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Loose, Walter
Die gotischen Chorgestühle Schwabens (Katalog) — 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.74154#0029

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lebendig); darüber rechteckige Inschrift-
nische, auf der in eingedrückter Oberkaite
Prophetenbüste. Hinterkante Halbsäule. Die
Büsten ttngan blicken jeweils nach aussen.
Am westlichen Anfang der Langseiten auf
dem Pult je eine Büste, ohne Wange,Nord-
seite Stifter, Südseite Prophet.
Schränke vgl. Text p.38, an den Türen brei-
te Intarsstreifeg, gedrehter Intarsstab
ringsum laufend, neben der Tür Rellefnisehe
mit prächtig geschnitztem Wappen.
Einfache Dreipassluftlöcher unter einzelnen
Sitzen der Vorderreihe.
Hinterreihe ca. 40 cm. über der vorderen.
Gesamthöhe ca. 400 cm, ohne Fialtürme.
Plastik und Ins chrl ft en vgl. Inventur .
Äusser den 9nStlftern des Klosters (aus
dem 11./12. Jahrhundert, also gleichfalls
Idealbildnisse) : Hiob, Josua, Ellas, Ab-
dlas, Jesajas, Salomo, Amos, jeweils mit
Namen und Bibelspruch. Die Originäre wegen
starker Beschädigung zum Teil entfernt und
durch Kopien ersetzt, teils nach Herstel-
lung von Gipsabgüssen ( in der Sakristei)
ergänzt. Von sehr ungleichem Wert, bei den
starken Erneuerungen schwer zu beurteilen.
Viel hart und unbeholfen! Reliefs! ) ein-
zelnes aber fast so ausdrucksvoll wie Ulm
und noch lebenswateer( Josua! Hiob ) Die
Krönung wirkt heute nach Verlust Ihrer
Figuren noch etwas dünn und schwach.
Würdigung des Aufbau© vgl. Text p. 20,27,
41. Der Grundriss ist durch Ordenstradltlon
begründet ( Text p.71), nicht künstleri-
sche Eingliederung in dem Raum ( wie Baum
annimmt) 1 Beschädigungen machten schon
1720 strenge Strafandrohungen für Kloster-
schüler nötig. Nach 1875 wurde das
Gestühl gründlich restauriert von Bildhau-
er Waldemaler, Gelslingen.
Inschrift der Nord-Bestecke, am Dorsal :
* Anno dm 1493 anno vero regiml(ni)s
ven( er)a(bu)ndi dm Heinrici äb(ba,is ) 18.
Anno antefm) reformationis 42. elaborata
sunt heo subsellla & Georlo Syrlin de Vlma
hui(u)s aiüs p(er)ltlssimo ".
Literatur:
--Dehio, Handbuch
Gradmann
v.Hofmann
Inventar p. 363 ff.- 366. Abb. Text p.362
(Schrank) und Atlas IV.
Bai^r. &er Hochaltar und das Gestühl im Chor
der Klosterkirche zu Blaubeuren. 1895
Grill, Jörg Syrlin p. 73-77
Baum, Ulmer Plastik um 1500 p.^f; *% '0%, ^^
Kloste rkirche, Chor Südwand neben dem Altar Drei sitz
von Jörg Syrlin d.J. 1496
Eichenholz. Die äusseren Sitze feste Bänke, der mitt-
lere eingestellter Schemel. Fünf überwölbte Nischen mit
hohem Gesprenge, über bewegtem Grundriss: die drei Inne-
ren, in deren mittlerer der Sitz, bilden einen Kreisbo-
gen. Zweite und vierte Nische um eine Stufe, die mittle-
re um eine weitere.über die äusseren erhöht.
Dorsal wie beim' Gestühl, zweigeschossig mit Relief-
ranken, ta untern Feld Intarsquadrate,groesge-
mustert, z.T. übereckgestellt. 3
Gewölbe Spitz ausspringend, Kreuzrippen. Das
Gesprenge wächst zur Mitte hin stufenweise. Darin frü-
her zahlreiche S^andfigürohen, Wurzel Jesse,
erhalten nur J0&36, sitzend, schlafend, auf
einer Konsole am Obergeschoss des mittleren
 
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