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Löhlein, Theodor
Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten — Karlsruhe, 1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.5517#0047
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die Kelchentziehung mit der sog. Concomitanz, d. h. der Auf-
stellung des Satzes, daß das Blut Christi in seinem Leibe
enthalten sei, also mit der den Leib darstellenden Hostie auch
das Blut gegeben werde

Anmerkung. I^Aterauum oder 8anto Oiovanni äi I^Aterano
heißt eine prachtvolle Kirche mit nebenanstehendem Palast auf dem Monte
Celio in Rom und ist nach einem auf Befehl Nero's getödteten Römer
genannt, dem der betreffende Platz einst gehörte.

§ 56. Die wissenschaftliche Form der kirchlichen Lehre
verdankt man im Mittelalter den sog. Scholastikern, die sich
als die Träger der literarischen Thätigkeit innerhalb der
Kirche an die Kirchenväter des Alterthums anschließen (ß 13).
Von diesen philosophirenden Gottesgelehrten nennt man jene
eigenthümliche Gestaltung der kirchlichen Wissenschaft, wvlche
im Allgemeinen den Glauben an die Wahrheit des Christen-
thums und der Kirchenlehre mit dem vernünftigen Beweis
zu verbinden oder die Vernunftmäßigkeit der letzteren zu zei-
gen suchte, Scholastik. Als Mittel dienten die durch die
Araber in Spanien seit dem 11. Jahrhundert viel studirten
und mit den Erklärungen eines Avicema und Averrhoes ins
Lateinische übersetzten Schriften des Aristoteles, aus denen
die Scholastiker ihre Methode nahmen. Diese bestand darin, die
kirchlichen Lehrsätze in ihre Begriffe zu zergliedern, nach allen
möglichen Seiten zu besprechen und zu beweisen und alle mög-
lichen Einwendungen des skeptischen Verstandes zu widerlegen.
Neben diese dialektische Richtung trat, bald mit ihr streitend,
bald mit ihr sich eimgend, die sog. Mystik (oder mpstische
Richtung der Scholastik), welche zuerst die göttliche Wahrheit
innerlich erschauen (Contemplation, Speculation) und sich mit
reinem Herzen und inniger Frömmigkeit in die Tiefen des
Heils versenken wollte, bevor sie das durch das fromme Ge-
müth Erfahrene wissenschaftlich behandelte.

Die Anhänger der dialektischen, verstandesmäßig-formalen
Richtung der Scholastik heißen oft einfach Scholastiker, die
der Gemüthsrichtung immer Mpstiker.

Anmerkung. Das Wort seüolnstiens stammt aus dem Griechi-
schen und hat folgende Bedeutungen: zur Rhetoren-Schule gehörig,
ohne Rücksicht auf das Leben sich mit ersonnenen Einfällen beschäftigend,
Rhetor, Schüler, Student, der Gebildete und Gelehrte, der Sachwalter,
 
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