Erftes Kapitel. Griechifche Baukunft.
181
Das Epiftylion (vgl. Fig. 168), durch den Schutzfleg von der Deckplatte Epiftylion.
des Kapitals getrennt, minder hoch als das dorifche, wird meiftens durch drei,
bisweilen durch zwei über einander etwas vortretende Theile gebildet, die manch-
mal durch feine Perlenfchnüre mit einander verknüpft werden. Diefe Dreithei-
lung verftärkt den Charakter horizontaler Lagerung, feften Zufammenhalts und
mildert zugleich den Eindruck des Maffigen. In der Unteranficht erfcheint das
ionilche Gebälk wie aus zwei neben einander liegenden Balken zufammengefetzt,
Fig. 16g.
Gebälk vom Athenatempel zu Priene.
eine Anordnung, die fchon in der Zweitheilung des Kapitälpolfiers angedeutet
wurde. Im attifch-ionifchen Style findet dies nicht flatt. Ein mit einer krönenden
Platte bedecktes Kymation, das durch Blattfchemata plaftifch belebt und durch
eine Perlenfchnur mit dem Epiflyl verknüpft ift, grenzt letzteres vom Friefe (oder
Th rin kos) ab. Diefer kennt die dorifche Triglyphen-Eintheilung nicht, bietet
vielmehr in durchaus ungegliederter Fläche für Sculpturenfchmuck einen bedeut-
famen Hintergrund und wird dadurch zum Zophoros (Bildträger). Nach oben
fchließt auch er mit einem durch die Perlenfchnur angeknüpften kräftigen Kyma-
tion von gefchwungenem Profil und entfprechendem Blattornament. Das Gei - Geifo
fon befleht hauptlächlich aus einer vortretenden Hängeplatte, die nicht fo hoch
Fries
Thrinkos).
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Das Epiftylion (vgl. Fig. 168), durch den Schutzfleg von der Deckplatte Epiftylion.
des Kapitals getrennt, minder hoch als das dorifche, wird meiftens durch drei,
bisweilen durch zwei über einander etwas vortretende Theile gebildet, die manch-
mal durch feine Perlenfchnüre mit einander verknüpft werden. Diefe Dreithei-
lung verftärkt den Charakter horizontaler Lagerung, feften Zufammenhalts und
mildert zugleich den Eindruck des Maffigen. In der Unteranficht erfcheint das
ionilche Gebälk wie aus zwei neben einander liegenden Balken zufammengefetzt,
Fig. 16g.
Gebälk vom Athenatempel zu Priene.
eine Anordnung, die fchon in der Zweitheilung des Kapitälpolfiers angedeutet
wurde. Im attifch-ionifchen Style findet dies nicht flatt. Ein mit einer krönenden
Platte bedecktes Kymation, das durch Blattfchemata plaftifch belebt und durch
eine Perlenfchnur mit dem Epiflyl verknüpft ift, grenzt letzteres vom Friefe (oder
Th rin kos) ab. Diefer kennt die dorifche Triglyphen-Eintheilung nicht, bietet
vielmehr in durchaus ungegliederter Fläche für Sculpturenfchmuck einen bedeut-
famen Hintergrund und wird dadurch zum Zophoros (Bildträger). Nach oben
fchließt auch er mit einem durch die Perlenfchnur angeknüpften kräftigen Kyma-
tion von gefchwungenem Profil und entfprechendem Blattornament. Das Gei - Geifo
fon befleht hauptlächlich aus einer vortretenden Hängeplatte, die nicht fo hoch
Fries
Thrinkos).