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Lübke, Wilhelm
Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart — Leipzig, 1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.26748#0052

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30

Erstes Buch.

Gesannnt-

Anlage.

Steinbalken der Decke. An der Vorderseite sind aber gewöhnlich aufrecht-
stehende menschliche Figuren angebracht, die indess, ohne zu tragen, sich
bloss an die Pfeiler anlehnen (Fig. 21).

Fig. 21.

Medinet-Habu.

Fig. 22.

fy/T

ftu)

Denselben Mangel einer streng organischen Entwicklung offenbart die
Gesammtanlage der Tempel. Wie das Portal gleichsam in den Bau einge-
schoben ist, wie sich diese Einschiebung bei jedem neuen Pylon wiederholt,
wie eine zweite und oft eine dritte Mauer innerhalb der Umfassungsmauer sich
umherzieht, wie endlich das innerste Heiligthum ebenso dem umschliessenden
Bau eingesetzt ist: so lässt sich dies Einschachtelungssystem, wie man
es treffend bezeichnet hat, in allen Theilen verfolgen. Der ägyptische Tempel
erscheint daher als ein Aggregat einzelner Theile, fähig, bis in’s Unendliche
Zusätze und Erweiterungen zu erfahren, wie dies nachweislich in der That
stattfand. Sodann ist zu beachten, dass der Tempel, nachdem er durch im-
posante Portale, Vorhöfe, Hallen den Sinn des Eintretenden gefesselt und auf
 
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