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im Relief auf der Verlängerung der Thürflügel ange-
bracht mit dem sinnenden Gesichte des greifen Mannes,
welcher auf dem Levitenstuhle dargestellt ist. Außer
diesen Gründen schließt Professor Haßler, ans seinem
Studinm der Bildwerke in Ulm, daß die Statuen des
Altares von Blaubeuren in der Hauptsache voll Georg
Sürliu dem Vater verfertigt sein müssen. Anderer
Meinung ist hingegen Professor LübkeH. Wenn er
den Altar auch eine der gediegensieu Arbeiten in ihrer
Art nennt, welche all Pracht, Schönheit und Ornamentik
ihres Gleichen sucht, und durch die Fülle bildnerischen
lllld malerischen Inhalts hervorragt, so glaubt er den-
noch , daß der Schrein nur unter der Oberaufsicht
Sürlius des Vaters entstanden sei, indem er den Adel sei-
ner Kunst vermißt, die Köpfe zu breit, zu gewöhnlich
im Ausdruck und die Behandlung der Haare unvoll-
kommen findet; auch bemerkt er, daß der Faltenwurf,
wenn gleich in vortrefflichem Schwünge, ohne feine Ent-
wicklung und die Adern auf den Händen ganz der
Malerei überlassen sind. Den architectonifchen Aufbau
über den: Schreine mit dell malllligfachell Verschlülgull-
gen seiner Fialen und deren umgebogenen Spitzen, so
wie der viel gedrücktere Charakter und das Vorherrschen
des Horizontalen in seiner ganzen Anlage (während bei
dem älteren Türkin der Verticalismus vorherrscht) ist
W- Lübke, Geschichte der Plastik 1863, S- 53t.
im Relief auf der Verlängerung der Thürflügel ange-
bracht mit dem sinnenden Gesichte des greifen Mannes,
welcher auf dem Levitenstuhle dargestellt ist. Außer
diesen Gründen schließt Professor Haßler, ans seinem
Studinm der Bildwerke in Ulm, daß die Statuen des
Altares von Blaubeuren in der Hauptsache voll Georg
Sürliu dem Vater verfertigt sein müssen. Anderer
Meinung ist hingegen Professor LübkeH. Wenn er
den Altar auch eine der gediegensieu Arbeiten in ihrer
Art nennt, welche all Pracht, Schönheit und Ornamentik
ihres Gleichen sucht, und durch die Fülle bildnerischen
lllld malerischen Inhalts hervorragt, so glaubt er den-
noch , daß der Schrein nur unter der Oberaufsicht
Sürlius des Vaters entstanden sei, indem er den Adel sei-
ner Kunst vermißt, die Köpfe zu breit, zu gewöhnlich
im Ausdruck und die Behandlung der Haare unvoll-
kommen findet; auch bemerkt er, daß der Faltenwurf,
wenn gleich in vortrefflichem Schwünge, ohne feine Ent-
wicklung und die Adern auf den Händen ganz der
Malerei überlassen sind. Den architectonifchen Aufbau
über den: Schreine mit dell malllligfachell Verschlülgull-
gen seiner Fialen und deren umgebogenen Spitzen, so
wie der viel gedrücktere Charakter und das Vorherrschen
des Horizontalen in seiner ganzen Anlage (während bei
dem älteren Türkin der Verticalismus vorherrscht) ist
W- Lübke, Geschichte der Plastik 1863, S- 53t.