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Leo Liepmannssohn, Antiquariat [Hrsg.]
Musikmanuskripte Wolfgang Amadeus Mozarts aus dem Besitz von André Erben: Versteigerung ...: Textband (Katalog Nr. 55) — Berlin, Textband.1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.17499#0010
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1 — Eigenhändiges vollständiges Musikmanuskript: Mozarts Abschrift eines vier-
stimmigen Messesatzes .Osanna in excelsis' von Johann Ernst E b e r 1 i n
in Partitur mit beziff. Orgelbaß. [Aus früher Salzburger Zeit.] Mit Echtheits-
bestätigung von H. Henkel. 3 zehnzeil. Seiten in Querformat.
Auf der Vorderseite u. a. eine eigenhändige Niederschrift des Vaters Leopold
Mozart.

Mit den gediegenen Kirchenwerken des erzbischöfl. Salzburger Kapellmeisters
Johann Ernst Eberlin (1702—1762) hat sich Wolf gang in seiner Jugend eifrig
beschäftigt. „Eberlin war ein fortschrittlicher Künstler, der den herrschenden
italienischen Stil mit deutschen Elementen zu durchdringen suchte und außerdem
ein eigenes bedeutendes Talent in die Wagschale zu werfen hatte", urteilt Abert
(I, 103). „Er ist denn auch Mozarts hauptsächlichstes Vorbild [zu dem im März
1766 komponierten Oratorium »Die Schuldigkeit des ersten Gebots«] gewesen,
nicht allein dem Geiste nach, sondern bis in einzelne Ausdrucksmittel, ja selbst
Themenanklänge hinein." — Auf den durchstochenen zwei oberen Zeilen der
ersten Seite des vorlieg. Manuskripts stehen einige von Wolfgang
geschriebene Textworte, auf den Zeilen 4—8 ein Teil einer Violin-
stimme in d-moll in Leopold Mozarts Notenschrift. Die Text-
worte „[Er] hält mich einem Kranken gleich; er weiß, was mir begegnet ist. . ."
stammen aus dem Rezitativ Nr. 5 des genannten Oratoriums »Die Schuldig-
keit des ersten Gebots«, K.V. 35; vgl. Seite 68 in Serie V Nr. 1 der Gesamt-
ausgabe.
 
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