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Furcht der drohenden Gefahr. Ich weiss ja, dass du
den in Lebensgefahr Schwebenden zu helfen bereit bist.“
Der Betenden erschien Juno sogleich in der ganzen
Hoheit ihrer Gottheit und sagte: „Wie gerne, Psyche,
würde ich meine Befehle deinen Wünschen anpassen!
aber die Ehre gestattet mir nicht, gegen den Willen
der Venus, meiner Schwiegertochter, zu handeln, die
ich stets wie eine Tochter geliebt habe; auch verbieten
die Gesetze, eine Flüchtige aufzunehmen.“ Durch diesen
letzten Schiffbruch ihrer Hoffnung völlig muthlos ge-
macht, gab Psyche es auf, ihren fliehenden Gemahl
zu finden und ganz verzweiflungsvoll sprach sie zu sich
selber: „Welche andere Abhilfe kann meinen Leiden
werden, wenn selbst der Rath der Göttinnen mir nichts
nützt? Wohin soll ich, von Nachstellungen rings um-
geben, meine Schritte richten? Werde ich unter irgend
einem Dache, ja selbst in der Finsterniss verborgen,
den unvermeidlichen Augen der grossen Venus entgehen?
Und weiss ich, auch wenn ich mich ihr freiwillig über-
lieferte und durch Demuth ihren Zorn zu besänftigen
versuchte, ob ich das nicht vergebens thue? Weissich
denn, ob ich Den, den ich so lange suche, in dem
Hause seiner Mutter finden werde?“ Dennoch war sie
entschlossen, ihre Flucht nicht weiter fortzusetzen,
sie machte sich auf den zweifelhaften Erfolg ihrer

Max

Abb. i -2. Apuleius, Amor und Pfyche. 111. von


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letb Theo Stroefer, 188o. Or. 35 : 25,5 cm
 
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