42 Paris.
so ließ er jüngst im Moniteur ernrücken, daß er noch vor
seiner Abreise eine öffentliche Sitzung mit seinen Blinden
veranstalten wollte, um dem Publikum zu zeigen, wie weit
es der Mensch durch anhaltenden Fleiß und große Geduld
bringen könnte.
Diese Sitzung hatte an einem Sonntage statt, und
der Saal war von allen Großen so gedrängt voll, daß lange
vor der Eröffnung derselben kein Plätzchen mehr zu finden
war. Die blinden Musiker eröffneten solche mit der Ouver-
türe der Lodoiska, und zwar so meisterhaft, daß fieber
Zuschauer sein Erstaunen laut hierüber bezeugte. Nach
geendigter Musik zeigte Hr. Hauy alle die verschiedenen
Handarbeiten der Blinden, als Pappenschachteln aller
Arr, Größe und Form, Reitpeitschen, Geldbeutel, so zier-
lich bunt gestrickt, daß sie einem Sehenden Ehre gemacht
Haben würden; was aber die meiste Bewunderung erregte,
waren) geklöppelte Spitzen, so rein und schön gearbeitet,
wie die Brüßler re. Hierauf schritt man zu den Kün-
sten und Wissenschaften; man las, rechnete, schrieb,
druckte rc. allein da dies schon in andern Sitzungen statt
Hatte, so unterlassen wir, hier umständlich davon zu reden,
weil schon öfters hierüber Berichte bekannt gemacht wor-
den sind; indes dürfen wir doch eine blinde Sängerin nicht
mit Stillschweigen übergehen, welche eine Bravour- Arie
sang, die mit Recht das anhaltende Beifallsklatschen ver-
diente, mit dem sie beehrt wurde. Unter den Geistespro-
ducten der Blinden, die am Schlüsse der Sitzung vorge-
lesen wurden, fiel besonders ein Gedicht des vor zwei Iah-
so ließ er jüngst im Moniteur ernrücken, daß er noch vor
seiner Abreise eine öffentliche Sitzung mit seinen Blinden
veranstalten wollte, um dem Publikum zu zeigen, wie weit
es der Mensch durch anhaltenden Fleiß und große Geduld
bringen könnte.
Diese Sitzung hatte an einem Sonntage statt, und
der Saal war von allen Großen so gedrängt voll, daß lange
vor der Eröffnung derselben kein Plätzchen mehr zu finden
war. Die blinden Musiker eröffneten solche mit der Ouver-
türe der Lodoiska, und zwar so meisterhaft, daß fieber
Zuschauer sein Erstaunen laut hierüber bezeugte. Nach
geendigter Musik zeigte Hr. Hauy alle die verschiedenen
Handarbeiten der Blinden, als Pappenschachteln aller
Arr, Größe und Form, Reitpeitschen, Geldbeutel, so zier-
lich bunt gestrickt, daß sie einem Sehenden Ehre gemacht
Haben würden; was aber die meiste Bewunderung erregte,
waren) geklöppelte Spitzen, so rein und schön gearbeitet,
wie die Brüßler re. Hierauf schritt man zu den Kün-
sten und Wissenschaften; man las, rechnete, schrieb,
druckte rc. allein da dies schon in andern Sitzungen statt
Hatte, so unterlassen wir, hier umständlich davon zu reden,
weil schon öfters hierüber Berichte bekannt gemacht wor-
den sind; indes dürfen wir doch eine blinde Sängerin nicht
mit Stillschweigen übergehen, welche eine Bravour- Arie
sang, die mit Recht das anhaltende Beifallsklatschen ver-
diente, mit dem sie beehrt wurde. Unter den Geistespro-
ducten der Blinden, die am Schlüsse der Sitzung vorge-
lesen wurden, fiel besonders ein Gedicht des vor zwei Iah-