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Ludwigs Galerie; Grønvold, Bernt [Bearb.]
Sammlung Bernt Grönvold: Werke von Friedrich Wasmann, Martin und Franz von Rohden, Hans Beckmann — München: Ludwigs Galerie Otto H. Nathan, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.68238#0005
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keit seiner Malerei; von Waldmüller, dessen Porträts und
Landschaften man mit Werken Wasmanns am ehesten ver-
gleichen könnte, trennt ihn vieles. Grönvold, der Wasmanns
vergessene Arbeiten in den neunziger Jahren wiederfand,
hatte das richtige Empfinden dafür, daß dieses Künstlers beste
Zeit die Jahre von 1828—1845 waren. Was später geschaf-
fen wurde, mag einzelnes Gute bergen, ist uns aber heute
großenteils unwichtig. In seinen besten Werken, den Mera-
ner Landschaften und den Porträts, ist er ein wirklicher
Meister, dessen Bedeutung unbestritten bleiben wird. Sein
jugendliches Selbstporträt ist ein Juwel deutscher Malerei,
das, 35 Jahre vor Leibis Bildniskunst, ganz an diesen ge-
mahnt. Auch die Zeichnungen Wasmanns gehören zu den
besten der Zeit. Was davon in der Sammlung Grönvold zu
sehen ist, bedeutet einen reinen Genuß. Man kann wohl ohne
Übertreibung sagen, daß hier in der Sammlung Grönvold
Wichtigstes von Wasmanns Lebenswerk enthalten ist; nur
die Hamburger Kunsthalle verfügt noch über einen großen
Besitz Wasmann’scher Werke. Wohl sind auch noch in eini-
gen wenigen norddeutschen Museen und Privatsammlungen
Werke Wasmanns zu finden, nirgends ist er aber so reich
und vielseitig vertreten wie hier. Neben seinen Werken
treten die schönen Arbeiten Martin von R o h d e n ’ s und
seines Sohnes Franz von Rohden in den Hintergrund.
Jedoch werden Martin von Rohdens lichte Landschaften,
die einst in Rom so viele Bewunderer unter den deutschen
Künstlern fanden, auch hier ihre Wirkung nicht verfehlen.
Hans Beckmann, hier ebenfalls mit einer ganzen Reihe
von Studien vertreten, zeigt sich als ein feinsinniger Schil-

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