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wird. Diefes fchöne Buch hat erft in fpäteren Jahren die
Beachtung gefunden, die es verdiente, wie es das Schick-
fal eines feiner Zeit vorauseilenden Kunlfwerkes zu fein
pflegt, ln einer zufammenfalfenden Betrachtung unferer
neuen deutlchen Buchkünlt gehört diefes Buch, meine ich,
unbedingt an die Spille.
Um fogleich das andere große Werk zu erwähnen, das
Klinger illufixierte: 1895 erfchien feine Brahms-Phantafie.
Hier gab er den Empfindungen, welche die Brahmsfche
Mufik in ihm gelöft hatte, in ganzfeitigen Radierungen und
in Kopf leihen und Randzeichnungen auf den Notenblättern
bildlichen Ausdruck. Beide Werke find einheitliche typo-
graphifch-graphifche Kunftwerke, reich an Gedanken, wie
wir es bei dem großen Meilter Klinger gewöhnt find.

KAPITEL IV
EINFLUSS DER
ENGLISCHEN BUCHKUNST
ine wirkliche »Renailfance«,das heißtWieder-
geburt unferer Buchdruckerkunlf, - das wiffen
wir und wollen wir neidlos anerkennen, - fetzte
ein mit der Bucharbeit von William Morris.
Er fetzte die Lehren, die er aus dem eindringenden älfheti-
(chen Studium der Werke der alten deutfchen und italieni-
(chen Drucker abflrahierte, als Erfter in die Praxis um. So
haben wir das eigentümliche Schaufpiel erlebt, daß der
hohe, für alle Zeiten vorbildliche Wert der Druckwerke
unferer alten deutlchen Buchdrucker nicht von unferen deut-
lchen Buchdruckern, Schriftgießern, lllufiratoren oder Ver-


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