Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
London.

4
daß sie nun einer Unterhaltung beraubt sind, die dests
anziehender war, je weniger man sie in London erwar-ten
konnte. An Schirmers Bemühungen, ein fortdauern-
des öffentliches Vergnügen in der englischen Hauptstadt zu
begründen, hat es nicht gefehlt; et war unmöglich tkatiger
zu seyn, als Er war. Seine Kinder leisteten, was man
von manchem kleinen Theater hier und in Teutschland ver-
geblich fordern würde; jedes von den kleinen Leutchen
that seine Wicht zum Erstaunen gut. Aber es überstieg
die rastlosesten Anstrengungen einer Kindergruppe, ihr Re-
pertorium so mannichfaltig zu machen, als es für eine
Hauptstadt nöthig ist. Mithin gab es nothwendigerweise
eine Menge Wiederholungen, welche die Einnahme derge-
stalt verminderten, daß die Kosten der Vorstellung zuwei-
len nicht Herauskamen. Dann mißlang auch der Plan mit
dem academischen Theater ganz. Unsere Leser erinnern
sich, daß ein englisches Kinderthsater unter diesem Nainen
dem Schirmersrhen einverleibt wurde. So sonderbar es
nun lauten mag, so wahr ist es doch, daß die kleine engli-
sche Truppe weniger Beifall fand, als die Teutsche. Man
verstehe dies so. An der Güte der englischen Truppe hat
man wenig auKzustellen; es gab unter den englischen Kin-
dern etliche, die Bewunderung erregten, und dereinst ge-
wiß als erwachsene Personen Aufsehen machen werden:
aber die Ungereimtheit (man kann diese doch nicht laugnen)
und öfters die Unschicklichkeit, Liebeshändel und Verwicke-
lungen, welche im Leben mit den wichtigsten Folgen ver-
knüpft sind, von Kindern verstellen zu lassen, waren zu
auffallend, als daß man sie allgemein hätte ertragen
 
Annotationen