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Leo Liepmannssohn <Berlin> [Hrsg.]
Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern, sowie eine Sammlung wertvoller alter Musikdrucke und Musikmanuskripte: Versteigerung ... den 19. Mai 1931 ... und ... den 20. Mai 1931 ... (Katalog Nr. 61) — Berlin, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.8021#0033
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MUSIKER-AUTOGRAPHEN.

27

Dieselbe, Brief m. eig. U. (,,Henriette Rossi"). Ems 28. Juni 1852.
1 % S. 8°. u. eig. Briefumschlag. 4 Zeilen. Qu. 160.

155 Spohr (Louis), Geiger u. Komponist (1784—1859). Eig. Musik-
manuscript. 2 S. Qu.-Fol. (Fragm.)

Bruchstück aus einem der für England 1852 nachkomponierten Rezi-
tativen zu seiner Oper „Faust", mit den Textworten: tobenden
Flammen" bis ...„die Sterbliche nicht überspringen sollen". Durch die
Neubearbeitung wurde die Oper 3-aktig. Vgl. Schletterer, Themat. Verzeichn.,
S. IV. — Mit Echtheitsbestätigung von Spohrs zweiter Gattin Marianne,
geb. Pfeiffer, dat. Cassel Nov. 1880.

156 — Eig. Brief m. U. Cassel, den 3t May 25. 1 S. 40. M. eig. Adr.

Einladung an Hermstädt in Göttingen. „Viel gescheutes werde ich
Ihnen im Theater nicht zu hören geben können, da wir .. . noch immer ohne
ersten Tenor sind".

157 — Eig. Brief m. U. Cassel, 8. Aug. 1832. 3 S. 40. M. eig. Adr. u.
Siegel.

An einen Studenten A. Henkel (offenbar G. A. Henkel, Seminarlehrer in
Fulda, 1805—1871), welcher ihm einige Kompositionen zur Beurteilung ein-
geschickt hatte. „Als Komponist kann man nur dann ein kärgliches Brod
in Deutschland verdienen, wenn man großes Aufsehen erregt. Die Verhält-
nisse für die Komponisten sind in Deutschland noch gar zu ungünstig u. wer-
den auch nicht eher besser werden, als bis ihnen mindestens das Eigenthums-
recht gesichert ist. Wie wenig aber an dergleichen der Bundestag denkt,
haben wir leider seit seinem Bestehen hinlänglich erfahren."

— Siehe auch No. 117.

158 Spontini (Gasparo), ital. Opernkomponist (1774—1858). Eig. Musik-
manuskript: „Partition ire d'Agnes v. Hohenstau-
fen". Mehr als 750 Seiten Folio.

Das Originalmanuscript der Orchesterpartitur von S.'s Oper „Agnes",
nach Spittas Meinung sein bestes Werk. (Vgl. Riemann, Opernhandb.
S. 7.) Der Text ist von R a u p a c h. Das Werk wurde 1829 in Berlin auf-
geführt, 1837 wurde es vollkommen neu bearbeitet, wobei der Text von
Baron Lichtenstein umgestaltet wurde. Beide Fassungen sind
ungedruckt, auch im Klavierauszuge.

Das mit vielen Streichungen u. Korrekturen versehene Manuscript dürfte
nicht ganz vollständig sein; dafür liegen jedoch eine Anzahl Blätter bei, die
zweifellos Dubletten für einzelne Abschnitte der Musik darstellen. Geringe
Teile des Werkes sind von anderer Hand geschrieben.

Das Autograph der Partitur stammt wahrscheinlich aus dem Be-
sitz von Pauline Viardot. Beiliegt das gedruckte Privileg für
Spontini, gez. „Friedrich Wilhelm". (Berlin 24. 6. 1823), das seine Partituren
u. Klavierauszüge gegen Nachdruck schützen sollte, dazu eine eigenhändige,
vom Komponisten geschriebene, französische Bescheinigung, zur Unter-
zeichnung für seine Helfer, vor allem den Textbearbeiter Baron von Lieh-
t e n s t e i n bestimmt, in der er bestätigt, daß die zweite Bearbeitung gegen-
über der hier vorliegenden ersten eine vollständige Neuschöpfung bedeute
(Dat. Berlin, ce. ... Mars 1838). Hierin nennt er die erste Bearbeitu ng
„partition primitive". (Der Ausdruck „primitif" ist auch in dem
vorliegenden Manuscript jeder Akt-Überschrift hinzugefügt.) Es heißt in
dieser Erklärung u. a.: „en ayant suivi presque journellement . . la com-
position . . ., y ayant meme coopere (moi Baron de Lichtenstein pour le texte
de la poesie) nous declarons solennellement . . etre cette derniere tout ä fait
une nouvelle partition . . .". Zweck dieser Erklärung ist die Einbeziehung

Autographen-Versteigerung Nr. 61.
 
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