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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0029
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MAnlbron n.

Zahlreiche Touristen ergreifen jährlich den Wanderstab,
um die Schönheiten dieser Erde, die monumentalen Urkunden
der klassischen Vorzeit in Ost und West auszusuchen, nach
der Ferne drängt ihr Sinn, ihr Streben. Uneingedenk der
Worte des Dichters: „Warum immer weiter schweifen?
sieh' das Gute liegt so nah'", durchfliegen sie die Erde und
werden von rascher Dampfeskraft an Orten vorbeigeführt,
welche eines längeren oder kürzeren Aufenthaltes wohl eben
so werth sind, als z. B. die Alhambra, aber, weil von
keinem Washington Jrwing beschrieben, nicht dieselbe Be-
rühmtheit erlangt haben. Unter diese Denkmale zähle ich
vor allen Maulbronn, dessen Name so sehr, dessen schönes
Cistercienser-Kloster so wenig im Auslande bekannt ist.
Wenn vergangene Begebenheiten vor meiner Seele
vorüberschweben, so ruht meine Phantasie stets mit Freude
in dem schönen stillen Thale, in welchem Maulbronn, ein
Juwel deutscher mittelalterlicher Baukunst, umgeben von den
Sagen des Doktor Faust, sich erhalten hat. Gleich wie
eine Episode aus der Vorzeit in die Gegenwart versetzt,
erheben sich die Reste des einst gottgeweihten Baues, in
 
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