kranz
im Haar, geht nach links weit ausschreitend einem hoch aufspringen-
den Löwen zu Leibe. In der Rechten hält er das Schwert zum Stoße be-
reit, mit der Linken faßt er die Kehle der Bestie, die ihre Pranken in
seinen Unterarm schlägt. Zwischen beiden ein Baum mit Blättchen
in roter Deckfarbe. Nach der ganzen Erscheinung kann der Jüngling
in der Zeit, der das Gefäß angehört, nicht mehr Herakles darstellen.
Es handelt sich also nicht um das Abenteuer mit dem Löwen von
Nemea. Vielmehr werden wir die meines Wissens sonst uns nicht
erhaltene bildliche Schilderung der Erlegung des Löwen auf dem
Kithairon durch den megarischen Helden Alkathoos erkennen.
Unter beiden Bildern Mäanderstreifen, von Kreuzplatten unter-
brochen.
Die Figuren haben fast durchweg Reliefkontur. Verdünnte Glanz-
farbe ist an den Haaren beider Kämpfer, am Löwenfell des Herakles
und für die Tupfen an den Schlangenleibern und an der Mähne des
Löwen verwendet. Deutliche Vorzeichnung, von der bei der Aus-
führung stellenweise abgewichen ist. Tonoberfläche da und dort an-
gegriffen, sonst gute Erhaltung.
H. 0,26, mit Deckel 0,31 m. Attisch. Gegen 470 v. Chr.
Wohl zu dem Werke von Beazley's Alkimachosmeister gehörend (Beazley,
Attische Vasenmalerei des rotf. Stiles S. 296 ff., 476. Derselbe, Greek vases in
Poland S. 29 und 80}. Vgl. auch hier Einleitung S. 20.
Tafel 30.
409. ROTFIGURIGE KANNE
Bauchige Form, mit Kleeblattmündung. Mädchen in gegürtetem
Chiton, in der Linken Spiralranke haltend, nach links davoneilend
und zurückschauend nach dem hinter ihr schwebenden, sie offenbar
verfolgenden Eros. Zwischen beiden ein Hase. Etwas flüchtige Zeich-
nung. Gute Erhaltung.
H. 0,165 m. Attisch. Späteres 4. Jahrh. v. Chr.
Tafel 32.
410. ROTFIGURIGER GLOCKENKRATER
Gedrungene, ältere Form, mit breitem, niederem Fuß.
A. Schmückung eines siegreichen Reiters durch Nike und Kränzung
seines Pferdes.
In der Mitte nach links gewendet nackter Jüngling, in der vor-
gestreckten rechten Hand Lorbeerzweig, in der gesenkten Linken
130
Diese ist mit sichtlicher Freude gezeichnet. Oberhalb des linken Armes
des Herakles in roter Deckfarbe die Inschrift: KaX<5?.
B. Ein Jüngling, im Chiton derselben Form, mit ausgespartem Kranz
im Haar, geht nach links weit ausschreitend einem hoch aufspringen-
den Löwen zu Leibe. In der Rechten hält er das Schwert zum Stoße be-
reit, mit der Linken faßt er die Kehle der Bestie, die ihre Pranken in
seinen Unterarm schlägt. Zwischen beiden ein Baum mit Blättchen
in roter Deckfarbe. Nach der ganzen Erscheinung kann der Jüngling
in der Zeit, der das Gefäß angehört, nicht mehr Herakles darstellen.
Es handelt sich also nicht um das Abenteuer mit dem Löwen von
Nemea. Vielmehr werden wir die meines Wissens sonst uns nicht
erhaltene bildliche Schilderung der Erlegung des Löwen auf dem
Kithairon durch den megarischen Helden Alkathoos erkennen.
Unter beiden Bildern Mäanderstreifen, von Kreuzplatten unter-
brochen.
Die Figuren haben fast durchweg Reliefkontur. Verdünnte Glanz-
farbe ist an den Haaren beider Kämpfer, am Löwenfell des Herakles
und für die Tupfen an den Schlangenleibern und an der Mähne des
Löwen verwendet. Deutliche Vorzeichnung, von der bei der Aus-
führung stellenweise abgewichen ist. Tonoberfläche da und dort an-
gegriffen, sonst gute Erhaltung.
H. 0,26, mit Deckel 0,31 m. Attisch. Gegen 470 v. Chr.
Wohl zu dem Werke von Beazley's Alkimachosmeister gehörend (Beazley,
Attische Vasenmalerei des rotf. Stiles S. 296 ff., 476. Derselbe, Greek vases in
Poland S. 29 und 80}. Vgl. auch hier Einleitung S. 20.
Tafel 30.
409. ROTFIGURIGE KANNE
Bauchige Form, mit Kleeblattmündung. Mädchen in gegürtetem
Chiton, in der Linken Spiralranke haltend, nach links davoneilend
und zurückschauend nach dem hinter ihr schwebenden, sie offenbar
verfolgenden Eros. Zwischen beiden ein Hase. Etwas flüchtige Zeich-
nung. Gute Erhaltung.
H. 0,165 m. Attisch. Späteres 4. Jahrh. v. Chr.
Tafel 32.
410. ROTFIGURIGER GLOCKENKRATER
Gedrungene, ältere Form, mit breitem, niederem Fuß.
A. Schmückung eines siegreichen Reiters durch Nike und Kränzung
seines Pferdes.
In der Mitte nach links gewendet nackter Jüngling, in der vor-
gestreckten rechten Hand Lorbeerzweig, in der gesenkten Linken
130