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1. Die KörngL-Baracke, die k-aum komfortabler
W-ar, als Ne der Truppen und so wenig geräumig, daß
der die ArLeitcn leitende StuLsoffizrer darüber fchrieb: Der
Köuig kaun in seinem Pavillon keinen Fremden von Stand,
dem cr feiue Truppen zeigen wollte, empfangen; er hat kei-
ncn Salon, in dem er Audienz erteilen könnte.

2. Die Baracke des Chefs des Zeneralftabes und der
Driuzcn von Sachsen-Coburg.

Z. Baracken für das Bauamt.

4. Barackcn für die Material-Depots.

5. Eine kleine Kapclle mit einer Varacke für den
Pricfter.

6. Eine Barackc für dic Jntendanten.

7. Eine Baracke als Kammer.

8. Ein Lazarett für 450 Betten.

Der Vollständigkeit halber fei hinzugefügt, daß Zivil-
kautiniers die Erlaubnis erhalten hatten, sich hinter den

Baracken niederzulassen. Man kann sich eine Vorstellung
machen von dem Mangel an Bequemlichkeit, den diese das
Lager Lildenden Einrichtungen aufwiesen, wenn man Ledenkt,
daß sie in größtcr Eile während eines Manövers gewisser-
maßen hergestellt werden mußten, in einer Sandwüste, deren
einzigste Vegetation aus Heidebüscheln beftand.

Die furchtbaren orkanartigen Stürme dcs Winters
1836/37 fegten denn auch ^ der Zelte wcg und zcrstörten
eine große Zahl der Strohbaracken. Von den zwölf Ställen
des Artillerielagcrs blieben nur drei stehen.

Es war dringend notwendig, diefem Ttandls der Dinge
ein Ende zu machen, umfomehr als der Konig durch eineu
Erlaß vom 5. Dezember 1836 befohlen hatte, etwa 2440
Hektar der den Gemeinden Beverloo, Hechtel und Exel ge-
hörigen Hcideflächen zu pachten, da er ans dem Lager ein
Uebungs- und Ausbildungslager für sein Heer machen wollte.

(Fortsetzung folgt.)

Veverlooer Ehromk.

InhiläUMs-Sportsest dcr Sportfreunde Bevcrlso am
23. Juni 1918.

Vor etwa Jahresfrist saudcn sich lüer Sportsleutc zusaunueu.

dem Ra'em'port eine Pslegeftätte in Pevcrloo zu gri'mden.
T >c juuge V-creiuiguug, dte zuuächst mit großeu Schwierigleireu
tämpsen hatte, lann heute aus ein Jahr stolzcr Kämpse und
fchöoer Ersolge zurückblcken, hat sie doch u. a. die Meislerschast
im besetzlen Gebiete sür Hochsprung und in der olympischen Lia-
fetle im Bcsitz. Außerdem ist es uicht unbescheiden, ihre Fuß-
ballmanuschaft als beste im Generalgouvernement anzusprechen.

Zur Eriunerung an diesen Tag veranstalteten b.e Sport-
sreund-e aiu Souutag, den 23. Juni, auf dem Sportplatz am
Chnzaidcukmal eiu Sportfest. Vorkämpse sandcn bereits aui
Sonuabeud uachmittag für die FußbalbScchserspide statt. Es
mastcn sich die Batl.-Mann-schaften VIA gegen V . VIB geg^n
XIB und Vll gegen XIA. Erstgenanuie Manuschaftcn siegten
rrnd kamen dadur-ch sür die Zwischenrunde in Betracht.

Zn den Hauptwettkämpscn am Sonntag, den 23. Juni, san-
den sich trotz des schlechten Wetters gegen )L3 Uhr etwa 2500
Znschauer eiu. Unter den Klängen der Kapelle des IV. Batls.
konnte Pünktl-ich 2,30 Uhr das erste Zwischenspiel im Sechser-
kompf beginnen. Als erste trasen sich die Mannschaften des
IX. uud III. Batls. Diese lieserten sich einen spannenden Kamps,
dcn das IX. Batl. erst nach zweimaliger Spielverlängerung mit
1: 3 Toren für sich entscheiden konnte. Die besten Spieler auf
dem Plahe waren unzwe-ifelhaft V.-Feldw. Helfert III. und
Unisfz. Pining IX. Batl. Tie Leitung dieses Spieles sowohl
als auch die dcr beiden nächsten, lag in den Händen des Leut-
rmnts Robert. Jm zioeiten Zwllchenspiel trat die A-Mann-
schast des VI. Batl. gegen das I. an. Nach hartem Ningen konn-
ten die Bayern (VI. Batl.) das Spiel zu ihren Gunsten entschei-
dcn uüt 4 :2 Toren. Dagegen mußte sich eine zweite Bayern-
mauuschast dcr des VII. Batl. mit 4 :0 Toren beugen. Jm letz-
tcn Zwischenspiel kämpften unter Leitung unseres alten Sport-
kameraden B.-Wachtm. Beckcr die Bahern des VI. Batl. mit
der Mannschaft des IX. Batl. Das Spiel begann äußerst slott,
jcsoch ließen die Bahern unverständlicherweise, uachdem sie 2
Tore verlorcn hatten, in der Spielstärke derart nach, daß es dem
IX. Baü. gelang, mit 3:1 Toren das Spiel sür sich zu becnden.

Mit großer Spannung wurde allgenioin das Entscheiduugs-
spicl erwartet. Dem Schiedsrichter Leutuant Robert stellten sich
dic Mannschasten dcs IX. und VII. Batl. in solgender Aufstel-
lung gegenüber:

IX. Batl.: Unrffz. Zeidler, Gefr. Blücher, Untffz. Pining,
D«usck. Kornblum, Gesr. Ludwig, Musk. Tröster, Gesr. Arntz,

L

Untssz. Jegutzki, Grenad. Walther, Untfsz. Burmeist-er, Untsfz.
Hmz.

VII. Batl. Sergt. Liesche.

Bei dem Vll. Batl. iehite leider dessen vorzüglicher Tor-
wart, Uutffz. Hauß, wegen Erkrankung. Vom ersten Augenblick
an setztcn beide Mannschasten allcs daran, den Sieg au sich zn
reißen. Das Spiel war zuuächjt ziemlich ausgeglichen. Bald
machte sich jedoch eine kleine Ueberlegenheit des IX. Batl. be-
merlbar. Pinings ausopferungs'vollem Spiel ist es zu verdau-
ken, daß schließlich das IX. Batl. den Sieg mit 2 :0 Toren cr-
rang, und es sich damit in den Besitz des ausgesetzten Preises,
cmcs Prächtigen, gerahmten Bildes, srtzen konnte.

Ten weiteren Teil des Festes füllten leichtathletische Wett-
kämpse und turnerische Vorführungen aus. Jm 100 Mcter
Mallaufen ging Jnfanterist Ehrl 2/VI in der Zeit von 13,4
^Sekunden vor Wild 3/VDI, Himm 3/VII und NitLer 8/VII als
Erster durchs Z-iel. Wenn man die durch den Regen bedingten
schlechten Boden-verhältnisse und die Bekleidung (Drillichanzug,
Schnürschuhe) in Betracht zieht, so kann man die Leistung getrost
mit „s-ehr aut" bezeichnen. Den Sieg -i-m 80 Meter Schützenlauf
errang der Gesr. Wolf 3/XI vor Müller 3/XI und Roschnnstl
3X1. Großes Jnteresse erregte der 100 Meter Hindernislauf.
Sergt. Pangsin I. Batl. hatte mit einigen Pionieren am Vor-
tage dic H'ndernisbahn hergerichtet und uns damit Gelegcnheit
gegeben, hier zum ersten Male einen solchen Lauf zu zeigen.
Wieder war es Jnsanterist Ehrl 2/VI, der in der guten Zeit
von 16,9 Sekunden den crsten Platz belegen konnte. Jhm solg-
ten: Gefr. Wolf 3/XI, Mnsk. Rademacher 2X1 und Schickhahn
6/VI.

Das Handgranatenwerscn kam aks Zielwurs zum Austrag.
Als Ziel war auf 36 Meter cine Kopsscheibe in einem angedeu-
tcten Granattrichter aufgestellt. Jn dieser schwierigen Konkurrenz
erhielten Jnfanterist Hirl 2/VI den ersten, Gefr. Fuchs 2/VI den
zweiten, llntsfz. Lösker M.-G.-A. K./I den dritten Preis.

Jm Anschluß daran zeigte die vor kurzer Zeit zusammen-
gestellte Turnriege ihr hervorragendes Können an Reck und Bar-
ren. Ofs.-Stellv. Lorenzen IX. Batl. gebührt für die Zusam-
nlenstellung besonderer 'Dank. Wüisi'chen wollen wir, daß un'ere
junge Turnriege bei. den Kampfspielen in Brüssel ihre blenden-
den Leistungen mit einem guten Pre-is belohnt sieht.

Jm 1000 Meter Eilbotenlauf verwies die Mannschaft 3/XI
in der, mit Rücksicht auf die oben erwähnten Verhältnisse, guterr
Zeit von 2:37, 6/XI aus den 2. Platz. Ein Leckerbfsen sür die
anwesenden Sportkenner war der als Abschluß gedachte 200
Meter Vorgabe-Werbelauf der Sportfreunde Beverloo. Wie zu
 
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