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Lorentz, Stanisław
Museen und Sammlungen in Polen: 1945 - 1955 — Warszawa, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.33001#0020

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POLNISCHES KUNSTSAMMLERTUM
IM ZEITALTER DER AUFKLÄRUNG;
DIE KUNSTSCHATZE KÖNIG STA-
NISLAW AUGUSTS; SAMMLUNGEN
DER MAGNATEN
Das Zeitalter der Aufklärung ist eine neue wichtige
Etappe in der Geschichte des Kunstsammlertums und
des Museumswesens. Um die Mitte des XVIII. Jh. ent-
steht das erste große öffentliche Museum, das British
Museum. Die Kunstsammlungen der Medici in Florenz
werden zu den Uffizien. Eine Reorganisierung erfährt
der vatikanische Kunstbesitz. Schließlich öffnet die
Französische Revolution die Pforten des Louvre, er
wird nun zu einem Museum, das zum ersten Mal in
der Welt wirklich für die ganze Bevölkerung offensteht.
Ein Ereignis von fundamentaler Bedeutung ist die
Schaffung der Eremitage in Petersburg durch Katha-
rina II. Die Eremitage nahm bald eine Reihe von Samm-
lungen auf, wie z. B. die Dresdener Kunstschätze des
Grafen von Brühl. In Frankreich erwarb die russische
Herrscherin dank der Vermittlung Voltaires, Diderots,
Grimms und anderer bekannte Sammlungen, wie den
Kunstbesitz des Marquis Crozat, des Herzogs von Orle-
ans, die Sammlung Tronchins, in England die Samm-
lungen Walpoles.
In Polen tritt im Zeitalter der Aufklärung, angefan-
gen vom Schulwesen, auf allen Gebieten des kulturel-
len Lebens eine einschneidende Wende ein. Hand in
Hand mit dem Aufschwung des künstlerischen Schaf-
fens zeichnet sich eine Neubelebung des Sammlertums
ab.
Ein leidenschaftlicher Kunstsammler ist König Sta-
nislaw August Poniatowski. Während seiner Regent-
schaft (1764—1795) brachte er es zuwege, eine große
Galerie von 2 300 Bildnissen entstehen zu lassen, doch
 
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