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Leo Liepmannssohn, Antiquariat; Goethe, Johann Wolfgang von [Oth.]
Katalog (Nr. 226): Goethe — Berlin: Leo Liepmannssohn, Antiquariat, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.56952#0007
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Preise in Reichsmark.
(Goldmark 4,20 = $ 1.—-.)
I. AUTOGRAPHEN.
GOETHE UND SEIN KREIS:
Seine Familie, seine Freunde und Gegner. Der Weimarer Musenhof.
Autographen mit Bezugnahme auf Goethe. Kompositionen von
Werken Goethes.
1 Stammbuch des Carl Georg Hase, Hofadvokat in Weimar
(2 Briefe Goethes an ihn sind bekannt), mit 13 Eintragungen
aus den Jahren 1827 bis 1882. Ein stärkerer Band quer-8°,
mit verschieden getöntem Papier u. Goldschnitt. Prachtvoller
goldverzierter grüner Maroquin-Band der Zeit: Je eine feine
Perlenstickerei, von reicher Blattornamentik (Rebenmotiv) um-
rahmt, bildet Vor- und Rückdeckel, Rücken und Stehkanten mit
feiner Goldlinie, Innenkanten mit antiker Bordüre. 1850.—
Am Anfang (Seite 1) der wundervolle, ersichtlich eigens
für Stammbuch-Zwecke gedichtete Eintrag von Goethe:
„Eile Freunden dies zu reichen!
Bitte sie um eilig Zeichen,
Eilig Zeichen, daß sie lieben;
Lieben das ist bald geschrieben;
Feder aber darf nicht wei le n ,
Liebe will vorübereilen.
Weimar, 1. N o v. 1827. JW. v. G o e t h e.“
Vgl. hierzu Goethes Werke, Jubiläums-Ausg. III., S. 157, Nr. 191. Diese Strophe
war ursprünglich am 28. 5. 1826 unter dem Titel „Zur Stammbuchs-Weihe 'meinem lieben
Wölfchen“ für das Album des Enkels Wolfgang Maximilian v. Goethe verfaßt worden.
Ein zeitgenössisches Portrait v. Goethe (Brustbild in Medaillon nach der Medaille
v. Bovy, gest. v. Schwerdgeburth), aus dem das Medaillon herausgeschnitten ist, ist gegen-
über dem ersten Eintrag, vielleicht von Goethe selbst, aufgeklebt worden.
Den folgenden Beitrag aus „Tasso“, datiert Weimar im März 1882, bringt Goethes
älterer Enkel Walther v. Goethe.
„Nach hundert Jahren klingt
Sein Wort und seine That dem Enkel wieder.
Weimar, im März 1882. Walther von Goethe.“
Die folgende Eintragung, dat. Weimar 11. Jan. 1828, ist von August von Goethe
mit dem Goethe*sehen Gedicht „Stammbuchs Weihe“:
„Muntre Gärten lieb ich mir,
Viele Blumen drinne ...“
Weiter findet sich Friedr. Wilh. Rieme r ’ s Beitrag
„Wozu noch lange mich besinnen?
Was braucht es Anlaß außer mir?“ usw.
(8 Vers-Zeilen).
Der schöne Beitrag des großen Berliner Arztes Christoph Wilh. Hufeland (1762
bis 1836) ist datiert Berlin, 2. May 1830 und bringt das Bibelwort „Gott ist die Liebe
und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ nebst 2 Strophen (zus.
6 Zeilen) zu diesem Thema. Hufelands Bruder, der Berliner Arzt u. Universitätsprofessor
Friedrich H. (1774—1839) steuert einen Vers von Wieland bei:
„in unserer eignen Brust
Da, oder nirgends, fließt die Quelle wahrer Lust.“
Das Album enthält ferner Eintragungen von 2 weiteren Verwandten Hufelands (O. u.
A.H.), von Lilly Osann geb. Hufeland u. ihrem Gatten EmilOsann, Prof, der Medizin
in Berlin (1787—1842) sowie u. a. von einem Weimarer Bruno Riemer, wahrscheinlich
dem Sohne des obengenannten Weimarer Bibliothekars.
Katalog 226. Goethe.

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