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Ausgaben von Shakefpeare (Hamlet f. Abb. 103-104), von
Homer und vom Nibelungenliede find aufs glücklichfte
gelöll, und Meifler Poefchel hat die Bände hervorragend
gut gedruckt.
Von einzelnen Werken des Fifcherlchen Verlags erwähne
ichwegen ihrer hübfchenAusllattung drei Bücher vonHaupt-
mann: Der Narr in Chrifto (191 o), Die Ratten (1911), Der
Keiner von Soana, und Morit^ Heimanns Novellen (1913).
Von den letzteren gibt Abb. 107 den außerordentlich feinen
Titel wieder. Bei feiner Begeiferung für die Zopfdrucke
pafhert es unferem Künfller ein paarmal, daß er etwas zu
[fark antiquarilch wird, z. B. bei den Einbandentwürfen
für Goethes Liebesgedichte (Infel) und für »Arkadia« von
Max Brod (Kurt Wolff) und die Titelzeichnung für die
Volksliederfammlung »Der Lindenbaum«; das nehmen wir
bei all dem Guten, das er bringt, geruhig mit in Kauf.
Entzückend ill in ihrem fchwarzen Ledereinband die
Luxusausgabe von Hofmannsthals »Tor und Tod« mit drei
radierten Vignetten von Weiß (Infel 1912). Unter feinen
neueren Arbeiten find zwei, die wir nicht mehr als fchlichte
Gebrauchsbücher, fondern Ichon nach dem größeren For-
mat, und weil fie in den erlefenflen Materialien ausgeführt
find, als Luxusdrucke (im bellen Sinne des Wortes) anfehen
müffen: Kleills Prinz Friedrich von Homburg, 1913 für die
Maximilian-Gefellfchaft bei Poefchel &, Trepte in der Leib-
niz-Fraktur gedruckt mit Titelvignette und Zierleiften in
Holz(chnitt(Abb. 105-106) und Shakefpeares Hamlet, den
Diederichs 1916 verlegte, Drugulin mit feiner alten Anti-
qua druckte und Weiß mit einer Kopf lei Ile und einer Ini-
tiale fchmückte (Abb. 108). Das find zwei gleichwertige
Vertreter der frei an die Zopfzeit angelehnten Weißfchen
Buchkunll, ein Frakturbuch und ein Antiquabuch. Ich meine.

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